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Jeden kann sie eines Tages erwischen: die depressive Verstimmung. Haben Sie auch schon ihre Bekanntschaft gemacht? Dann wissen Sie, wie quälend dieser Zustand ist. Eine depressive Verstimmung drückt sich neben Trübsinnigkeit durch weitere Merkmale aus. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel den Unterschied zwischen gelegentlicher Traurigkeit und depressiver Verstimmung. Dazu verraten wir Ihnen, wie Sie aus so einem Stimmungstief wieder herauskommen. Informieren Sie sich über die depressive Verstimmung: Das können Sie tun!

Überblick

  • Was ist eine depressive Verstimmung?
  • Typische Merkmale für eine depressive Verstimmung
  • Depressive Verstimmung: Unterschiede zwischen Frauen und Männern
  • Mit depressiver Verstimmung zum Arzt?
  • Medikamente bei depressiver Verstimmung?
  • Selbsthilfe bei depressiver Verstimmung
  • Sport gegen depressive Verstimmung
  • Umgang mit depressiv Verstimmten
  • Depressive Verstimmung: Anmerkung
  • Fazit

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Was ist eine depressive Verstimmung?

Es ist normal, gelegentlich traurig zu sein. Meistens gibt es dafür einen bestimmten Anlass. Ein Wunsch hat sich nicht erfüllt, ein Mensch hat einen enttäuscht oder eine Chance wurde verpasst. Je nach Schwere des Auslösers und der persönlichen Veranlagung ist die Trauer darüber häufig nur vorübergehend. Sie lässt allmählich nach und ist nach ein paar Wochen oder sogar schon nach einigen Tagen überwunden.

Geldsorgen, Gesundheitsprobleme, zwischenmenschliche Konflikte oder der Tod eines geliebten Menschen lösen meistens stärkeren Kummer aus. Hinzu kommen Sorgen, Unruhe und Erschöpfung.

Das einschneidende Erlebnis eines Todesfalles oder einer dauerhaften gesundheitlichen Beschränkung sowie andere negative Erfahrungen und Lebensumstände können einen Menschen regelrecht in ein Stimmungstief fallen lassen, aus dem er aus eigener Kraft nur langsam oder gar nicht mehr herausfindet: die depressive Verstimmung.

Die Bezeichnung „depressive Verstimmung“ steht für eine leichte bis mittelschwere Depression. Hiervon abzugrenzen ist die schwere Depression, für die ein Begriff wie „Verstimmung“ dem damit verbundenen Zustand nicht mehr gerecht wird.

Typische Merkmale für eine depressive Verstimmung

Während einer depressiven Verstimmung verändern sich Menschen. Manchen hilft, sich mit Vertrauenspersonen auszusprechen. Andere versuchen sich abzulenken oder nehmen sich mehr Zeit für sich selbst. Vereinzelt hilft das. Meistens aber haben depressive Menschen mit Persönlichkeitsveränderungen zu kämpfen, die es ihnen zusätzlich erschweren, ihre frühere Verfassung zurückzugewinnen.

Typisch für eine depressive Verstimmung sind Merkmale wie:

  • Niedergeschlagenheit
  • Antriebslosigkeit
  • Müdigkeit und erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Schlafstörungen
  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle
  • Grübelzwang, Hoffnungslosigkeit und Zukunftsangst
  • Freudlosigkeit
  • Schuldgefühle
  • Vernachlässigen von Interessen und Hobbys
  • sozialer Rückzug
  • Suizidgedanken

Charakteristisch ist, dass diese Merkmale nicht phasenweise auftreten, sondern anhalten. Nicht jeder Depressive weist sämtliche der Merkmale auf, aber mehrere davon. Er ist nicht mehr in der Lage, sich auf oder über irgendetwas freuen zu können.

Depressive Verstimmung: Unterschiede zwischen Frauen und Männern

Früher galt, dass depressive Menschen vor allem übermäßig traurig und niedergeschlagen sind und sich zurückziehen, woran ihre Seelenlage erkennbar sei. Heute steht fest: Eine depressive Verstimmung drückt sich unterschiedlich aus, wobei auch Unterschiede bei Frauen und Männern feststellbar sind.

Depressive Männer fallen nicht unbedingt durch eine traurige Stimmungslage auf. Oft herrschen bei ihnen allgemeine Unruhe, Unzufriedenheit, Aggressionen, erhöhte Risikobereitschaft und ein Kontrollverlust über sich selbst vor.

Eine depressive Verstimmung als Ursache bleibt daher häufig unentdeckt und könnte auch die Tatsache erklären, dass Suizide aufgrund einer Depression überdurchschnittlich häufig bei Männern auftreten. Eine depressive Verstimmung bei Männern entsteht außerdem oft in der Lebensmitte und wird dann als sogenannte „Midlife Crisis“ nicht ernstgenommen.

Frauen entsprechen bei einer depressiven Verstimmung eher dem mit einer Depression verbundenen Bild. Allerdings kann es auch ihnen passieren, dass ihre Stimmungslage voreilig mit Überempfindlichkeit oder Wechseljahrsbeschwerden abgetan wird.

Mit depressiver Verstimmung zum Arzt?

Lässt eine niedergedrückte Stimmung auch nach Monaten nicht nach, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bereits der Hausarzt ist hier ein idealer Ansprechpartner. Er wird erkennen, ob eine Psychotherapie als weitere Behandlungsmethode angeraten ist. Zuvor wird er prüfen, ob hinter der depressiven Verstimmung eventuell eine körperliche oder medikamentöse Ursache steckt. Natürlich kann bei depressiver Verstimmung statt eines Arztes auch ein Heilpraktiker aufgesucht werden.

