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Als Lebensretter anderen Menschen zu helfen, ist eine Berufung. Wer die verspürt, kann eine Ausbildung zum Notfallsanitäter machen. Bis 2013 war der Beruf unter dem Namen Rettungsassistent bekannt. Welche Voraussetzungen Sie dafür brauchen, wie die Ausbildung aufgebaut ist und wie Ihre Zukunftsperspektiven sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Übersicht

  • Rettungsassistent oder Notfallsanitäter?
  • Das Berufsbild des Notfallsanitäters
  • Arbeitsbereiche: Dienst vor Ort oder in der Rettungsleitstelle
  • Arbeitszeiten
  • Welche Eigenschaften muss ein Notfallsanitäter in spe mitbringen?
  • Die Ausbildung zum Notfallsanitäter
  • Ausbildungsgehalt
  • Aufbau der Ausbildung
  • Theorie und Praxis
  • Zukunftsperspektiven als Notfallsanitäter

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Rettungsassistent oder Notfallsanitäter?

Die Berufsbezeichnung Rettungsassistent wurde mit Einführung des Notfallsanitätergesetzes  durch den Begriff Notfallsanitäter ersetzt, seit dem 1. Januar 2014 heißen Rettungssanitäter daher Notfallsanitäter. Bis zum 31. Dezember 2014 konnte die bisherige zweijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten noch in der alten Variante der begonnen werden und auch in dieser Form absolviert und beendet werden.

Seither wird bundesweit nur noch die neue Ausbildungsform angeboten. Noch immer wird aber der Begriff des Rettungsassistenten umgangssprachlich gebraucht. Dabei wird er häufig nicht korrekt verwendet, sondern pauschal für alle Rettungsdienstmitarbeiter benutzt, die kein Arzt sind.

Das Berufsbild des Notfallsanitäters

Liegt ein medizinischer Notfall vor, so ist der Notfallsanitäter dafür zuständig, erste Hilfe bis zum Eintreffen des Arztes zu leisten. Dabei kann es sich um das Stillen von Blutungen, um Wiederbelebungsmaßnahmen oder die Beatmung von Verletzten handeln.

Insofern führt er lebensrettende und gesundheitsstabilisierende Maßnahmen durch, sorgt dafür, dass Verletzte transportfähig sind und sichert ihren Zustand während des Transportes in ein Krankenhaus ab. Dafür überwacht er die Werte und Körperfunktionen des Verletzten und stellt sicher, dass dieser so stabil wie möglich die Zeit bis zur weitergehenden Versorgung übersteht. Anschließend ist der Notfallsanitäter ebenfalls dafür zuständig, den Einsatz zu protokollieren und Berichte zu verfassen. Auch das Reinigen und erneute Bereitstellen des Einsatzfahrzeuges gehört zu seinen Aufgaben.

Arbeitsbereiche: Dienst vor Ort oder in der Rettungsleitstelle

Ein Notfallsanitäter ist entweder vor Ort im Einsatz und fährt dabei auch den Einsatzwagen, was mit Blaulichteinsatz und hohen Geschwindigkeiten erfolgen kann. Dabei ist höchste Konzentration und Stressresistenz gefragt. Das gilt auch, wenn er am Unfallort Schaulustige vertreiben oder Angehörige beruhigen muss, weil sie die Rettungsarbeiten behindern.

Alternativ koordiniert ein Notfallsanitäter die Einsätze der Rettungsfahrzeuge von der Rettungsleitstelle aus. Als weiteres Einsatzgebiet kommt die Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung bei Feuerwehreinsätzen infrage.

Notfallsanitäter arbeiten also sowohl im Gesundheitswesen als auch bei der Feuerwehr oder bei der Bundeswehr.

Beschäftigung finden sie beispielsweise bei Rettungs- und Krankentransportdiensten, Blutspendediensten und städtischen Feuerwehren.

Arbeitszeiten

Im Rettungsdienst ist Dienst nach Schichten üblich. Nacht- und Wochenenddienste, Bereitschaftszeiten und unvorhergesehene Ereignisse gehören insofern zum Beruf des Notfallsanitäters dazu. Schließlich richten sich Notfälle nicht nach Dienstplänen und Mittagspausenzeiten.

Welche Eigenschaften muss ein Notfallsanitäter in spe mitbringen?

