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Leiharbeiter – aber auch Hartz-IV-Empfänger – lassen sich schnell in die Rolle des Bittstellers drücken, denn aus purer Angst, den Job zu verlieren und nicht genügend Geld für die eigene und familiäre Versorgung zu haben, lassen sie sich selbst mit sehr wenig Geld bezahlen. Die Linke fordert die Abschaffung der Leiharbeit und entfacht damit die die Debatte erneut.

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Leiharbeit ist auf Rekordhöhe

In deutschen Betrieben waren nach Angaben der Bundesregierung in 2015 fast eine Millionen Leiharbeiter beschäftigt. Damit liegt die Zahl der Leiharbeiter auf „Rekordhöhe“, obwohl die „Wirtschaft brummt“, so der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, Klaus Ernst, im Zuge der Auskunft der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken.

Leiharbeiter müssen mit Hartz IV aufstocken

Nicht ohne Grund ist die Zahl der Leiharbeiter in Deutschland so hoch, verdienen sie doch deutlich weniger Geld als die Stammbelegschaft. Zum Vergleich: Nach aktuellen Zahlen der Bundesregierung lag das durchschnittliche Monatsgehalt für Leiharbeiter bei 1.700 Euro brutto. Festangestellte erhielten im Durchschnitt 2.960 Euro. Nicht selten müssten Leiharbeiter daher staatliche Leistungen beziehen und ihr Einkommen durch Hartz IV aufstocken.

Ungewissheit ist immer da

Hinzukommt die Ungewissheit über den nächsten Arbeitseinsatz, denn Leiharbeiter arbeiten befristet für ein Unternehmen: Nur jeder vierte Leiharbeiter arbeitet nach neun Monaten immer noch im gleichen Betrieb, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf die Linken-Anfrage hervorgeht. Das liegt vor allem daran, dass Leiharbeiter nach neun Monaten den gleichen Lohn wie Vollzeitbeschäftigte im Betrieb erhalten sollen. Nach geltendem Gesetz, welches im Oktober vom Bundestag beschlossen wurde, ist die Höchstverleihdauer auf 18 Monate begrenzt, um den Leiharbeiter nicht dauerhaft auszubeuten.

Gleiche Löhne plus Zulage für Leiharbeiter gefordert

Zumutbar ist das kaum: Weniger verdienen bei gleicher Arbeit, plus die Ungewissheit über die nächsten Arbeitseinsätze. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) forderte daher eine Erhöhung der Löhne der Zeitarbeiter. Für Ernst Klaus von der Linken geht das aber nicht weit genug.

Solange es Leiharbeit in Deutschland gäbe, müsse man Leiharbeiter und Stammbelegschaft den gleichen Lohn zahlen, so die Linke. Darüber hinaus sollte man nach Forderungen der Partei Leiharbeitern eine Flexibilitätszulage von 10 % des Bruttolohns gewähren, um den Umstand auszugleichen, dass sie von heute auf morgen aus dem Betrieb abgezogen werden könnten und auf Abruf arbeiten.

Verträge, auch die Verträge der DGB-Tarifgemeinschaft, die gegen derlei Regelungen verstoßen, sollen als gesetzwidrig betrachtet werden. Durch diesen Vorstoß erhofft sich die Linke, dass Leiharbeit nicht zum Dauerphänomen in der deutschen Wirtschaft wird.

Abschaffung der Leiharbeit durch 30-Stunden-Woche?

Besser fände die Linke allerdings die Abschaffung der Leiharbeit durch die Einführung einer jahresdurchschnittlichen 30-Stunden-Woche. Durch die radikale Arbeitszeitverkürzung könne man tatsächlich Auftragsspitzen in der Produktion im Einvernehmen mit der Belegschaft abfertigen. Denn diese könnte dann flexibel für einige Zeit die Arbeitsstunden erhöhen und nach der Spitze wieder reduzieren.

Bildquelle: © fotodo – Fotolia.com

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