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Sie sind kreativ, zeichnen und skizzieren gerne, haben viele Ideen im Kopf? Vielleicht ist es schon lange Ihrer großer Wunsch, einmal Architekt / Architektin zu werden? Bevor Sie sich so nennen dürfen, sollten Sie einen Eintrag in der Architektenliste einer der Architektenkammern Deutschlands besitzen, die sich als Interessenvertretung der deutschen Architekten verstehen. Bis es so weit ist, vergeht etwas Zeit, denn zunächst müssen Sie erst einmal Architektur studieren.

Sie interessieren Sie sich für ein Architekturstudium? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, wenn Sie Architektur studieren wollen!

Welche Voraussetzungen sind wichtig, um Architektur zu studieren?

Möchten Sie Architektur studieren, müssen Sie bestimmte Zugangsvoraussetzungen erfüllen, welche die Fachhochschulen individuell festlegen. In erster Linie sollten Sie ein Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) besitzen. Falls Sie die Fachhochschulreife oder eine fachgebundene Hochschulreife erreicht haben, können Sie sich ebenfalls an der Hochschule für ein Architekturstudium bewerben.

Wenn Sie keine Reifeprüfung abgelegt jedoch dafür eine Berufsausbildung absolviert haben, die einschlägig qualifiziert ist, besteht für Sie die Möglichkeit, sich über eine Studienberechtigungsprüfung für einen Studienplatz an der Uni oder Fachhochschule für Architektur zu bewerben. Gute Chancen haben Sie diesbezüglich, wenn Sie beispielsweise im Baugewerbe gelernt und eine Meisterprüfung abgelegt haben.

Streben Sie ein Architektur-Studium an, müssen Sie mit breitem Wissen überzeugen und eine hervorragende Allgemeinbildung besitzen. Können Sie mit Bestnoten in den Fächern Mathematik, Physik, Deutsch und Kunst aufwarten, ist dies nur zu Ihrem Vorteil. Gleichfalls sollten Sie sehr gute Englischkenntnisse aufweisen, die gängigen MS-Office-Programmen beherrschen (hauptsächlich die Textverarbeitung und Tabellenkalkulation).

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Zu Ihren persönlichen Stärken sollte das räumliche Vorstellungsvermögen zählen. Vorausgesetzt wird nicht selten das Verständnis für Konstruktionen, Materialien, Formen. Überdies sollten Sie künstlerisch begabt sein, Zeichengeräte tadellos beherrschen, zeichnen und skizzieren können. Es ist ratsam, die Freihandzeichnungen und alle Entwürfe sorgsam aufzubewahren, denn diese spielen eine wichtige Rolle bei der Bewerbung um den Architekturstudienplatz. Eine gut bestückte Präsentationsmappe ist immer vorteilhaft.

Hinweis:

Im  Übrigen sollten Sie wissen, dass Sie nach Ihrem Architektur-Studium bzw. als gelisteter Architekt (oder Baumeister, Baukünstler, Erbauer) ihre Arbeiten stets in den Vordergrund rücken müssen. Demzufolge sollten Sie in der Lage sein, sich und Ihre Ideen überzeugend zu repräsentieren, wenn Sie die Öffentlichkeit erreichen und beruflich erfolgreich sein wollen.

Für Architekten und Architektinnen sind Präsentationen der eigenen Arbeiten eines der wichtigsten Instrumente, wenn es darum geht, Bauherren, Städte oder Gemeinden davon zu überzeugen, dass Ihre Ideen und Vorstellungen hinsichtlich des jeweiligen Projekts bzw. Bauvorhabens die Besten sind. Wenn Sie Ihre Zielgruppe erreichen wollen, müssen Sie unbedingt Vertrauen in sich, Ihre Ideen und Werke haben, die Sie öffentlich präsentieren.

Eignungsprüfungen ablegen

An einigen Unis und Hochschulen für Architekten müssen Sie Eignungsprüfungen ablegen, um Ihre künstlerische oder gestalterische Begabung unter Beweis zu stellen. Sofern der inhaltliche Schwerpunkt des Studiengangs darauf basiert.

