Ein duales Studium verbindet ein Hochschulstudium mit der Berufsausbildung oder mit Berufstätigkeit in einem Unternehmen. Wichtig zu wissen ist, dass die berufliche Arbeit ein fester Bestandteil des Studiengangs ist. Lesen Sie hier, welche Vorteile das duale Studium hat und was es zu beachten gibt.

Überblick

  • Welche Vorteile hat ein duales Studium?
  • Duales Studium mit Berufspraxis
  • Duales Studium mit Ausbildung
  • Duales Studium mit Berufstätigkeit
  • Wo wird ein duales Studium angeboten?
  • Wie läuft das duale Studium ab?
  • Was ist noch zu beachten?
  • Fazit

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Welche Vorteile hat ein duales Studium?

Sie kennen sicherlich aktuelle Bilder aus den Hörsälen deutscher Hochschulen: Viele Studierende sitzen auf engem Raum zusammen, um zu lernen. Einige von ihnen sitzen auf den Gängen oder stehen im Türrahmen. Diese Atmosphäre ist sicherlich nicht optimal für die Vorbereitung auf das Berufsleben, denn darum geht es ja bei einem Studium. Vorlesungen und Nacharbeit zu Hause vermitteln sicherlich viel theoretische Bildung.

Aber glauben Sie, dass so eine gute Vorbereitung auf das praktische Berufsleben erreicht wird? Das ist eher nicht der Fall. Im späteren Berufsleben wird von den Absolventen erwartet, dass sie schon nach kurzer Einarbeitung volle Leistung bringen. Die Unternehmen erwarten, dass das im Studium erworbene Fachwissen in der Praxis schnell und sicher angewendet wird.

Und genau hier setzt das duale Studium an: Der praktische Anteil des Studiums hat den gleichen Stellenwert, wie die theoretische Vermittlung von Wissen. Der praktische Bezug des Lernstoffes ist wesentlich höher als bei einem normalen Studium, weil das Erlernte gleich angewendet wird. Sie kennen das sicher aus Computerkursen: Wenn Sie nicht gleich anfangen, das Gelernte anzuwenden, vergessen Sie vieles, bevor Sie es brauchen. Nicht so beim dualen Studium. Weil Lernen und Anwenden parallel abläuft, bleibt viel mehr Wissen über einen langen Zeitraum vorhanden.

Duales Studium mit Berufspraxis

Das so genannte praxisintegrierende duale Studium verbindet das theoretische Studium mit langen Praxisphasen in einem Unternehmen. Dabei zeigt sich auch schon ein wichtiger Unterschied zu einem normalen Studium mit Praktika und Praxissemestern: Die praktische Tätigkeit im Beruf ist dauerhafter Bestandteil des dualen Studiums und nicht nur eine Phase über ein oder zwei Semester. Zugangsvoraussetzung für ein praxisorientiertes duales Studium sind das Abitur – die allgemeine Hochschulreife – oder das Fachabitur – die Fachhochschulreife.

Duales Studium mit Ausbildung

Nach dem Abitur stehen viele vor einer wichtigen Entscheidung: Mache ich eine Ausbildung oder gehe ich studieren? Mit einem dualen Studium ist beides gleichzeitig möglich. Diese Form wird als ausbildungsintegrierendes duales Studium bezeichnet. Es verbindet die Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf mit einem theoretischen Studium.

Neben dem ersten berufsbefähigenden Hochschulabschluss wird zusätzlich noch der Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf erworben. In der Regel wird das Abitur oder das Fachabitur vorausgesetzt, damit ein ausbildungsintegrierendes duales Studium aufgenommen werden darf. Zusätzlich muss noch ein Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen abgeschlossen werden.

Duales Studium mit Berufstätigkeit

Auch wenn bereits eine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen wurde, ist ein duales Studium interessant: Das berufsintegrierende duale Studium läuft wie eine Weiterbildung parallel zur Arbeit im Beruf. Dabei wird die Fachrichtung des dualen Studiums so gewählt, dass es die Berufstätigkeit optimal ergänzt.

