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Wer an Berufe rund ums Wasser denkt, assoziiert damit häufig das aufregende Abenteuerleben der Piraten, die ohne Regeln und lediglich mit Rum ausgestattet die sieben Weltmeere bereisten. Oder den braungebrannten, durchtrainierten Lifeguard mit Sonnencreme auf der Nase, der im Grunde nichts anderes zu tun hat, als sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen und hübsche Mädchen anzusehen. Die Realität sieht leider ein wenig anders aus, was die Berufe aber kein Stück uninteressanter macht. Wir haben die Top 5 der Berufe rund ums Wasser für Sie zusammengestellt.

Top 1: Kapitän/in

Kapitän zu sein, ist der klassische Traumberuf eines jeden Jungen, zumindest dann, wenn er kein Lokführer oder Astronaut werden will. Nur hat die tatsächliche Tätigkeit eines Kapitäns wenig zu tun mit dem netten bärtigen Mann aus unseren Vorstellungen, der abends mit der gesamten Crew Seemanns-Shanties schmettert.

Stattdessen liegt eine harte, lange Ausbildung hinter jedem Kapitän und es handelt sich um wahre Fachmänner auf ihrem Gebiet. Der Grundstein auf dem Weg zum Kapitän liegt in einer Berufsausbildung zum Schiffsmechaniker. Wahlweise können auch zwölf Monate praktische Ausbildung und Seefahrtzeit als nautischer Offiziersassistent oder zwei mal sechs Monate Praxissemester im achtsemestrigen Fachhochschulstudium absolviert werden. Nach einer gewissen Praxiszeit folgt dann der nächste Schritt, der wiederum entweder vier Semester an der Fachschule für Nautik oder einen Bachelorabschluss des Nautik-Studiums voraussetzt. Denn erst diese Voraussetzung befähigt jemanden als Nautischer Wachoffizier zu arbeiten.

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Nun hat jeder Nautische Wachoffizier erneut zwei Möglichkeiten um seinem Ziel ein Stück näher zu kommen. Kapitän kann nur werden, wer entweder mindestens drei Jahre Erfahrung als Wachoffizier auf See nachweisen kann oder mindestens ein Jahr Seefahrtzeit als Wachoffizier, die Beförderung zum ersten Nautischen Offizier und ein weiteres Jahr Seefahrtzeit.

Doch selbst diese steile Karriere garantiert nicht, dass man am Ende ein Schiff führen darf, denn es sei gesagt, dass der Beruf des Kapitäns kein reiner Ausbildungsberuf ist. Allein die Reederei bestimmt, welcher der angestellten Nautischen Offiziere zum Kapitän berufen wird.

Hat man es dann endlich geschafft tatsächlich das Ziel zu erreichen, ist der Arbeitsalltag kein Zuckerschlecken. Der Kapitän trägt die Verantwortung für das gesamte Schiff, seine Crew und die meist millionenschwere Ladung. Er ist wochenlang auf See und muss strenge Fahr- und Lieferpläne einhalten. Zeit zum Landgang bleibt kaum, sodass die schwere Arbeit nichts mit Seefahrtromantik zu tun hat.

Trotzdem hängen die Kapitäne an ihrem Beruf, denn eins hat sich in der Geschichte der Seefahrt nicht verändert: Manche Menschen sind dafür geboren die Meere zu befahren und es zieht sie auf die See, in welchem Beruf auch immer.

Top 2: Sporttauchlehrer/in

Als Sporttauchlehrer kann man sein Hobby zum Beruf machen. Die Voraussetzungen sind leicht zu erfüllen. Im Grunde genommen muss man nur wenigen Bedingungen entsprechen: Dazu gehört ein Mindestalter von 18 Jahren, ein amtliches Führungszeugnis, einen Erste-Hilfe-Nachweis, sowie eine Tauchtauglichkeitsbescheinigung. Von Vorteil sind außerdem gute Kenntnisse der deutschen Sprache und gegebenenfalls ein Sportbootführerschein oder Segelschein.

Um Sporttauchlehrer zu werden muss dann noch eine Ausbildung zum Tauchlehrerassistenten absolviert werden, deren Dauer je nach Bildungsanbieter zwischen 12 und 28 Wochen betragen kann. Diese wird allerdings nicht vergütet.

