Alleinerziehende Mütter sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Als so genannte Einelternfamilie können sie nicht auf die Unterstützung durch einen Partner bauen. Um die Situation ein wenig abzufangen, gibt es einige Dinge, die Ihnen als alleinerziehende Mutter zustehen. Das sollten Sie nutzen!
Überblick
- Rechtliche Grundlagen für alleinerziehende Mütter
- Sind nur Mütter alleinerziehend?
- Berufliche Situation von alleinerziehenden Müttern
- Alleinerziehende Mütter und Unterhalt
- Zuschlag zum Arbeitslosengeld II für alleinerziehende Mütter
- Wohngeld für alleinerziehende Mütter
- Alleinerziehendenentlastungsbetrag für alleinerziehende Mütter
- Kindergeld für alleinerziehende Mütter
- Elterngeld für alleinerziehende Mütter
- Unterstützung für alleinerziehende Mütter aus dem Ausland
- Alleinerziehende Mütter während des Studiums
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Rechtliche Grundlagen für alleinerziehende Mütter
In Deutschland ist gesetzlich geregelt, wer als alleinerziehend gilt. Konkret legt der Paragraf 21 im dritten Buch Sozialgesetzbuch fest, dass als alleinerziehend bezeichnet werden kann, wer ohne Hilfe eines anderen Kinder unter 18 Jahren großzieht. Das gilt auch für Pflegeeltern und Großeltern. Haben beide Eltern das Sorgerecht, leben aber in Scheidung, wohnt das Kind aber dennoch in der Regel bei einem Elternteil.
Das macht die Situation meist etwas schwierig, weil der Elternteil, bei dem das Kind lebt, über die alltäglichen Belange entscheiden kann, sich bei wichtigen Fragen aber mit dem anderen Elternteil zusammentun muss. In diesem Fall gilt ein Elternteil als alleinerziehend.
Wenn das Kind wechselweise bei beiden Eltern lebt, gibt es keinen Alleinerziehenden.
Wohnt das Kind in einem Mehrgenerationenhaus oder zusammen mit dem neuen Lebensgefährten der Mutter oder des Vaters, kann man auch nicht davon sprechen, dass es allein erzogen wird.
Sind nur Mütter alleinerziehend?
In Deutschland sind etwa 90 Prozent aller Alleinerziehenden Frauen. Das Sorgerecht nach der Trennung wird meist den Müttern zugesprochen. Durch berufliche Verpflichtungen ist der Kontakt der Väter zu den Kindern in der Regel eher eingeschränkt. Die Zahl der Alleinerziehenden liegt in Deutschland bei etwa 1,6 Millionen.
Berufliche Situation von alleinerziehenden Müttern
Laut statistischem Bundesamt sind etwa 60 Prozent der alleinerziehenden Mütter berufstätig. Im Jahr 2009 arbeiteten 42 Prozent von ihnen in Vollzeit. Durch den Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz sollte der Tendenz entgegengewirkt werden, dass immer weniger alleinerziehende Mütter eine Vollzeitstelle finden.
Trotzdem sind alleinerziehende Mütter häufiger von Armut betroffen. Sie bekommen seltener Vollzeitstellen und zusätzlich werden sie häufig in Berufen angestellt, die schlechter bezahlt werden. Im Jahr 2008 lebten etwa 40 Prozent der Alleinerziehenden von Harz IV.
Alleinerziehende Mütter und Unterhalt
Wenn es zu einer Trennung gekommen ist, haben bedürftige Ehepartner Anspruch auf Unterhaltszahlungen. Wenn der zahlungspflichtige Elternteil seiner Zahlungspflicht nicht nachkommt, dann können alleinerziehende Frauen einen Unterhaltsvorschuss beantragen.
Das bedeutet, dass sie das Geld vom Staat bekommen, der es dann vom anderen Elternteil einfordert. Damit müssen sich die Mütter nicht auch noch darum kümmern, wie sie an ihr Geld kommen. Allerdings ist der Unterhaltsvorschuss auf 72 Monate begrenzt. Der Betrag liegt bei 133 Euro bis zum sechsten Lebensjahr des Kindes, danach bei 180 Euro pro Monat.
