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Sie möchten einen Beruf ausüben, indem Sie mit Kindern oder jungen Heranwachsenden zu tun haben? Vielleicht schwebt Ihnen eine Berufsausbildung als Kinderbetreuer/in oder als Kindergärtner/in  vor? Eine weitere Möglichkeit, um sich beruflich um Babys, Kinder oder Jugendliche zu kümmern, ist eine Ausbildung zur Erzieherin. Die weibliche Form der Berufsbezeichnung sollte Sie in diesem Fall nicht stören, denn auch Männer können Erzieher werden.

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Bei uns erfahren Sie, was Sie wissen müssen, wenn Sie eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin / zum Erzieher anstreben!

Erzieherin

Was tun Erzieherinnen / Erzieher und in welchen Bereichen können sie tätig werden?

Hauptsächlich sind Erzieher/innen für die frühkindliche Betreuung und Förderung von Babys und Kindern zuständig. Erzieher in Kindertageseinrichtungen tragen viel zur körperlichen Entwicklung und frühkindlichen Bildung ihrer kleinen Schützlinge bei.

Neben der Förderung der körperlichen Entwicklung, die durch Spiele im Freien, Tanz- und Bewegungsspiele, Balance- und Konzentrationsübungen unterstützt wird, gehört ebenso die musisch-künstlerische und die mathematisch-naturwissenschaftliche Förderung der Kleinen zu den Aufgaben der Erzieher/innen.

Mit den Kindern zu musizieren, sich kreativ oder sportlich mit ihnen zu beschäftigen, die unterschiedlichsten Aktivitäten oder Veranstaltungen vorzubereiten, ist längst nicht alles. Jeder Mensch ist individuell, auch der Allerkleinste schon, weshalb er gezielt und speziell gefördert und gefordert werden muss. Dies gehört auch zur Aufgabe der Erzieherinnen.

Die Sprache und Leseförderung der Kleinen ist ebenso wichtig für die ganzheitliche Entwicklung und die Vorbereitung aufs Leben wie das soziale Verhalten. Bereits in der Kita sorgen die Betreuer/innen dafür, dass ihre Schützlinge Toleranz lernen, in der Lage sind, Streitigkeiten zu schlichten, ohne gewalttätig zu werden und in Konfliktsituationen sachlich und nicht kopflos zu reagieren.

Zu den alltäglichen Arbeiten in den Betreuungseinrichtungen gehören außerdem:

  • die Überwachung der Schlafzeiten und Ruhepausen
  • die Zubereitung der Mahlzeiten (sofern dafür keine Köchinnen zuständig sind oder das Essen nicht von entsprechenden Unternehmen geliefert wird)
  • die Behandlung kleiner Verletzungen (Schürfwunden, Schrammen, Beulen)
  • die Unterstützung beim An- und Auskleiden, beim Waschen, Zähneputzen und dem Toilettengang
  • viele weitere Tätigkeiten, denn wo sich Kinder aufhalten, gibt es stets etwas zu tun

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Ohne Erziehungspläne geht es nicht!

Erzieherinnen wird auch die verantwortungsvolle Aufgabe zuteil, auf lange Sicht hin Erziehungspläne zu erstellen und diese umzusetzen. Dafür müssen sie zunächst ihre Schützlinge genau beobachten, das Verhalten der Kinder analysieren und einschätzen. Sind Verhaltensauffälligkeiten festzustellen? Gibt es Entwicklungsrückstände oder individuelle Erziehungsprobleme?

Anhand der Beurteilungen werden die Erziehungspläne erstellt, die sowohl alle Ziele und Maßnahmen als auch die organisatorischen und rechtlichen Vorgaben berücksichtigen. Weiterhin müssen in diesem Zusammenhang mögliche Defizite in der Erziehung oder in der frühkindlichen Entwicklung bedacht werden.

Der enge Kontakt zu den Erziehungsberechtigten ist für Erzieher/innen unabdingbar. Sie organisieren Infoveranstaltungen für Eltern und Elternabende, führen Aufnahmegespräche durch. Sie sind für Mamas und Papas jederzeit die richtigen Ansprechpartner, wenn jene Fragen bezüglich der Kindererziehung haben oder andere Sorgen sie quälen.

Darüber hinaus arbeiten Erzieherinnen mit Fachleuten aus dem medizinischen Bereich, Psychologen, Sozialpädagogen und den jeweiligen Ansprechpartnern in den Jugendämtern zusammen. Sie müssen sowohl die Erziehungsmaßnahmen als auch deren Ergebnisse gewissenhaft dokumentieren und sich mit anderen Fachkräften austauschen, wenn es Auffälligkeiten gibt oder Anlass zu ernster Sorge besteht (wie zum Beispiel beim Verdacht der Kindesmisshandlung).

Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin

Was die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin anbelangt, so sollten Sie wissen, dass diese in der BRD nicht einheitlich geregelt ist. Das bedeutet, dass jedes Bundesland bezüglich der Ausbildung Erzieherin eine eigene Regelung hat. Die Dauer kann je nachdem 2 bis 4 Jahre betragen.

In einigen Bundesländern (wie zum Beispiel in Berlin an der „Anna Freud Schule“) wird im Rahmen der Oberschulausbildung sogar eine Doppelqualifikation angeboten. Dies besagt, dass nach 12 oder 13 Schuljahren sowohl ein Abschluss als Abiturient als auch der Abschluss zum staatlich geprüften Erzieher ermöglicht wird. 