Interessant sind hier die Zugangsvoraussetzungen: Ein Abitur oder Fachabitur ist keine zwingende Bedingung zur Aufnahme dieser Form des dualen Studiums. Wichtig ist, dass der Zeitraum für den Anteil des theoretischen Studiums mit dem Arbeitgeber abgestimmt wird. Dazu muss eine Vereinbarung zur Freistellung von der Arbeit zwischen Studierendem und Unternehmen geschlossen werden.

Wo wird ein duales Studium angeboten?

Sie haben hier gelesen, dass es vielfältige Möglichkeiten für ein duales Studium gibt. Deswegen ist es wichtig, für ein duales Studium die geeignete Hochschule zu wählen. Die Bewerbung an eine Universität ist in den meisten Fällen nicht ausreichend, um ein duales Studium zu beginnen. Vielmehr ist die Fachhochschule der geeignete Startpunkt für die Bewerbung um einen Studienplatz. Fachhochschulen haben und hatten schon immer einen stärkeren Praxisbezug, als Universitäten.

In vielen Fällen haben Fachhochschulen, die ein duales Studium anbieten, bestehende Kooperationsvereinbarungen mit Unternehmen. So wird die Suche nach einem Betrieb, in dem der Praxisanteil des Studiums geleistet wird, viel einfacher. Oft sind die Betriebe, mit denen ein duales Studium möglich ist, auf der Webseite der Hochschule aufgelistet. In diesen Fällen kann ein Interessent sich entscheiden, ob er seine Bewerbung um einen Studienplatz an einen Betrieb oder an die Fachhochschule richtet.

Wie läuft das duale Studium ab?

Der Bewerber hat einen Vertrag mit einem Betrieb geschlossen und einen Studienplatz an einer Lehranstalt bekommen. Wie läuft jetzt das duale Studium zeitlich ab?

Der Studierende kann sich ja nicht zerteilen. Eine Möglichkeit sieht so aus: In der Vorlesungszeit wird ganz normal studiert und in der langen Ferienzeit wird im Betrieb gearbeitet, um das Erlernte anzuwenden. Wird der zeitliche Abstand der Praxis-Anteile bei dieser Methode als zu lang empfunden, können die praktischen und theoretischen Anteile des dualen Studiums auch innerhalb einer Woche aufgeteilt werden: Der Studierende arbeitet ganz normal in seinem Beruf und nimmt sich ein oder zwei ganze Tage Zeit für den theoretischen Anteil des Studiums.

Damit der Studierende insgesamt nicht zu stark belastet wird, kann die Gesamt-Studienzeit flexibel sein: Im Regelfall dauert ein duales Studium zwischen sechs und zehn Semestern.

Die Dauer unterscheidet sich je nach gewählter Fachrichtung, hängt aber auch von der Hochschule ab. Zwischen den Bundesländern gibt es ebenfalls große Unterschiede. Beendet wird das Studium mit einer Abschlussprüfung. Danach kann der Absolvent sich entscheiden, ob ein weiterführendes Studium aufgenommen wird oder das Berufsleben mit voller Kraft startet.

Was ist noch zu beachten?

Wenn man sich für ein duales Studium entscheidet, muss man wissen: Die bei den Studierenden so beliebte vorlesungsfreie Zeit – auch Semesterferien genannt – ist in einem dualen Studium alles andere als eine Erholungszeit. Im Rahmen des dualen Studiums wird die vorlesungsfreie Zeit oft für die Berufstätigkeit verwendet.

Insgesamt ist die Belastung des Studierenden in einem dualen Studium deutlich höher als bei einem normalen Studium. Hinzu kommt noch, dass in den meisten Fällen keine Wiederholungssemester angeboten werden.

Fazit

Das duale Studium ist eine tolle Möglichkeit, beruflich voranzukommen. Das theoretische Wissen kann schnell in der Praxis eingesetzt werden und das duale Studium ist abwechslungsreich. Wer ein duales Studium aufnimmt weiß, dass die Belastung hoch ist. Der Lohn dafür ist ein Studienabschluss und die Fähigkeit, schnell in das praktische Berufsleben zu starten.

Bildquelle:  © Robert Kneschke – Fotolia.com

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