Im Allgemeinen sollten Anwärter Interesse an sozial-beratenden, praktisch konkreten und verwaltend-organisatorischen Tätigkeiten aufweisen, sowie über einige wichtige Fähigkeiten verfügen. Beobachtungsgenauigkeit, Reaktionsgeschwindigkeit, Hand-Augen-Koordination, Körperbeherrschung und Räumliche Orientierung sind für Sporttauschlehrer unabdingbar.

Um in ihrem Beruf gute Leistungen erbringen zu können, sollte sich ihr Arbeitsverhalten außerdem durch Sorgfalt, Kontaktbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein auszeichnen.

Dann steht auch dem Ausüben des Sporttauchlehrer-Berufs nichts mehr im Wege, dessen Hauptaufgabenbereich das Erteilen von theoretischem, sowie praktischem Tauchunterricht ist.

Darüber hinaus gehört zu seinem Tätigkeitsbereich aber auch das Erstellen von Konzepten für die Tauchpraxis, sowie das Entwickeln von individuellen Schulungsplänen. Je nach Einsatzbereich am Arbeitsplatz können auch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, sowie Werbe- und Öffentlichkeitsarbeit bzw. Animation und Freizeitgestaltung zu den Aufgaben eines Sporttauchlehrers gehören.

Arbeiten tun Sporttauchlehrer im Regelfall für Tauch- und Wassersportschulen oder Tauchsportvereine. Mit der richtigen Beratung und Fortbildung kann sich auch jeder Tauchlehrer mit einer eigenen Tauchschule selbstständig machen. Weitere mögliche Einsatzbereiche sind in Ferienclubs und Sporthotels oder bei Reiseveranstaltern.

Top 3: Vollzugsbeamt(er/in) der Wasserschutzpolizei

Damit nicht nur zu Land sondern auch zu Wasser alles in geregelten Bahnen abläuft, gibt es selbstverständlich einen eigenen Sektor der Polizei, der auf Schifffahrtsangelegenheiten spezialisiert ist: die Wasserschutzpolizei. Hierbei handelt es sich um eine eigene Organisationseinheit der Landesparteien, welche für die Gefahrenabwehr im Bereich Schifffahrt, Umweltschutz und für grenzpolitische Maßnahmen zuständig sind. Darüber hinaus sorgt die Wasserschutzpolizei für die Einhaltung der See- und Binnenschifffahrtsvorschriften.

Um Vollzugsbeamter der Wasserschutzpolizei werden zu können ist vorab eine gewöhnliche polizeiliche Ausbildung an der Landespolizeischule oder der Hochschule der Polizei zu absolvieren. Darauf folgt die Arbeit in einem Fortbildungs- und Einsatzzuges, dessen Grundverweildauer 16 Monate beträgt. Hier werden die jungen Polizisten von erfahrenen Beamten in die Tätigkeiten der Wasserschutzpolizei eingewiesen.

Erst nach bestandener Prüfung wird dann die Befähigung zum selbstständigen Führen der Funkstreifenbote erteilt.

Neben den allgemein polizeilichen Aufgaben gehören zu den Tätigkeitsbereichen der Wasserschutzpolizei auch schifffahrtspolizeiliche Vollzugsaufgaben.

Dazu gehört die Überwachung der Einhaltung von nationalen und internationalen Vorschriften, sowie die Verfolgung und Verhütung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, sowie allgemeiner Kriminalität und Umweltdelikten. Außerdem gehört das Erkennen von Gefahren für den Schiffverkehr und das Entwickeln von Maßnahmen zu deren Abwehr zu den Aufgaben der Beamten.

Dieser spannende Beruf ist also eine perfekte Kombination aus dem aufregenden Arbeitsalltag eines Polizeibeamten und der Verbundenheit zur Schifffahrt.

Top 4: Hydrologe / Hydrologin

Der interessante Beruf der Hydrologin ist genauso spannend wie unbekannt. Nur die wenigsten Menschen wissen von seiner Existenz, obwohl er unseren Alltag stark beeinflusst.