Auch Ausländerinnen und Ausländer können einen Unterhaltsvorschuss beantragen. Dabei wird unterschieden ob es sich um freizügigkeitsberechtigte Personen (mit gleichen Ansprüchen) handelt oder nicht. Wer nicht freizügigkeitsberechtigt ist, muss zumindest zu einer Erwerbstätigkeit berechtigt sein.
Zuschlag zum Arbeitslosengeld II für alleinerziehende Mütter
Um einen Ausgleich zu fehlendem Einkommen zu schaffen, gibt es einen Zuschlag zum Arbeitslosengeld II. Dafür gilt eine Definition von alleinerziehend, die von den üblichen Vorgaben abweicht. Der Zuschuss kann an alle Personen ausgezahlt werden, die mit einem oder mehreren Kindern zusammenleben und allein für deren Pflege und Erziehung sorgen. Auch dabei kann es sich um die Großeltern oder Pflegeeltern handeln.
Wohngeld für alleinerziehende Mütter
Meist sind es die Mütter, die nach einer Trennung zusammen mit den Kindern ausziehen, weil das Wohneigentum dem Mann gehört. Ein Drittel der Alleinerziehenden lebt in einer Sozialwohnung, viele weitere in recht kleinen Mietwohnungen.
Da die Miete eine hohe Belastung für die Alleinerziehenden darstellt, können sie Wohngeld beantragen.
Alleinerziehendenentlastungsbetrag für alleinerziehende Mütter
Bis 2004 gab es den Haushaltsfreibetrag für Alleinerziehende. Danach haben alleinerziehende Mütter Anspruch auf den Alleinerziehendenentlastungsbetrag. Damit können Sie pro Kalenderjahr einen bestimmten Betrag (2015 waren es 1.908 Euro) von dem Einkommen abziehen, das Sie versteuern müssen. Dafür muss in Ihrem Haushalt mindestens ein Kind leben, für das ihnen ein Kinderfreibetrag oder Kindergeld zusteht. Wenn mehr Kinder im Haushalt leben, steigt für sie der Betrag.
Kindergeld für alleinerziehende Mütter
Leben die Eltern getrennt, wird das Kindergeld in voller Höhe an den Elternteil gezahlt, in dessen Haushalt das Kind lebt. Für den barunterhaltspflichtigen Elternteil bedeutet das, dass sich der Barbedarf des Kindes um die Hälfte des Kindergeldes verringert.
Elterngeld für alleinerziehende Mütter
Wenn sich bei Ihnen als Alleinerziehende für zwei Bezugsmonate das Erwerbseinkommen mindert, können Sie bis zu 14 Monate lang Basiselterngeld erhalten. Außerdem ist es möglich, dass Sie den Partnerschaftsbonus allein beziehen. Bei Geburten bis zum 30. Juni 2015 besteht die Bedingung, dass das Kind nur bei dem Elternteil in der Wohnung lebt, der alleinerziehend ist.
Leben die Eltern noch in einer gemeinsamen Wohnung zusammen, sind die Bedingungen nicht erfüllt. Für spätere Geburten gilt, dass der Elternteil als alleinerziehend betrachtet wird, wenn er die Voraussetzungen für den steuerlichen Entlastungsbetrag für Alleinerziehende erfüllt ist und der andere Elternteil in einer anderen Wohnung lebt.
Unterstützung für alleinerziehende Mütter aus dem Ausland
Alleinerziehende Mütter aus dem Ausland können sich an die Migrationsberatung für Erwachsene oder die Jugendmigrationsdienste wenden. Darüber hinaus gibt es mehrere Projekte wie das Sprachförderprogramm Garantiefonds Hochschule oder die jdm2start-Beratung für junge Flüchtlinge im Migrationsdienst.
Unter Umständen besteht sogar eine Teilnahmepflicht an einem Sprachkurs. Die Kosten werden zum großen Teil von der öffentlichen Hand übernommen.
Alleinerziehende Mütter während des Studiums
Die Bundesregierung bietet jungen Eltern während Ausbildung und Studium eine finanzielle Unterstützung an. Dafür kommt vor allem das Elterngeld zum Einsatz. Anders als bei einer Erwerbstätigkeit ist bei einem Studium die Zahl der Wochenstunden unerheblich. Alleinerziehende Mütter können damit die Ausbildung im vollen Umfang beginnen oder fortsetzen und gleichzeitig ihre Ausbildungsvergütung und Elterngeld erhalten.
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