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Schnaps brennen: Wenn man es kurz fassen will, ist genau das die Hauptaufgabe von Brennern. Der Beruf erfordert viel Sachverstand und Fantasie. Dabei müssen Brenner sehr sorgfältig die verschiedenen Verarbeitungsschritte durchführen, um aus Zucker, Hefe und Wasser und anderen Rohstoffen trinkbaren Alkohol zu produzieren.

Brenner ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Wie die Ausbildung im Einzelnen aussieht, welches Gehalt und welche Perspektiven einen als Brenner erwarten – all das erfahren Sie in diesem Artikel.

Übersicht:

  • Berufsbild und Aufgaben Brenner
  • Ausbildung zum Brenner
  • Form und Dauer
  • Inhalte
  • Zugangsvoraussetzungen
  • Gehalt
  • Während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Berufliche Perspektiven

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Berufsbild und Aufgaben Brenner

Es ist ein Beruf, der in seiner Ausübung eine lange Tradition mit dem Einsatz moderner Maschinen und computergesteuerten Anlagen verbindet: Brenner. Als solcher stellt man Rohspiritus und Trinkbranntwein her. Dafür maischen Brenner Obst, Getreide, Kartoffeln oder Melasse ein, lassen diese gären und destillieren daraus hochprozentigen Alkohol.

Bis aus den landwirtschaftlichen Rohstoffen ein Branntwein wird, müssen mehrere Arbeitsschritte erfolgen. Die Rohstoffe werden vorerst einer Qualitätskontrolle unterzogen, bevor sie zu Maische verarbeitet werden. Bei der Qualitätskontrolle sind der Reifegrad, der Zustand der Früchte und das Aroma entscheidend.

Danach folgt die Aufarbeitung für den Dampf- und Gärprozess. Der Gärprozess wird durch das Hinzufügen von Malz und Verzuckerungsstoffen beeinflusst und laufend kontrolliert. In der Destillationsanlage wird aus der Maische der Schnaps gebrannt. Aus dem sogenannten Rohbrand erfolgt nach einer erneuten Destillation der Feinbrand.

Brenner finden Beschäftigung in erster Linie in Brennereien. Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung bei Essigherstellern sowie in Brennereigenossenschaften, die Großhandel mit Spirituosen betreiben.

Ausbildung zum Brenner

Wer den Beruf des Brenners ausüben möchte, muss eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Wie diese aussieht, erfahren Sie im Folgenden.

Form und Dauer

Brenner ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Landwirtschaft. Die duale Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

 Inhalte

Während der Ausbildung lernen Brenner alles über gute Brände – vom Aufbereiten der Rohstoffe über das Maischen bis hin zum Destillieren. Aber auch das Verkosten, Abfüllen und Vermarkten der fertigen Produkte gehört zu den Aufgaben der Brennerin oder des Brenners.

Zu den Ausbildungsinhalten gehören:

  • Rohstoffe wiegen, messen, reinigen und zerkleinern
  • Maische zubereiten
  • Verzuckerungsstoffe herstellen und verarbeiten
  • vergorene Maischen und Rohbrände destillieren
  • Lagerräume kontrollieren und vor Schädlingsbefall schützen
  • Lagergefäße füllen und Erzeugnisse zum Verkauf bereitstellen

Zugangsvoraussetzungen

Rein rechtlich gesehen ist keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung erforderlich. Die Betriebe setzen allerdings einen Hauptschul- oder einen mittleren Bildungsabschluss voraus.

Jugendliche dürfen nach §32 des Jugendarbeitsschutzgesetztes nur bei Vorliegen einer ärztlichen Bescheinigung beschäftigt werden.

Bewerber sollten Folgendes mitbringen:

  • Interesse an chemisch-biologischen Vorgängen
  • Freude an der Herstellung alkoholhaltiger Lebensmittel
  • technisches Verständnis
  • sorgfältiges und verantwortungsbewusstes Arbeiten

Zudem sind Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Beobachtungsgenauigkeit, handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, gute EDV-Kenntnisse, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit wichtige Grundlagen für die Ausbildung zum Brenner.

Gehalt

Finanzielle Aspekte spielen bei der Berufswahl meist eine wichtige Rolle. Deswegen wollen wir hier erste Orientierungshilfen geben, was man als Brenner während und nach der Ausbildung verdienen kann.

Während der Ausbildung

Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Tarifauswertung – Tarifvertragliche Ausbildungsvergütungen beträgt eine beispielhafte monatliche Ausbildungsvergütung (brutto, Stand Oktober 2015):

  • 1. Ausbildungsjahr: € 566
  • 2. Ausbildungsjahr: € 702
  • 3. Ausbildungsjahr: € 868

Diese Angaben dienen nur der Orientierung und können abweichen. Im Bereich der Landwirtschaft liegen derzeit keine tarifvertraglichen Vereinbarungen vor.

Nach der Ausbildung

Wer seine Ausbildung zum Brenner erfolgreich abgeschlossen hat, kann mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt zwischen 2.100 Euro und 2.250 Euro monatlich bei einer Vollzeitbeschäftigung rechnen. Mit steigender Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit kann das Gehalt entsprechend ansteigen.

Wer sich weiterbildet, der kann ein noch höheres Gehalt erzielen. Als landwirtschaftlicher Brennmeister zum Beispiel sind durchschnittlich zwischen 2.350 Euro und 2.500 Euro drin.

Berufliche Perspektiven

Um den Anforderungen des Arbeitsalltags nach der Ausbildung gerecht zu werden, müssen Brenner ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse erweitern. Das kann man zum Beispiel mit Anpassungsweiterbildungen, deren Themenspektrum dabei von Getränkeherstellung bis hin zu Lebensmittelrecht reicht.

Wer beruflich vorankommen will und eine leitende Position anstrebt, kann eine Aufstiegsweiterbildung ins Auge fassen.

Als ausgelernter Brenner stehen dabei viele Weiterbildungsmöglichkeiten offen:

  • Brennmeister
  • Getränkebetriebsmeister
  • Techniker Lebensmitteltechnik
  • Brau- und Getränketechnologe
  • Bei Vorliegen einer Hochschulreife Hochschulstudium in den Bereichen

Getränketechnologie, Lebensmitteltechnologie, Brauerei

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Brauerei-, Getränketechnologie erwerben.

Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchte, kann dies zum Beispiel mit einer eigenen Alkoholbrennerei oder einem Herstellungsbetrieb für Spirituosen und Edelbrände tun.

Bildquelle: © monticellllo – Fotolia.com

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