2017 ist es so weit: In der Autoversicherung gelten ab dann neue Regionalklassen. Für einige Autofahrer wird dies Veränderungen mit sich bringen – positive wie negative.

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Wonach die Einstufung in Regionalklassen erfolgt

Die einzelnen Stufen der Regionalklassen von Autoversicherungen richten sich nach den einzelnen Schadensbilanzen der Städte und Regionen. Je günstiger also eine Schadensbilanz ausfällt, umso besser wirkt sich dies auf die Regionalklasseneinstufung der betreffenden Stadt beziehungsweise Region aus.

Pauschal lässt sich feststellen, dass die Einstufungen im Norden Deutschlands meistens günstiger ausfallen als im Süden. Auch schneiden Großstädte im Einstufungsranking meistens ungünstiger ab als ländliche Regionen.

Zum 1. Januar 2017 erfolgt eine neue Einstufung zahlreicher Städte und Regionen. Voraussichtlich kommen die Fahrzeughalter der Bundesländer Schleswig Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg besonders günstig dabei weg. Eine schlechtere Schadensbilanz zeigt sich erneut für die Großstädte sowie Bereiche in Bayern.

Wie Regionalklassen berechnet werden

Zur Neuberechnung der Regionalklassen für die Fahrzeugversicherungen wurden Schadensbilanzen aus 415 Kfz-Zulassungsbezirken herangezogen. Entscheidend für die Einstufung eines Fahrzeugeigentümers ist sein Wohnsitz.

Den Autoversicherungen werden verschiedene sogenannte Indexwerte zugeteilt. Daraus ergeben sich folgende Regionalklassen für die Autoversicherungen:

  • Haftpflichtversicherung: 12
  • Vollkaskoversicherung: 9
  • Teilkaskoversicherung: 16

Gewinner und Verlierer der neuen Einstufungen in der Haftpflichtversicherung

Bei den Kfz-Haftpflichtversicherungen ist Schwerin mit der günstigsten Regionalklasse 1 am besten aufgestellt, gefolgt von Erfurt mit 3 sowie Bremen und Kiel mit jeweils 5. Auch in Baden-Württemberg profitieren demnächst mehrere Regionen von günstigeren Versicherungstarifen, zum Beispiel Lörrach, Rastatt, Göppingen und der Schwarzwald-Baar-Kreis.

Besonders ungünstig fallen die Einstufungen für Kraftfahrzeuge in den Großstädten und mehreren Regionen Bayerns aus. So werden sich Halter in Bamberg und Ansbach bei ihrer Haftpflichtversicherung über eine Höherstufung um gleich 2 Regionalklassen ärgern.

Münchner Autohalter erhalten hierfür die höchste Klasse 12. Offenbach am Main erhält ebenfalls diese hohe Einstufung, denn es weist hier die schlechteste Schadensbilanz auf. Gegen den Trend in Baden-Württemberg verschlechterten sich hier nur 4 Zulassungsbezirke, darunter die Städte Freiburg und Ulm.

Obwohl in Norddeutschland gelegen, geht es für die Kreise Wolfsburg und Cloppenburg sowie Gütersloh bei den Haftpflichtversicherungen ebenfalls um 2 Stufen aufwärts.

Neue Einstufungen auch bei Voll- und Teilkaskoversicherungen

Spitzenreiter der besten Schadensbilanzen sind der Kreis Wesermarsch bei der Vollkaskoversicherung und der Bezirk Bamberg bei der Teilkaskoversicherung. Am schlechtesten schneidet bei beiden Versicherungen der Landkreis Ostallgäu ab.

Gesamtauswirkungen der Neueinstufungen in die Regionalklassen

Schon heute lässt sich die Einschätzung wagen, dass ab 2017 knapp dreiviertel der Fahrzeughalter ihre bisherigen Einstufungen behalten werden. Circa 12 % werden künftig höhere Versicherungsbeiträge leisten müssen. Gut 16 % werden sich über niedrigere Beitragszahlungen freuen können.

Verbindlichkeit der Prognose

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erklärt, dass die Einstufungsprognosen auf einer für die Versicherungsunternehmen unverbindlichen Statistik basieren. Da jedoch die neuen Einstufungsberechnungen hiernach vorgenommen werden, ist kaum mit nennenswerten Korrekturen zum 1. Januar 2017 zu rechnen.

Bildquelle: © stadtratte – Fotolia.com

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