Neben den fachlichen Kenntnissen, die ein Notfallsanitäter in der Ausbildung erwirbt, benötigt dieser eine Reihe von Fähigkeiten, die elementar für seine Tätigkeiten im Rettungseinsatz sind. Dazu gehört zum Beispiel Empathie, denn psychologisches Feingefühl ist wichtig – sowohl während der Versorgung von Verletzten als auch bei der Betreuung von geschockten Angehörigen. Zudem gehört die Todesfolge des Verletzten mit zu den Eventualitäten dieses Berufes. Hier muss der Notfallsanitäter die nötige Distanz wahren können.

Weitere wichtige Eigenschaften für diesen Beruf:

  • Sorgfalt, Genauigkeit, Hygiene
  • Improvisationstalent
  • Stressresistenz
  • Hohe Konzentrationsfähigkeit
  • Eigenständigkeit und Entscheidungsfreude
  • Schnelles Reaktionsvermögen und gute Auffassungsgabe

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter

Die Ausbildung zum Notfallsanitäter dauert drei Jahre und erfolgt im dualen System. Sie ist bundesweit einheitlich geregelt und sieht einen Wechsel zwischen praktischen Anteilen im Ausbildungsbetrieb sowie Berufsschulphasen vor.

Erforderlich ist mindestens ein Realschulabschluss, aber auch mit Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer absolvierten zweijährigen Berufsausbildung kann die Ausbildung zum Notfallsanitäter begonnen werden.

Weitere fachliche Voraussetzungen, die beispielsweise die Akademie für Notfallmedizin fordert:

  • Führerschein (mind. Klasse B), seit mindestens einem Jahr zum Zeitpunkt der Einstellung; der vorhandene Führerschein wird bei Bedarf aufgewertet, damit die Berechtigung zum Fahren großer Rettungsfahrzeuge besteht
  • Polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintragung
  • Uneingeschränkte gesundheitliche Eignung

Idealerweise bringen Bewerber bei der Akademie für Notfallmedizin zudem folgende Voraussetzungen mit:

  • haben das 18. Lebensjahr vollendet
  • Interesse an Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre und Notfallmedizin
  • Einfühlungsvermögen
  • Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit
  • Freundlichkeit und Leistungswillen

Ausbildungsgehalt

Wie bei dualen Ausbildungen üblich, erhalten auch Auszubildende zum Notfallsanitäter eine Ausbildungsvergütung. Diese ist tariflich geregelt. Sie setzt sich aus einem Grundgehalt und einer Variablen zusammen, die mit dem Ausbildungsbetrieb vereinbart wird. Das Grundgehalt wird in jedem Ausbildungsjahr an die erworbenen Qualifikationen angepasst.

Im 1. Lehrjahr beträgt das Gehalt ungefähr zwischen 800 und 850 Euro brutto, im zweiten zwischen 850 und 900 Euro und im dritten 900 bis 950 Euro.

Die Kosten für die schulische Ausbildung übernimmt der Ausbildungsbetrieb. Dieser organisiert auch die erforderlichen Praktika.

Aufbau der Ausbildung

Im ersten Jahr der Ausbildung liefert ein Grundlehrgang das Basiswissen rund um den Rettungsdienst und die medizinische Assistenz. Nach diesem erfolgt bereits eine Prüfung, die zum Führen eines Einsatzwagens berechtigt. Während der ersten beiden Semester lernen Auszubildende, wie die Krankenbeförderung fachgerecht funktioniert. Danach sind sie im alltäglichen Rettungsdienst im Einsatz.

Theorie und Praxis

An der Berufsfachschule absolvieren Auszubildende 1.920 Stunden Unterricht und im Dienst mindestens 1.960 Stunden in der Rettungswache. Außerdem ist ein Klinikpraktikum von 720 Stunden vorgesehen. Förderkurse und Exkursionen begleiten die Ausbildung. Das Examen absolvieren die Auszubildenden im sechsten Semester.

Zukunftsperspektiven als Notfallsanitäter

Wer Lebensretter sein möchte, nicht auf geregelte Arbeitszeiten festgelegt ist und sich für Medizintechnik interessiert, findet im Beruf des Notfallsanitäters eine spannende berufliche Perspektive. Das Berufsbild wurde mit Inkrafttreten des Notfallsanitätergesetzes gerade erst frisch modernisiert. Je nach Tarifgruppe erhält ein ausgebildeter Notfallsanitäter zwischen 2.270 und 2.510 Euro brutto im Monat.

Bildquelle: © schepers_photography – Fotolia.com

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