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Es ist und bleibt ein Trauerspiel mit der Gesetzlichen Rentenversicherung. Ein sinkendes Schiff, dass zwangsweise alle an Bord behält, die sich zu retten versuchen… Denn die Tatsache, dass heutige Beitragszahler keine gute gesetzliche Rente zu erwarten haben, wird von den Politikern immer wieder durch verschachtelte Nebensätze und jede Menge Augenwischerei vertuscht…

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Ein großartiger Spruch – mehr nicht

„Denn eins ist sicher. Die Rente.“ Mit diesem Spruch wurde Norbert Blüm damals im Jahr 1986 zur Legende. Der damalige Bundesarbeitsminister hatte sämtliche Litfaßsäulen in der ganzen Bundesrepublik mit diesem Satz einkleiden lassen. Und die Deutschen waren tatsächlich der Meinung, dass das schon so richtig sei.

Talfahrt der Rentenversicherung kennt kein Ende

Die Realität spricht allerdings eine ganz andere Sprache. Denn faktisch koppeln sich die Rentenbezüge immer weiter und weiter von den Löhnen ab, die die Rentner vorher bezogen haben. Würde man die Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung ausf die Pensionsansprüche der Beamten übertragen, so würde des dort wohl einen Massenaufstand geben – sie würden nämlich anstelle der heute 70 Prozent nur noch mit unter 50 Prozent in Pension gehen.

„Denn eins ist sicher. Die Rente.“ – Aussage widerrufen

Der heute 79 Jahre alte Blum hat nun zum 125. Geburtstag der deutschen Rentenversicherung seinen Spruch von damals zurückgezogen. Gegenüber der „Saarbrücker Zeitung“ sagte er, dass ein System, aus dem man mit Beiträgen nicht mehr bekäme als ohne „sich von selbst erledigen“ würde.

Beitragszahler müssen ruhig gestellt werden

Wie es scheint, wird das System so lange künstlich am Leben erhalten wie nur möglich. Denn leider gibt es bisher keine Möglichkeit, das System sinnvoll zu ersetzen. Wichtig ist für die Politiker also, dass die vielen Beitragszahler, die mit ihren regelmäßigen Beiträgen dafür sorgen, dass zur Zeit überhaupt noch jemand Rente beziehen kann, auch weiterhin brav zahlen.

Die amtierende Arbeitsministerin Andrea Nahles warnte in diesem Zusammenhang bereits vor Schwarzmalerei. Verständlich, denn im Gegensatz zu den Beamten und vielen Selbstständigen, müssen die Erwerbstätigen beruhigt und besänftigt werden.

Rente sicher? Das sagen die Fakten

Die Talfahrt der gesetzlichen Rente spricht eine mehr als eindeutige Sprache. Das sogenannte Rentenniveau beschreibt den Abstand zwischen Arbeits- und Renteneinkommen. Seit den Zeiten Blüms ist das Niveau der Rente dramatisch gesunken.

Gegen Ende der 80er Jahre lag die Rente noch bei 57 Prozent des durchschnittlichen Einkommens aller Beschäftigen. Heute liegt sie hingegen schon nur noch bei 49 Prozent. Doch es geht noch weiter: Laut den Prognosen von Wirtschaftsexperten soll das Rentenniveau in 15 Jahren noch weiter sinken. Für das Jahr 2030 wird damit gerechnet, dass das Niveau der Rentenversicherung auf mickrige 43 Prozent fallen wird. Das entspricht einem Absturz um fast 30 Prozent.

Wie man unschwer erkennen kann, koppeln sich die Renten der gesetzlichen Rentenversicherung somit immer weiter von den Löhnen ab. Was denken Sie, was hier in Deutschland los wäre, denn den Beamten eine ähnliche Entwicklung bevorstehen würde… Spätestens dann würde Deutschland vor einer gewaltigen Protestwelle stehen.

Erwerbstätige werden auf zusätzliche Vorsorge hingewiesen

Das Rentenniveau sinkt und sinkt – und anstatt Reformen für eine Besserung herbeizubringen, werden die Erwerbstätigen mit einem Hinweis auf die betriebliche und private Vorsorge in die Pflicht genommen. Der heutige Beitragszahler muss mit dem Gedanken leben, später einmal eine Rente beziehen zu müssen, mit der er im Alter sehr wahrscheinlich nicht über die Runden kommen wird.

Selbst die Bundeskanzlerin musste kürzlich erst zugeben, dass die gesetzliche Rente in Zukunft nicht mehr ausreichend sein wird. Doch beließ sie es hierbei lieber bei schwammigen Aussagen – die erschreckenden Zahlen, die hinter der Wahrheit stecken, wollte sie scheinbar nicht nennen.

Ist die Rente nur ein Trick?

Heute gilt die Rente eines Deutschen nur noch dann als sicher, wenn sie aus drei Säulen besteht. So sollen Erwerbstätige neben den Abgaben, die sie für die Gesetzliche Rentenversicherung leisten, auch noch Beiträge in eine betriebliche Altersvorsorge und in eine private Altersvorsorge stecken.

„Die Rente ist sicher“ – in der Tat, eine Rente ist sicher. Aber nicht die Höhe. Denn das einzige, was wirklich sicher ist, ist die Tatsache, dass die Rente immer niedriger ausfallen wird. Gleichzeitig müssen allerdings auch die Beiträge steigen, denn sonst kann das System nicht künstlich am Leben erhalten werden.

Noch hat die Rentenversicherung einige Reserven, von denen sie zehren kann. Doch sollte es in den nächsten Jahren konjunkturbedingt zu einer verschlechterten Beschäftigungslage kommen, werden diese Reserven recht schnell dahinschmelzen.

Bildquelle: © bilderstoeckchen – Fotolia.com

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