Arzt verordnet zu viele Schmerzpflaster Patient stirbt
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München: Weil ein Arzt seinem Patienten zu viele Schmerzpflaster verschrieben hatte, wurde der verantwortliche Arzt nun zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Der Patient starb aufgrund der hohen Schmerzmitteldosis.

Laut dem Amtsgericht soll der 52-jährige Facharzt für Anästhesiologie dem drogenabhängigen Mann fünf Mal Fentanylpflaster verschrieben haben – und das, obwohl die Anwendung für die Pflaster medizinisch unbegründet war.

Der Patient verstarb bereits im Jahr 2013 an einer Überdosis der in den Pflastern enthaltenen Schmerzmittel. Er hatte sich das Fentanyl gespritzt.

Diese Methode ist in der Drogenszene weit verbreitet. Um an die in den Pflastern enthaltene Substanz zu gelangen, kochen die Drogenabhängigen diese auf. Dies ist allerdings eine sehr gefährliche Methode, da nur schwer abschätzbar ist, wie hoch die Dosierung ist.

Nun wirft das Amtsgericht dem Münchner Facharzt vor, die Angaben des Patienten nicht sorgfältig geprüft zu haben. Der Arzt habe seine Pflicht vernachlässigt und grob fahrlässig gehandelt, als er dem Drogenabhängigen die Schmerzpflaster verschrieben hatte.

Zudem soll dem Arzt bereits bekannt gewesen sein, dass der Patient opiatabhängig, nikotin- und alkoholsüchtig war und sich sogar in einer Substitutionsbehandlung befand. Nun lautet das Urteil für den Arzt 21.600 Euro Geldstrafe wegen fahrlässiger Verabreichung von Betäubungsmitteln. Der Arzt ist damit vorbestraft – das Urteil ist rechtskräftig.

Bildquelle: © Uwe Grötzner – Fotolia.com

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