Heimarbeit am

Ein Job im Homeoffice ist ein Traum für viele Arbeitnehmer. Sie versprechen sich davon größere Unabhängigkeit und eine bessere Work-Life-Balance, vor allem für Frauen steht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hier an erster Stelle.

Ob sich diese Vorstellungen in einem Angestelltenverhältnis realisieren lassen, steht auf einem anderen Blatt. Zwar hat sich im Hinblick auf flexible Arbeitsformen in den letzten Jahren in den Firmen einiges getan, in den meisten Unternehmen herrscht jedoch nach wie vor Präsenzpflicht. Autonomie und Flexibilität sind zwar anerkannte Werte, in der Unternehmenspraxis empfinden viele Chefs den Wunsch danach jedoch als eher kontraproduktiv.

Wer es damit wirklich ernst meint, steht irgendwann vor der Frage, ob eine selbstständige Tätigkeit nicht die bessere Alternative ist. Als Berater von Zuhause aus haben Existenzgründer in verschiedenen Bereichen gute Chancen.

Übersicht:

  • Wer kann Berater werden?
  • Berater von Zuhause aus – was ist für den Einstieg nötig?
  • Ist eine reine Online-Beratung möglich?
  • Berater im Direktvertrieb – geht das von Zuhause aus?
  • Berater im Homeoffice – im Hauptberuf oder nebenbei?

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Wer kann Berater werden?

Berater kann zunächst einmal jeder werden – die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Neben angestellten Beratern, die beispielsweise als Mitarbeiter von McKinsey & Co. Unternehmen bei ihrer strategischen Neuausrichtung unterstützen, sind auch viele Freiberufler und Gewerbetreibende als Berater tätig.

Beratung ist eine Dienstleistung, die bei den potentiellen Kunden hoch im Kurs steht. Schließlich baut unsere Gesellschaft auf Arbeitsteilung auf – niemand ist in der Lage, für alle Lebensbereiche und Alltagsfragen professionelle Lösungen zu finden.

Ein Berater tritt als Experte für bestimmte Themen auf. Klassische Arbeitsfelder für Selbstständige und Freiberufler sind Steuer-, Rechts- oder Finanzberatung. Hinzu kommen viele weitere Bereiche: Arbeitsmarkt- und Berufsberatung, IT-Beratung, Einrichtungsberatung, das weite Feld der Coachings sowie Beratungen im medizinischen Bereich. Auch freie Mitarbeiter im Direktvertrieb werden für ihre Kunden als (Produkt-) Berater tätig.

Für eine Selbstständigkeit von Zuhause aus sind viele Dienstleistungen in der Beratungsbranche hervorragend geeignet.

Berater von Zuhause aus – was ist für den Einstieg nötig?

Wie bei jeder anderen Gründung auch ist die wichtigste Voraussetzung für den Start als selbstständiger oder freiberuflicher Berater eine überzeugende Geschäftsidee. Sie wollen andere beraten? Dann müssen Sie zum einen wissen, was Sie können und was davon geschäftlich relevant ist, andererseits müssen Sie natürlich auch Ihre potentiellen Kunden kennen.

Der beste Weg dorthin ist das Verfassen eines detaillierten Businessplans, in dem Sie Ihr Projekt entwickeln. Welche Beratungsleistungen haben Sie anzubieten? Verfügen Sie in diesem Bereich über spezielle Expertisen, die ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Ihren Wettbewerbern sind?

Gibt es für Ihr Angebot genügend Interessenten? Starten Sie allein oder möchten Sie im Auftrag eines Unternehmens als Berater tätig werden? Sind Genehmigungen nötig? Welche Ausstattungsgegenstände, Werbemaßnahmen und Finanzierungen brauchen Sie für Ihre Arbeit?

Als Berater von Zuhause aus haben Sie die Möglichkeit, ohne größere Investitionen in Ihre Selbstständigkeit zu starten. Am wichtigsten ist zunächst die Ausstattung Ihres Arbeitsplatzes, der vielleicht schon seit längerer Zeit vorhanden ist.

Falls Sie planen, in Ihrem Homeoffice Kunden zu empfangen, sollte als Büro und für Kundengespräche natürlich ein separater Raum vorhanden sein. Wichtig: Für die Ausübung einer gewerblichen Tätigkeit in einer Mietwohnung benötigen Sie mindestens bei Publikumsverkehr die ausdrückliche – am besten schriftliche – Genehmigung Ihres Vermieters.