Denn zur Arbeit eines Hydrologen gehört das Beobachten und Messen von Abläufen des Wasserkreislaufes. Er erforscht dabei die physikalischen, chemischen und biologischen Verhältnisse von Gewässern und das sowohl von ober- als auch unterirdischen.

Aus den Untersuchungsergebnissen der Hydrologen werden dann Maßnahmen und Konzepte abgeleitet für die Wassernutzung und den Umweltschutz.

Die Einsatzbereiche sind dabei Vielfältig, so gehören zu den Tätigkeiten eines Hydrologen beispielsweise die Laboranalyse, die Bauplanung und –leitung, sowie die Datenerhebung und

–analyse. Es besteht auch die Möglichkeit in der Umweltberatung oder im Umweltmanagement tätig zu sein oder Aufgaben in der wissenschaftlichen Forschung oder Verfahrens- und Produktentwicklung zu übernehmen. Auch als Gutachter und Sachverständiger können Hydrologen arbeiten oder sie übernehmen eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule.

Meistens arbeiten ausgebildete Hydrologen allerdings in der öffentlichen Verwaltung und sind dort beispielsweise für die Wasserversorgungseinrichtungen der Gemeinde zuständig. Aber auch Planungs- und Ingenieurbüros, Tiefbau- und Wasserbauunternehmen oder Unternehmen der Wasserwirtschaft können möglich Arbeitgeber sein. Viele Hydrologen entscheiden sich auch für eine selbstständige Tätigkeit oder das Mitwirken an Entwicklungshilfen und die Arbeit für Naturschutz- oder Verbraucherorganisationen.

Und um als Hydrologe arbeiten zu können ist lediglich ein Hochschulstudium mit Bachelorabschluss notwendig. Entweder im Studienfach „Wasser- und Bodenmanagement“ oder „Wassertechnologie“, wobei die Regelstudienzeit zwischen sechs und acht Semestern beträgt. Für Führungspositionen und Tätigkeiten in der Entwicklung und Forschung wird allerdings in der Regel ein Masterabschluss vorausgesetzt.

Top 5: Schiffsmechaniker

Der Beruf des Schiffsmechanikers ist ein klassischer Ausbildungsberuf, der sich allerdings schon durch seine überdurchschnittlich gute Ausbildungsvergütung von vielen anderen Berufsfeldern unterscheidet. Während die Auszubildenden mit einem Gehalt von etwa 900€ im ersten Ausbildungsjahr starten, beträgt die Vergütung im dritten Jahr schon knapp 1.600€. Je nach abgeschlossenem Vertrag besteht sogar die Möglichkeit einen Teil der Ausbildung im Ausland zu absolvieren.

Ausgebildete Schiffsmechaniker arbeiten dann im Regelfall bei Reedereien, in allen Bereichen, die die Küsten-, See- und Binnenschifffahrt betreffen, sowie im Passagier- und Güterverkehr. Auch Schifffahrts- und Wasserwirtschaftsämter, Schiffbaubetriebe, die Bundesmarine und Küstenwache, sowie Unternehmen der Bugsier- und Bergungsschifffahrt und der Meeresfischerei beschäftigen Schiffsmechaniker.

Durch ihre vielseitigen Einsatzbereiche werden Schiffsmechaniker in nahezu allen Bereichen der Schifffahrt benötigt. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Maschinen und technischen Anlagen an Bord eines Schiffes zu bedienen, zu reparieren, zu warten und Instandhaltungsmaßnahmen an Deck durchzuführen.

Darüber hinaus halten die Schiffsmechaniker außerdem die Rettungsgeräte betriebsbereit und kontrollieren Sicherheitseinrichtungen an Bord. Sie übernehmen neben ihren handwerklich-technischen Tätigkeiten auch seemännische Aufgaben, weshalb auch der Maschinen- und Brückenwachdienst, Ladungs- und Umschlagsarbeiten, sowie Konservierungs- und Anstricharbeiten zu ihren Funktionen gehören. Sie müssen außerdem das Tauwerk pflegen und die Schiffe los- und festmachen.

Da es vorkommen kann, dass der Beruf des Schiffmechanikers beinhaltet mehrere Wochen am Stück auf See zu verbringen, muss jeder Anwärter über eine hohe psychische Anpassungsgabe und ausgeprägten Teamgeist verfügen.

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