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Deutschland droht die Massenarmut im Alter! Die Wahrheit, vor der viele bis zuletzt ihre Augen verschließen, ist besorgniserregend. Schon ab dem Jahr 2030 könnte es nämlich eng werden und das Rentenfiasko drohen… Wie viel Rente werden wir dann noch bekommen können?

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Altersarmut für jeden Zweiten?

Erst kürzlich hatte der WDR berichtet, dass nahezu jeder zweite Deutsche, der ab dem Jahr 2030 in Rente geht, zusätzlich auf die staatliche Grundsicherung angewiesen sein wird. Mit der Grundsicherung gilt man als arm. Und im Umkehrschluss bedeutet dass, dass sich rund 50 Prozent der Rentner ab 2030 auf Altersarmut freuen dürfen.

Was ist Grundsicherung? Die Grundsicherung ist eine Leistung vom Staat, die dem armen Rentner, der zu wenig Rente zum Leben hat, seine Grundexistenz sichern soll. Diese Grundsicherung fällt noch geringer aus als das ohnehin sehr eng bemessene Hartz IV. Schließlich macht man ja als Rentner nicht mehr so viel, heißt es.

Von den Regierungen hört man hingegen eher beschönigende Zahlen. Ist alles nur Panikmache? Wohl kaum. Tatsächlich stellt man schon heute fest, dass die Altersarmut immer mehr zunimmt. Bereits jetzt können viele Menschen nicht von ihrer Rente leben.

Wachsende Altersarmut in Deutschland

Sogar in den reichen Bundesländern wie Baden-Württemberg schauen immer mehr Menschen der wachsenden Altersarmut entgegen. Dort bezogen in der Landeshauptstadt Stuttgart im Jahr 2004 etwa 2,7 Prozent aller Menschen über 65 Jahren eine Grundsicherung im Alter. Nur Zehn Jahre später waren es schon 4,2 Prozent.

Im gesamten Land hat sich die Zahl der Menschen, die über 65 Jahre alt sind und Grundsicherung beziehen, im selben Zeitraum von 258.000 auf 536.000 mehr als verdoppelt.

Rentnerboom gefährdet Gesetzliche Rentenversicherung

Ein ganz besonderes Problem wird auf Deutschland zukommen, wenn der Rentnerboom bevorsteht. Aufgrund des demographischen Wandels wird die Bevölkerung in Deutschland im Schnitt immer älter. Ab dem Jahr 2030 könnte es dann so richtig losgehen, da dann besonders viele Menschen eine Rente beziehen sollen.

Das Problem ist dann die sogenannte Umlagefinanzierung des Gesetzlichen Rentensystems. Dieses sieht nämlich vor, dass die Rentner von heute von den Beitragszahlern von heute finanziert werden.

Zurzeit klappt das noch relativ gut, da das Gleichgewicht von Beitragszahlern (also arbeitenden Personen) zu Rentner sehr gut ist. Dieses Gleichgewicht wird sich in den kommenden Jahren allerdings stark verschieden, da statistisch betrachtet immer weniger Kinder geboren werden und somit kein „Nachschub“ an Arbeitskräften folgt.

Die Folge könnte sein, dass in wenigen Jahren ein bis zwei Beitragszahler im Schnitt einen Rentner finanzieren müssen. Natürlich ist das nur dann möglich, wenn entweder die Rente drastisch gesenkt wird, oder aber die Rentenabgaben wegen des Umlagesystems drastisch erhöht werden.

Altersarmut ist ein wachsendes Problem

Von der Linkspartei bis zu zur FDP hin herrscht ausnahmsweise Einigkeit. Die Altersarmut ist ein Problem, dass sich in den nächsten Jahren weiter zuspitzen wird. „Deutschland ist viel ärmer, als ihr denkt, und es betrifft uns alle“, schreibt der FDP-Fraktionsvorsitzende von Niedersachen, Christian Dürr, in einem Beitrag der Huffington Post.

Nun fordert die Linkspartei die Regierung auf, aufgrund der wachsenden Anzahl von Kindern aus Hartz-IV-Familien die Regelsätze zu erhöhen.