Inhaltliche Schwerpunkte des Architektur-Studiums sind u.a.:

  • die Landschaftsarchitektur
  • der Städtebau
  • der Hoch- und Tiefbau
  • die Altbauinstandsetzung als auch die Denkmalpflege und das Bauen im Bestand
  • die Innenarchitektur 

Zusätzlich durchgeführte Eignungstests an Universitäten, Fachhochschulen und Hochschulen für Architektur sind keine Seltenheit. Es geht schließlich darum, die „wahren Talente“ herauszufiltern, zumal es in vielen anspruchsvollen Studiengängen (dazu zählt auch das Architektur-Studium) zahlreiche „Abbrecher“ gibt. Weil die Studienplätze jedoch sehr begehrt und oft knapp bemessen sind, ist es wichtig, im Vorfeld die „Spreu vom Weizen“ zu trennen. 

Von angehenden Architektur-Studenten wird erwartet, dass sie:

  • aufgeschlossen, kontaktfreudig sind, auf Menschen zugehen können und Teamfähig
  • aufmerksam sind, eine hohe Auffassungsgabe besitzen, sich sprachlich gut ausdrücken und argumentieren können
  • verantwortungsbewusst und motiviert sind
  • selbstständig und diszipliniert arbeiten 
  • Durchhaltevermögen besitzen und stressresistent sind
  • logisch, konzeptionell und auch „vernetzt“ denken
  • Leistungswillen und Lernbereitschaft an den Tag legen
  • in der Lage sind, das eigen Handeln zu reflektieren
  • gestalterische und zeichnerische Fähigkeiten besitzen und kreativ sind
  • ebenfalls technisch begabt sind
  • allen Erwartungen entsprechen, die speziell erwünscht sind

Was Architektur-Studenten sonst noch wissen sollten!

Sicherlich möchte jeder angehende Architekt / jede angehende Architektin liebend gerne Häuser entwerfen oder umgestalten. Doch die Aufträge in diesen Bereichen werden immer geringer. Was hauptsächlich an den oftmals zu geringen finanziellen Mitteln liegt. Sowohl Städten als auch Kommunen wird diesbezüglich der „Sparstrumpf“ übergestülpt. 

Weil dem so ist, sollten Sie, wenn Sie nach dem Spezialstudium als Architekt/in Erfolge erzielen und Geld verdienen wollen, offen für alle Möglichkeiten sein. Worin liegen Ihre Stärken?  In welche Richtung möchten Sie gehen? Das erfolgreich bestandene Architektur-Studium  mag zwar ein Schlüssel zum Erfolg sein, doch mit eben diesem lassen sich nicht alle Türen und Tore öffnen, die für angehende Architekten wichtig sind.

Welche Arbeitsschwerpunkte wollen Sie nach der Architekten-Studienzeit bedienen? Haben Sie sich diesbezüglich bereits Gedanken gemacht? Wenn nicht, sollten Sie einmal konkret darüber nachdenken und konstruktive Ideen entwickeln! Es ist wichtig, in Hinsicht der Architektur auf dem Laufenden zu bleiben, die zeitgemäßen Tendenzen zu beobachten, Fachzeitschriften zu studieren, eigene Interessensschwerpunkte herauszuarbeiten und neue Ideen zu entwickeln.

Wie lange dauert das Architektur-Studium?

Die Dauer des Studiums für Architektur ist von einigen Faktoren abhängig. So zum Beispiel von Ihrem eigenen Engagement als auch von der Zeit an sich, die Sie zum Studieren aufbringen. Sofern Sie das Architektur-Studium berufsbegleitend absolvieren oder nebenher noch einen Minijob ausüben, zieht sich die reguläre Studienzeit dementsprechend in die Länge.

