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Dass Elternsein nicht einfach ist, liegt in der Regel in der Vorstellungskraft kinderloser Menschen. Doch wenn die Kinder dann erst einmal anfangen, ihre Mütter und Väter 24 Stunden am Tag zu beanspruchen, wird vielen Eltern die neue Rolle erst bewusst, in die sie da geschlüpft sind. Rund ein Fünftel aller Eltern in Deutschland bereut die Elternschaft. Trotzdem lieben sie ihren Nachwuchs.

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Studie zeigt: „So zufrieden sind Mütter und Väter“

Die aktuelle repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov befragte 1228 Eltern. Zweifel am Elternsein haben vor allem Mütter und Väter, die getrennt leben, nur über ein geringes Einkommen verfügen oder wenig Hilfe von Familie oder Freunden bei der Kinderbetreuung bekommen. Dagegen stehen aber auch fast drei Viertel der befragten Mütter und Väter, die sich dagegen sofort wieder für Kinder entscheiden würden.

Gründe für Unzufriedenheit

Die Hauptgründe von Müttern und Väter, die sich nicht noch einmal für Kinder entscheiden würden, liegen in zu wenig angebotenen Betreuungsmöglichkeiten, einer eingeschränkten persönlichen Entfaltung und in Schwierigkeiten beim beruflichen Aufstieg. Viele derjenigen Personen arbeiten in Teilzeit oder haben ihren Job wegen ihrer Kinder aufgegeben.

Viele Eltern zeigen Ambivalenz

Doch nicht alle bereuten die Entscheidung für ein Kind komplett, relativiert Studienleiter Holger Geißler. „Das ist nur ein Teil, andere sind eher ambivalent und können dem Familienleben auch positive Seiten abgewinnen. (…) Den Wert von einem Fünftel frustrierter Eltern – Männer gleichermaßen wie Frauen – halte ich für sehr realistisch. Statistisch gesehen sind zum Beispiel 20,3 Prozent aller Eltern in Deutschland heute alleinerziehend.“

Genugtuung für die Mehrheit

Für 73 Prozent der Interviewten ist ihre Elternschaft große Genugtuung. Darunter finden sich etwas häufiger Männer als Frauen. Der Nachwuchs ist für die meisten ein Wunschkind, sie waren weder getrennt noch geschieden und arbeiteten in der Regel in Vollzeit.

Studienergebnisse

„Kinder schränken die persönlichen Freiheit ein, zumindest manchmal“ – Das sagen etwa die Hälfte  (52 Prozent) aller befragten Eltern. Darunter sind eher Mütter als Väter – und auch mehr Alleinerziehende. Fast die Hälfte (44 Prozent) der befragten Eltern denkt manchmal, dass sie sich für die Familie aufopfern. Immerhin sehen 44 Prozent der Mütter, und 20 Prozent der Väter durch Kinder eine negative Auswirkung auf ihren beruflichen Aufstieg. 54 Prozent der Frauen und 46 Prozent der Männer sind sich fast einig, dass die Gesellschaft von Müttern eher einen Verzicht auf Karriere erwartet. Die größte Einigkeit herrscht bei der Frage nach Kinderbetreuung. Hier sehen fast zwei Drittel (64 Prozent) aller Befragten Nachholbedarf.

Thema in der Vergangenheit

Dass das Thema bereute Elternschaft Aufsehen erregt, zeigt bereits eine israelische Forscherin mit ihrem Buch „Regretting Motherhood“. Die in diesem Buch genannten Mütter bereuen es, Kinder bekommen zu haben und betrachten ihre Rolle als Mutter wenig positiv. Die Autorin Orna Donath schildert von Frauen, die sich in ihrer Rolle gefangen fühlten.

Andere Studien fanden heraus, dass Eltern in den ersten Jahren nach der Geburt des Kindes unglücklicher sind als kinderlose Paare. Dieses Gefühl hält, bis auf kurze Ausnahmen, dann meist wieder von der Grundschulzeit bis zum Auszug des Kindes an.

Letzten Worte des Artikels

Es ist allerdings zu betonen, dass Eltern, die ihr Elterndasein bereuen, sehr große Zuneigung ihrem zum Nachwuchs empfinden. So betonen fast alle Eltern (97 Prozent) dass sie ihre Kinder lieben.

Bildquelle: © Photographee.eu – Fotolia.com

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