Darum soll es im Osten Deutschlands mehr Rechtsextreme geben
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Berlin: Eine aktuelle Studie, die zuletzt von der Bundesbeauftragten für die neuen Länder, Iris Gleicke (SPD), vorgestellt wurde, zeigt erstaunliches über die Neigung zu Rechtsextremismus in Deutschland.

Ostdeutsche anfälliger für Rechtsextremismus?

Bei der Vorstellung der Studie betonte die Bundesbeauftragte zwar, dass die Mehrheit der ostdeutschen Bevölkerung zwar nicht rechtsextrem sei, dafür aber viel zu leise sei oder sogar gänzlich schweige.

Bestürzend sei insbesondere die heftige Zunahme von Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern. Dies bedrohe den sozialen Frieden. Laut Iris Gleicke scheinen sich die rechtsextremen Tendenzen insbesondere dort zu verfestigen, wo die Zivilgesellschaft schwach ist.

Hierzu veröffentliche das Institut für Demokratieforschung in Göttingen zuletzt eine interessante Studie. Untersucht wurden dabei die sächsischen Städte Freital und Heidenau sowie der Stadtteil Herrenberg der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt. Gleicke erklärte, dass viel von dem Verhalten der Lokalpolitiker abhänge. „Die Lösung liegt vor Ort.“

Laut der Studie können viele Ursachen für die Entwicklung von Rechtsextremismus im Osten vorliegen. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel das Leben in zwei aufeinanderfolgenden Diktaturen, die Homogenität der einstigen DDR-Gesellschaft sowie die Veränderungen nach dem Mauerfall.

Der Bericht zitierte mehrere Befragte, die sich bis heute gering geschätzt fühlen. Sie erklären, dass sie das Gefühl hätten, dass westdeutsche Journalisten und Politiker öfter den Eindruck erwecken würden, dass eine rechtsextreme Neigung im Osten Deutschlands weiter verbreitet sei als im Westen. Dies wiederum wirke sich negativ auf die Bereitschaft zur Auseinandersetzung aus, so erklärten die Autoren der Studie.

Bildquelle: © Christian Schwier – Fotolia.com

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