Unglaublich: Derzeit ist jedes siebte Kind in Deutschland abhängig von den Hartz-IV-Leistungen.

Insbesondere gelten Mitglieder ohnehin armer Familien als gefährdet. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder aus armen Verhältnissen später selbst einmal arm werden, ist relativ hoch. Damit besteht auch das Risiko für Kinder solcher Familien, später selbst einmal in Altersarmut zu landen.

Auch der Caritas-Generalsekretär Georg Cremer sieht angesichts der Entwicklungen einen enormen Handlungsbedarf. „Ich bin dafür, dass wir noch einmal sehr ernsthaft darüber nachdenken, wie wir Menschen, die in zunehmendem Maße im Alter auf Grundsicherung angewiesen sind, zielgerichtet unterstützen können.“

Hier könne ein höheres Rentenniveau (also eine Erhöhung der Renten) nur bedingt helfen. Gerade Personen mit einer gesetzlichen Rente über dem Grundsicherungsniveau würden hiervon kaum profitieren können. Möglicherweise würden viele dann noch immer knapp unter dem Grundsicherungsniveau landen, doch würde das ihre Lebenssituation auch nicht verbessern.

Von einer Rentenerhöhung würden sehr wahrscheinlich nur diejenigen profitieren, die ohnehin eine höhere Rente bekommen.

Aus diesem Grund sei es laut Cremer sinnvoll, Vermögensfreigrenzen für die Empfänger der Grundsicherung im Alter zu erhöhen. Aktuell wird zum Beispiel das angesparte Vermögen eines Riestervertrags zu 100 Prozent angerechnet. Ein Unding.

Umsonst „geriestert“!

Wer in eine Riester-Rente einzahlt und später trotz der Riester-Rente nur auf die Grundsicherung kommt, der muss seine Riester-Ersparnisse zu 100 Prozent auf die Grundsicherung anrechnen lassen. Man hat dann also ganz umsonst jahrelang in die Riester-Rente eingezahlt.

Die staatliche Riesterförderung geht damit gerade an denen vorbei, die sie am dringendsten nötig hätten, so erklärt Cremer.

Arm dran ist, wer nicht privat vorsorgen kann

Die Deutsche Rentenversicherung rät: „Wenn Ihr gesamtes monatliches Einkommen unter 773 Euro liegt, sollten Sie prüfen lassen, ob Sie Anspruch auf Grundsicherung haben.“

Ist man dann mit einem monatlichen Einkommen von 780 Euro schon nicht mehr arm? Der Paritätische Wohlfahrtsverband sieht das etwas anders. Die Grundsicherung sei nur eine vorübergehend konzipierte Leistung, um bestimmte Notsituationen überbrücken zu können. Für eine dauerhafte Unterstützung sei sie allerdings zu knapp bemessen. Dies verkündete der jüngste Armutsbericht des Verbands.

Aus diesem Grund errechnet der Paritätische Wohlfahrtsverband die Armutsquote mit dem relativen Armutsbegriff. Hierbei werden alle Personen mitgezählt, die in Haushalten leben, deren Einkommen bei weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens aller Haushalte liegt. Mit dieser Berechnung kommt man inzwischen bei den 65-Jährigen auf eine Armutsquote von 14,4 Prozent im deutschen Raum.

Ist die Armut bereits absehbar, die auf Deutschland zusteuert?

Die Zahl der Armen wird sich weiterhin dramatisch anheben. Ein besonders fokussiertes Ziel der Rentenreformen der letzten Jahre war der Ausbau der dritten Säule.

Zur Erklärung: Derzeit ist das Rentensystem in Deutschland auf den sogenannten drei Säulen beziehungsweise drei Ebenen aufgebaut. Die erste Ebene ist die Versorgung durch die Gesetzliche Rentenversicherung, die die Basis bilden. Die zweite Ebene sind betriebliche Versorgungen sowie die Riester-Rente. Die dritte Ebene ist die private Altersvorsorge.

Genau diese dritte Ebene wurde nun in den letzten Jahren vermehrt ins Visier genommen. Die Deutschen sollten zusätzlich privat vorsorgen. Über die letzten Jahre hinweg wurde das gesetzliche Rentenniveau immer weiter gesenkt.