Gleichfalls ist die Studiendauer abhängig davon, welche Spezialisierung Sie gewählt haben und welchen Abschluss Sie insbesondere anstreben. Auch die von Ihnen ausgewählte Hochschule oder Universität spielt eine entscheidende Rolle diesbezüglich. Mitunter müssen Architektur-Studierende während der Studienzeit Pflicht-Praktika absolvieren, wodurch die Regelstudienzeit überschritten werden kann. Ebenso dann, wenn Auslandssemester oder Praxissemester auf dem Plan stehen.    

Reguläre Studienzeiten für Architekten / Architektinnen:

  • Wird das Architektur-Studium für den „Bachelor of Arts“ bzw. für den „Bachelor of Science“ an einer Universität oder Fachhochschule absolviert, studieren Sie regulär 3 bis 4 Jahre, was 6 bis 8 Semester entspricht. 
  • Für den „Master of Arts“ als auch für den „Master of Science“ beträgt die Regelstudienzeit 1 bis 2 Jahre, was 2 bis 4 Semester sind.
  • Möchten Sie Ihr Architekturstudium als Diplom Ingenieur abschließen, betragen die regulären Studienzeiten 4 bis 5 Jahre, also 8 bis 10 Semester.

Hinweis:

Allgemein ist davon auszugehen, dass insbesondere an Universitäten die durchschnittliche Studiendauer überschritten wird. Stellen Sie sich darauf ein, dass Ihr Architekturstudium die Regelstudienzeit übersteigt, wenn Sie Architektur an der Uni studieren.   

Reicht ein Bachelor-Studium aus, um Architekt/in zu werden?

Damit Sie tatsächlich als Architekt oder Architektin beruflich durchstarten können, müssen Sie einige Kriterien erfüllen. Zunächst einmal sollten Sie sich in die Architektenliste einer Länder-Architektenkammer Deutschlands eintragen lassen. Sie sollten jedoch wissen, dass jede deutsche Architektenkammer individuelle Regelungen hat. 

Sofern Sie ein Bachelor-Studium belegt haben, dessen Regelstudienzeit lediglich 6 Semester (3 Jahre) umfasste, stehen Ihre Chancen ziemlich schlecht, in die Architektenliste der Bundesarchitektenkammer aufgenommen zu werden. Wesentlich bessere Aussichten haben Sie, als Architekt/in eingetragen zu werden, wenn Ihr Bachelor-Studium 8 Semester (4 Jahre) dauerte und Sie überdies noch zwei Jahre Berufserfahrung vorweisen können.

Was Sie über die Bundesarchitektenkammer und Länderkammern für Architekten wissen sollten!

Bei der Bundesarchitektenkammer der BRD handelt es sich um einen „eingetragenen Verein“. Die Landesarchitektenkammern sind sozusagen Mitglieder der BAK (so die reguläre Abkürzung der Bundesarchitektenkammer).

Allgemein sind die Architektenkammern in Deutschland öffentlich rechtliche berufsständische Architekten-Organisationen, die sowohl dem Allgemeininteresse verpflichtet sind, als auch staatliche Aufgaben auszuführen bzw. gesetzliche Aufträge zu erfüllen haben.

So sind die Körperschaften des öffentlichen Rechts u.a. dafür zuständig, den Städtebau, die Baukultur und die Landschaftsgestaltung zu fördern. Auch die Eintragungen in die Architektenliste (nach dementsprechenden Kriterien) obliegen den Länderarchitektenkammern der Bundesrepublik Deutschland. Sie sind Ansprechpartner für Architekten und Architektinnen, wenn es um berufliche Belange geht und darum, deren Ansehen zu fördern.     

Hinweis:

Eine Auflistung aller Landesarchitektenkammern in Deutschland, die Mitglied der Bundesarchitektenkammer e.V. sind, finden Sie auf der Homepage der BAK unter dem Menüpunkt „Mitglieder“. Die BAK Vereinsmitglieder sind verlinkt, sodass Sie schnell zu den gewünschten Internetseiten gelangen, um weitere Informationen einholen zu können, die für Sie relevant sind.

Bildquelle: © WavebreakmediaMicro – Fotolia.com

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