FamilieMütterNews am

Das Betreuungsgeld hat in Deutschland seit seiner kurzweiligen Einführung für heftige Streitdiskussionen gesorgt. Es gibt viele Befürworter, aber auch viele Kritiker. Welche Argumente gibt es und vor allem: Wer hat Recht?

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Das Betreuungsgeld

Seitdem dem Tag, an dem die Bundesregierung eine Unterstützung für Eltern angekündigt hatte, die in den ersten Jahren lieber alleine die Betreuung des Kindes durchführen wollen, ist ein heftiger Streit um das Thema entbrannt.

Väter und Mütter, die ihre Arbeitskraft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes lieber in die Erziehung des Kindes stecken, anstatt die Kinder in eine Krippe oder bei einer Tagesmutter abzugeben, sollten dafür ein sogenanntes Betreuungsgeld bekommen.

Der erste Streitpunkt entstand dabei schon in der Frage, ob solche Eltern, die ein Betreuungsgeld in Anspruch nehmen würden, Rabeneltern seien. Kritiker behaupteten nämlich, dass das dadurch verdiente Geld von den Eltern mit hoher Wahrscheinlichkeit für unnütze Dinge verschwendet werden würde. Zum Beispiel für den täglichen Besuch in der Stammkneipe.

Diese gedankliche Verknüpfung kam insbesondere dadurch auf, dass die auch als „Herdprämie“ beschimpfte Leistung in den meisten Fällen von Geringverdienern bezogen werden würde. Warum auch immer – Kritiker scheinen die Volksgruppe der Geringverdiener gerne mit einem regelmäßigen Alkoholkonsum zu assoziieren.

Aber: Die große Mehrheit der Eltern, die sich für eine häusliche Erziehung entscheiden, tut dies, um dem Kind etwas Gutes zu tun. In vielen Fällen unterbrechen die Eltern hierfür sogar die eigene Berufslaufbahn und nehmen finanzielle Einbußen in Kauf.

Ein Betreuungsgeld in Höhe von 150 Euro würde diese Einbußen natürlich in keiner Weise ausgleichen. Auch die Nachteile, die man durch eine solche Berufspause hinsichtlich eigener Aufstiegschancen hat, werden durch das Betreuungsgeld nicht gemindert.

Betreuungsgeld als kleine Anerkennungsgeste

Das Betreuungsgeld sei laut einiger Befürworter also längst nicht als ein Ersatz zu betrachten, sondern lediglich als eine kleine Anerkennung für die Erziehungsleistungen der Eltern. Außerdem könnte das Geld im Haushalt einen sinnvollen Einsatz finden. Die Eltern können sich hin und wieder einen Babysitter leisten – zum Beispiel um abends auszugehen.

Betreuungsgeld nützt den Kindern nichts

Ein weiterer wesentlicher Aspekt, den Kritiker immer wieder gerne beleuchten, ist, dass das Betreuungsgeld den Kindern selbst nichts nützen wird. Insbesondere bei den „bildungsfernen“ Familien aus sozial schwierigen Schichten würde der Nachwuchs durch die Aufzucht bei den Eltern im schlimmsten Fall im schwierigen Milieu kleben bleiben. Für viele Eltern in ärmlichen Verhältnissen sei das Betreuungsgeld nämlich eine goldene Verlockung. Die Familien könnten es als eine zusätzliche Einnahme verbuchen. Ein wichtiges Argument dafür, den eigenen Nachwuchs einfach für drei Jahre zuhause zu lassen.

Als Resultat würde es zu Erziehungsdefiziten kommen. Die Integration von Migranten und ihren Kindern würde ebenfalls ins Stocken geraten. Außerdem wäre es ein Schlag gegen den Versuch, in allen Krippen und Kitas Deutschlands ausreichend Betreuungsplätze für alle Kinder zu schaffen.

Wiederum ein Argument gegen das Betreuungsgeld ist, dass gerade für die ein- bis dreijährigen ein regelmäßiger Austausch zu anderen Menschen für die persönliche Entwicklung wichtig ist. Ein regelmäßiger Besuch in der Kita oder bei der Tagesmutter sowie der Kontakt zu anderen Kleinkindern sei demnach unbedingt erforderlich.

Kinder, die schon früh lernen, Vertrauen zu anderen Menschen und Orten aufzubauen, sind später einmal sozial kompetenter, flexibler und auch selbstbewusster. Das zeigen wissenschaftliche Studien. Insbesondere gelten die Erkenntnisse bei Kinder aus Kleinfamilien oder bei Einzelkindern.

Bildquelle: © Thomas Reimer – Fotolia.com

2 Bewertungen
5.00 / 55 2