Alleinerziehend und von Armut bedroht
Alleinerziehend am

90 Prozent aller Alleinerziehenden sind Frauen. Sie leisten Erstaunliches. Mit Hingabe und Verantwortungsbewusstsein versuchen Sie den Haushalt, die Kindessorge und den Beruf unter einen Hut zu bekommen. Fast aussichtlos, wenn auch noch der Kindesunterhalt ausbleibt.

Übersicht

  • Das Problem
  • Die Existenz sichern
  • Warum Väter nicht bezahlen
  • Warum Mütter den Konflikt scheuen
  • Eine Änderung im Ehegattensplitting könnte helfen

Das Problem

Viel zu viele alleinerziehende Frauen stehen vor demselben Problem. Sie sind nach der Trennung neben den Aufgaben und der Verantwortung auch finanziell allein für sich und den Nachwuchs zuständig.

Immerhin 75 Prozent der Kinder, die Anspruch auf Unterhalt haben, erhalten keinen Kindesunterhalt. Eine traurige Zahl, die einer der ursächlichen Gründe der Verarmung ist.

Die Betroffenen Familien mit nur einem Elternteil stellen mit 42 Prozent das größte Armutsrisiko dar. Kaum zu glauben, dass alleinerziehende Frauen zum Großteil erwerbstätig sind und mit der Armut zu kämpfen haben.

Die Existenz sichern

Grade bei Alleinerziehenden ist es wichtig, die Existenz zu sichern. Die Summen, um die es dabei im Kindesunterhalt geht, betreffen den Mindestunterhalt. Der Zahlbetrag für ein unterhaltspflichtiges Kind unter fünf Jahren ist 240 Euro nach Anrechnung des halben Kindergeldes.

Wenn der Vater nicht zahlt, greift der staatliche Unterhaltsvorschuss, der deutlich niedriger ausfällt. Da kann dann die Alleinerziehende nur 145 Euro für das Kind monatlich einrechnen.

Warum Väter nicht bezahlen

Väter kommen den Unterhaltsleistung Ihren Kindern gegenüber meistens nicht nach, weil sie der grundsätzlichen Auffassung sind, die Mutter mache sich von dem Geld ein schönes Leben. Sie unterstellen ihr, das Geld für den eigenen Vorteil zu nutzen. Verlassene Männer wollen so nicht selten ihre Frauen bestrafen.

Warum Mütter den Konflikt scheuen

Alleinerziehende Mütter scheuen meisten den Konflikt mit dem Vater, wenn um die säumigen Unterhaltsleistungen für den Nachwuchs geht. Sie wollen das Verhältnis vom Vater zum Kind nicht durch juristische Auseinandersetzungen belasten.

Sie lassen sich auf sporadische Zahlungen ein, die weit unter dem Mindestbetrag ausfallen. Dabei sind Unterhaltsleistungen keine Almosen.

In Deutschland ist es eine Straftat, wenn die Unterhaltspflicht verletzt wird!

Eine Änderung im Ehegattensplitting könnte helfen

Zu dem geänderten Unterhaltsvorschussgesetz, das künftig auch für Kinder von zwölf bis achtzehn Vorschusszahlungen von Staat gewähren soll, könnte eine Änderung im Ehegattensplitting helfen.

Bisher können nur gut verdienende Paare vom Ehegattensplitting profitieren. Sie sind begünstigt, die steuerlichen Vorteile zu nutzen. Nun steht der Gedanke im Raum, Kinder zum Kriterium der Förderung zu machen.

Wenn beim jetzigen Ehegattensplitting die Kinderkomponente eingeführt würde, hätten alle Eltern einen Vorteil, egal ob sie verheiratet, unverheiratet oder getrennt lebend und alleinerziehend sind.

Bei der klassischen Rollenverteilung in einem Familienmodell kümmert die Frau sich um den Haushalt und die Kinder und der Mann sorgt für den Lebensunterhalt. Es ist die steuerbegünstigte Variante, die letztlich nach der Trennung nicht nur die Frau in die Armut führt, sondern die Kinder gleich mit.

Bildquelle: © Waldbach. – Fotolia.com

2 Bewertungen
5.00 / 55 2