Eine depressive Verstimmung ist niemals auf die leichte Schulter zu nehmen. Anders als gern behauptet, sind nicht alle depressiven Menschen automatisch Sensibelchen oder bilden sich etwas ein. Selbst bei einer sogenannten leichten Depression kann eine Krankschreibung angebracht sein. Je früher eine depressive Verstimmung ärztlich behandelt wird, desto besser. Es besteht die Gefahr, dass diese sonst in eine Arbeitsunfähigkeit mündet.

Medikamente bei depressiver Verstimmung?

Bei einer depressiven Verstimmung befinden sich zu wenig Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin in den Nervenzellen des Gehirns. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die Signale von einer Nervenzelle zur nächsten übertragen. Medikamente gegen Depressionen – Antidepressiva – beheben diesen Mangel und stellen die einwandfreie Signalübertragung wieder her.

Häufig ist es nicht erforderlich, bei einer depressiven Verstimmung chemische Medikamente einzunehmen. Als besonders hilfreich bekannt und von Ärzten und Heilpraktikern empfohlen sind pflanzliche Arzneimittel mit Johanniskraut-Extrakt. Sie sind gut verträglich und in der Apotheke erhältlich. Abzuraten ist jedoch von selbst aufgebrühtem Tee aus Johanniskraut, da seine Wirkstoffe zu schwach sind zur Therapie einer depressiven Verstimmung.

Selbsthilfe bei depressiver Verstimmung

Niemand muss sich seiner depressiven Stimmungslage hilflos ausliefern oder allein auf therapeutische Maßnahmen setzen. Verschiedene Verhaltensweisen unterstützen die Behandlung und tragen dazu bei, die depressive Phase zu mildern und schließlich zu überwinden. Folgendes hat sich besonders bewährt:

  • nicht in den Tag hineinleben, sondern eine Tagesstruktur und einen Wochenplan beibehalten oder wiederherstellen
  • regelmäßige gesunde Ernährung
  • berücksichtigen, dass momentan vieles schwer fällt und kürzere Etappen für Arbeiten und Ziele setzen
  • vernachlässigte Interessen und Hobbys wieder aufnehmen
  • bei sozialer Rückzugstendenz dennoch bewusst den Kontakt zu Freunden und anderen Vertrauenspersonen suchen, sei es, um sich abzulenken oder mit jemandem über die aktuelle Situation zu sprechen

Versuche, ausufernde negative Gedanken zu unterbrechen, gelingen leichter beim Denken an die schönen Dinge und Seiten im bisherigen Leben und an das, was jemandem besonders gut gelungen ist.

Es hilft oft auch, sich alles aufzuschreiben und immer wieder durchzulesen. Ebenfalls hilft es, sich klarzumachen, dass manche Lebensentwicklungen oder Situationen nicht mehr zu ändern sind. Weiteres Grübeln bringt nichts und quält nur noch – es ist Zeit für einen endgültigen Schlussstrich.

Sport gegen depressive Verstimmung

Was viele zunächst als Hilfe gegen depressive Verstimmung nicht erwarten, ist Sport. Es ist erstaunlich, wie positiv Sporttreiben die Stimmung aufhellt. Kurkliniken verordnen ihren Patienten bei der Therapie gegen Depressionen unter anderem reichlich Sport wie Gymnastik, Fitnessübungen, Schwimmen und Wandern. Auch zu Hause ist dies möglich, unterstützt von weiteren Aktionen wie Radfahren oder ausgiebiges Spazierengehen, am besten in der Natur. Wer es nicht glaubt: einfach mal ausprobieren.

Umgang mit depressiv Verstimmten

Eine depressive Verstimmung sollten Mitmenschen nicht als Bagatelle abtun. Es handelt sich dabei um einen ernstzunehmenden Zustand mit Krankheitswert, der sich von einer vorübergehenden Traurigkeit drastisch unterscheidet.

Was Depressive in ihrer Situation zusätzlich herunterzieht, sind Bemerkungen aus dem Umfeld wie: „Kopf hoch, das wird schon wieder!“, „Du bist einfach zu sensibel!“ oder gar „Reiß dich zusammen!“ Besser lassen sich Unverständnis oder Desinteresse nicht ausdrücken.

Es hilft depressiv Verstimmten dagegen sehr, wenn ihnen einfach jemand zuhört und ihnen das Gefühl von Anteilnahme vermittelt. Aktive Hilfsangebote für den Alltag bringen mehr als lediglich gutgemeinte Ratschläge.

Dabei sollte ein depressiver Mensch auch zu mehr sozialer Teilnahme ermutigt werden, allerdings unter Berücksichtigung seiner aktuellen Gefühlslage. Das gemeinsame Besuchen einer Ausstellung zum Beispiel sorgt für Ablenkung. Die Einladung auf eine ausgelassene Party hingegen überfordert diesen Menschen.

Depressive Verstimmung: Anmerkung

Dieser Artikel dient allein der Information über die depressive Verstimmung und den Umgang damit. Der Artikel ersetzt nicht die Behandlung oder Beratung durch einen Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.

Fazit

Eine depressive Verstimmung sollten von ihr Betroffene und ihre Angehörigen ernst nehmen. Sie unterscheidet sich deutlich von einer gelegentlich auftretenden, vorübergehenden Traurigkeit. Wird klar, dass es sich um eine Depression handelt, ist umgehend der Hausarzt aufzusuchen für möglichst frühzeitige Gegenmaßnahmen.

Außerdem können depressive Menschen und ihre Kontaktpersonen selbst mit verschiedenen persönlichen Hilfsmaßnahmen und Verhaltensweisen viel erreichen. Sie müssen nur wissen, welche das sind.

Bildquelle: © Dan Race – Fotolia.com

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