Charlie: Wer darf entscheiden über Leben und Tod
Stories am

Großbritannien: Es kann sich wohl kaum jemand vorstellen, was die Eltern des kleinen Charlie gerade durchmachen müssen. Nach einem wochenlangen Kampf gegen seine schwere Krankheit sollten nun die Geräte für die lebenserhaltenden Maßnahmen abgestellt werden. 

Wochenlang hatten Charlies Eltern Chris und Conny um das Leben ihres Sohnes gekämpft. Am Dienstag entschied dann der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass die Maschinen abgestellt werden sollen. Die Richter beugten sich dem Urteil der Ärzte, die keine Chance mehr für den erst zehn Monate alten Säugling sahen.

Schon am Donnerstag verabschiedeten sich die Eltern mit einem rührenden Facebook Post von Charlie und bedankten sich für die große Unterstützung ihrer Follower: „Charlie wird in dem Wissen sterben, dass er von tausenden geliebt wurde.“ Sie sind noch immer fassungslos darüber, wie sie im Kampf um das Leben ihres Sohnes massiv im Stich gelassen wurden: „Wir dürfen nicht darüber entscheiden, ob unser Sohn lebt und wir dürfen nicht darüber bestimmen, wann und wo Charlie stirbt.“

Der Kleine litt unter der seltenen Erbkrankheit mitochondriale DNA Depletionssyndrom, Gehirn und Muskeln des Jungen seien schwer geschädigt. Eine Therapie in den USA sollte dem Jungen helfen, doch die neuartige Behandlung wurde bislang nur an Mäusen getestet. Die Ärzte sahen keine Hoffnung, weshalb die lebenserhaltenden Maschinen am Freitag abgestellt werden sollten.

Bildquelle: © Katja – Fotolia.com

9 Bewertungen
4.11 / 55 9