Empfehlenswert sind für jede Homeoffice-Gründung als Berater neben leistungsstarkem technischem Equipment eine professionelle Website sowie Online-Werbung in allen digitalen Kanälen, von denen Sie wissen, dass Ihre Zielgruppe dort präsent ist.

Ist eine reine Online-Beratung möglich?

In vielen Bereichen können Sie Ihre Beratungsleistungen heute vorwiegend oder sogar ausschließlich auf digitalem Weg erbringen. Kundengespräche und komplette Beratungen lassen sich auch im Rahmen von Videokonferenzen organisieren, IT-Experten erhalten durch Remote-Tools gegebenenfalls Zugriff auf die Computer ihrer Kunden.

Als Berater von Zuhause aus stehen Ihnen auch durch moderne Kommunikationstechnik viele Möglichkeiten offen. Zudem erreichen Sie über das Internet potenzielle Kunden, die Sie in Ihrem realen Umfeld gar nicht treffen würden.

Für hochqualifizierte IT-Berater gibt es im Online-Bereich übrigens sehr lukrative Projekte. Die Auftraggeber sind zum Teil internationale Großkonzerne, die Projektarbeit erfolgt länderübergreifend.

Berater im Direktvertrieb – geht das von Zuhause aus?

Eine Studie der Universität Mannheim weist aus, dass Konsumenten in Deutschland im Jahr 2012 Waren und Dienstleistungen im Wert von mehr als 17 Milliarden Euro im Direktvertrieb erwarben, dieser Wert dürfte sich seitdem nicht allzu stark verändert haben.

Ohne kompetente Beratung kann die gesamte Branche nicht funktionieren. Als gewerblicher oder freiberuflicher Berater im Homeoffice können Sie in diesem Vertriebskanal daher sehr erfolgreich tätig werden, zumal die Direktvertriebsunternehmen – Ihre potentiellen Produktpartner und Auftraggeber – permanent nach kompetenter Unterstützung suchen. Als Rahmen für Ihre Beratertätigkeit gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Sie erledigen Ihre administrativen Aufgaben (E-Mails, Telefonate, Terminplanung, Akquise …) von Zuhause aus, die Verkaufsberatungen finden bei Ihren Kunden oder in anderen Räumlichkeiten außerhalb Ihrer Wohnung statt. Ein gutes Beispiel hierfür sind freie Pharmareferenten.
  • Ihre Kunden suchen Sie zu Hause auf, Sie erbringen Ihre Beratungsdienstleistungen in Ihren Räumlichkeiten. Beispielsweise ist dieses Szenario für Versicherungs- und/oder Finanzberater durchaus üblich.

Voraussetzung für diese Beratungstätigkeiten ist, dass Sie ein Unternehmen finden, mit dessen Produkten und Vertriebsstrategien Sie sich identifizieren können. Auf dem Markt gibt es hier sehr vielfältige Angebote, die zum Teil hervorragende Verdienstmöglichkeiten mit sich bringen.

Im Idealfall gewinnen Sie einen starken Produktpartner, der Sie mit seinen Produkten, Vertriebskonzepten und möglicherweise auch bei der Kundenakquise/dem Aufbau eines eigenen Kundenstammes unterstützt. Der Nachteil besteht in einem vergleichsweise hohen wirtschaftlichen Risiko, zudem es in diesem Marktsegment nicht nur seriöse Anbieter gibt.

Berater im Homeoffice – im Hauptberuf oder nebenbei?

Die Entscheidung darüber ist absolut Ihnen überlassen. Eine nebenberufliche Beratungstätigkeit erfordert eine andere Zeitplanung, jedoch ebenso viel Professionalität wie eine hauptberufliche Gründung.

Oft erweist sich der nebenberufliche Start als ein hervorragendes Sprungbrett in die Selbstständigkeit – Sie können mit der Sicherheit eines angestellten Jobs im Hintergrund erproben, ob Ihre Geschäftsidee erfolgreich ist und ob Ihnen die Unternehmerrolle liegt.

Und möglicherweise arbeiten Sie nicht „für immer“ als Berater von Zuhause aus, sondern in absehbarer Zeit als Ihr eigener Chef, in Ihren eigenen Büroräumen und mit einem eigenen oder sogar größeren Team von Mitarbeitern.

Bildquelle: © Sergey Nivens – Fotolia.com

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