So viel Geld bleibt Ihnen in der Rente

Wenn ein durchschnittlicher Rentner im Jahr 1990 noch mit 55 Prozent des aktuellen Durchschnittseinkommens in Rente gehen konnte, so hat ein Rentner heute um die 47,5 Prozent seines aktuellen Durchschnittseinkommens zu erwarten.

Bis zum Jahr 2030 soll das Rentenniveau weiter abgesenkt werden. Der Durchschnittsrentner muss sich dann darauf einstellen, mit nur rund 43 Prozent seines durchschnittlichen Einkommens in Rente zu gehen.

Das ist natürlich fatal, wenn man bedenkt, wie viele Menschen in Deutschland 1.800 Euro oder weniger im Monat verdienen.

Rente muss auch noch versteuert werden

Hinzu kommt ein weiterer unglücklicher Missstand: Die ohnehin sinkenden Altersbezüge müssen nämlich auch noch versteuert werden. Wer dieses Jahr in Rente geht, muss 69 Prozent seiner Gesetzlichen Rente versteuern. Mit jedem weiteren Renten-Eintrittsjahr erhöht sich der Prozentsatz. Im Jahr 2040 wird es dann schließlich so sein, dass die Rentenbezug zu 100 Prozent zu versteuern ist.

Schon länger warnen Experten angesichts dieser Vorgehensweise vor einer drohenden Doppelbesteuerung.

Kaum Geld für eigene Altersvorsorge

Was bleibt einem also übrig, als selbst vorzusorgen? Doch auch das ist immer mehr Menschen kaum möglich, denn das eigene Gehalt reicht gerade mal um die laufenden Kosten zu decken.

Tatsächlich kann eine immer größere Anzahl von privat Krankenversicherten über 65 Jahren nicht einmal die Kosten für die eigene Krankenversicherung aufbringen. Sie müssen dann in die sogenannten Basis- oder sogar Notlagentarife wechseln, die nur noch für Akutbehandlungen aufkommen.

Auch die betriebliche Altersvorsorge, die der Staat auf den Weg gebracht hat, ist in der Praxis nur schwer umsetzbar. Für immer mehr Menschen scheitert sie, da sich zu viele von einer befristeten Arbeitsstelle zu nächsten hangeln müssen.

Die Studie „Alterssicherung in Deutschland“ (ASID) zeigte im Jahr 2011, dass die Anwartschaften für eine betriebliche Altersvorsorge seit dem Jahr 2007 stagnierten. Nur 40 Prozent der Arbeitnehmer verfügen überhaupt über eine solche Altersvorsorge.

Alleinerziehende und Migranten besonders betroffen

Auch immer mehr Selbstständige, die keinen Anspruch auf eine Gesetzliche Rentenversorgung haben, sind nicht mehr in der Lage, privat für ihre Rente vorzusorgen. Das betrifft natürlich auch jene, die sich über viele Jahre hinweg in einem Angestelltenverhältnis befanden. Es fehlt schlichtweg das Geld, um privat vorzusorgen.

Besonders armutsgefährdet sind allerdings Alleinerziehende, Alleinstehende, ältere Frauen, Migranten oder Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen.

Zudem sind die Zinsen derzeit so tief, dass kaum jemand sich noch freiwillig für ein Altersvorsorge-Produkt entscheiden möchte.

Ein Bericht der Bertelsmann-Stiftung offenbare, dass noch immer viele Menschen ihren Anspruch auf Grundsicherung nicht einmal geltend machen. Zum Teil aus Scham, zum anderen ist es die meist unbegründete Sorge, dass die Angehörigen dann zur Unterstützung herangezogen würden.

Auch die Prognose für die derzeit 50- bis 64-Jährigen sieht finster aus. Viele Bundesländer erwartet hier eine wachsende Gefährdung der Altersarmut. Spitzenreiter sind derzeit Mecklenburg-Vorpommern mit erwarteten 23,6 Prozent der Altersarmut, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 21,8 Prozent – dicht dahinter Bremen und Sachsen mit jeweils 19 Prozent.

Bildquelle: © Sir_Oliver – Fotolia.com

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