Die schulische Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin erfolgt entweder an Berufsfachschulen oder an Fachschulen. Es ist ebenso möglich, sich an einem Berufskolleg ausbilden zu lassen. Unterdessen besteht außerdem die Möglichkeit, an Hochschulen Bachelor- oder Master-Studiengänge zu belegen, um Erzieher oder Erzieherin zu werden.

Die eigenen Neigungen, persönlichen Interessen und natürlich die entsprechenden Zugangsvoraussetzungen sind entscheidende Kriterien, ob eine Fachschulausbildung oder eine Hochschulausbildung infrage kommt.

Wie bei jeder anderen Berufsausbildung auch steht am Ende eine Prüfung an. Diese müssen angehende Erzieher/innen in schriftlicher, mündlicher als auch praktischer Form bestehen. Obendrein ist eine Facharbeit erforderlich. Wer die Grundausbildung erfolgreich absolviert und alle Prüfungen bestanden hat, darf als staatlich anerkannter Erzieher (staatlich anerkannte Erzieherin) ins Berufsleben einsteigen.

Staatlich anerkannte Erzieherinnen / Erzieher können in folgenden Einrichtungen und Institutionen tätig werden:

  • in Kindertageseinrichtungen – dazu zählen Kindergrippen (die es in dieser Form in Deutschland fast nicht mehr gibt) und die kommunalen als auch die kirchlichen Kindergärten
  • in Schulhorten bzw. in Schulen mit Ganztagsbetreuung, Sonderschulen und Internaten
  • in Kinderheimen
  • in ambulanten sozialen Diensten
  • in Jugendwohnheimen, Jugendzentren, Erziehungsheimen, sowie in betreuten Wohnformen
  • in Kindertagesstätten für gehandicapte Kinder als auch in Wohnheimen für junge Menschen mit Handicap
  • in heil- und sonderpädagogischen Einrichtungen
  • in kirchlich religiösen Einrichtungen, in denen eine Kinderbetreuung erforderlich ist
  • in Familienberatungsstellen aber auch in Beratungsstellen für Suchtkranke Kinder und Jugendliche
  • in Ferienheimen bzw. Ferienlagern und in Erholungsstätten für Kinder und Jugendliche
  • in der Kindertagespflege und in Kinderkliniken
  • auf selbstständiger Basis als private Kinderbetreuer (Tagesmutter oder Tagesvater)
  • in der sozialen Kinder- und Jugendhilfe bzw. im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen

Hinweis:

Die Einsatzmöglichkeiten für ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher sind vielfältig. Jedoch sind für einige Arbeitsbereiche und Einsatzgebiete weitere Qualifikationen bzw. Aus- und Weiterbildungen notwendig.    

Ausbildungsvergütung und Verdienst / Gehalt

Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, gibt es für die Auszubildenden in den ersten Lehrjahren keine Ausbildungsvergütung. Einen Verdienst können angehende Erzieherinnen erst im Praxisjahr erwarten. Da ab Januar 2015 der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde gilt, ist es möglich, im Monat 1.360,00 Euro zu verdienen. Vorausgesetzt, es handelt sich um eine Vollzeitstelle.

Eine Ausbildungsvergütung können Azubis erhalten, die eine praxisintegrierte Ausbildung zum staatlich geprüften Erzieher absolvieren. Allerdings ist diese Ausbildungsform in der BRD noch nicht so sehr verbreitet. Es lohnt sich jedoch, diesbezüglich Erkundigungen einzuziehen, denn die Auszubildenden erhalten in dem Fall Lohn nach Tarif.

Im ersten Berufsausbildungsjahr werden zwischen 700,00 Euro bis 830,00 Euro brutto pro Monat gezahlt. Im zweiten Lehrjahr beträgt die Ausbildungsvergütung 700,00 Euro bis 830,00 Euro brutto. Im dritten Lehrjahr erhalten die Lehrlinge bis zu 950,00 Euro brutto.

Der Verdienst für staatlich geprüfte Erzieherinnen ist abhängig vom Arbeitgeber. Wer in einer öffentlichen Einrichtung als Erzieher beschäftigt ist, wird laut Tarif bezahlt und kann mit einem Einstiegsgehalt rechnen, was 1.900,00 Euro brutto beträgt. Die niedrigsten Löhne erhalten ausgebildete Erzieherinnen, die in Verbänden, Vereinen oder Stiftungen tätig sind.

Allgemein liegt das Durchschnittsgehalt für Erzieher im Bildungswesen bei 2.200,00 Euro brutto pro Monat. In öffentlichen Einrichtungen tätige Erzieherinnen, die in der Entgeltgruppe 6 eingeordnet sind, klettern – je länger sie in ihrem Beruf bei ein und demselben Arbeitgeber ohne Unterbrechung arbeiten – in höhere Lohnstufen. Die Arbeitsjahre zahlen sich demnach aus. Doch auch Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen für Erzieher/innen steigern den monatlichen Verdienst enorm.

Hinweis:

Eventuell werden staatlich geprüfte Erzieher und Erzieherinnen in Zukunft mehr Geld verdienen. Dann jedenfalls, wenn die Forderung der Gewerkschaften nach einer Neubewertung der Tätigkeiten für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen von Erfolg gekrönt ist.

Die Verhandlungen wurden am 25.02.2015 in Hannover aufgenommen. Diesbezüglich wurde ein umfangreicher Katalog vorgelegt, der ebenso die Forderung nach einer Gehaltssteigerung beinhaltet, die im Durchschnitt 10 Prozent betragen soll.

Bildquelle: © WavebreakmediaMicro – Fotolia.com

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