NewsSparen am

Die Europäische Zentralbank (EZB) beharrt weiterhin auf ihrer Strategie, die Zinsen nicht anzuheben. Für Sparer ist das bitter. Dürfen sie auf eine bessere Zukunft hoffen?

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Wer steckt hinter der EZB?

Bei der EZB handelt es sich um eine Behörde. Mit der eher konservativen Deutschen Bundesbank lässt sie sich jedoch kaum vergleichen. In der EZB arbeiten vor allem Finanzwirtschaftler mit angelsächsischem Hintergrund sowie Wirtschaftsökonomen aus den Mittelmeeranrainern Frankreich, Italien und Griechenland.

Formell ist die EZB eigenständig. Es sieht ganz danach aus, als wolle sie noch über lange Zeit ihre aktuelle Linie weiterverfolgen.

Verärgerung von Deutschland und den Banken

Gegen die Geldpolitik der EZB gibt es zunehmend Kritik, insbesondere aus Deutschland. Als bedeutendste Volkswirtschaft der Euro-Zone haben missbilligende Worte aus Deutschland durchaus Gewicht. Noch schwerer wiegt die ebenfalls ablehnende Meinung der Banken. Ihnen verursachen Negativzinsen besonders hohe Kosten, weswegen sie auf die EZB einzuwirken versuchen.

Wut der Sparer

Emotional hoch her geht es bei den Sparern. Die extrem niedrigen Zinsen kommen praktisch einer schleichenden Enteignung gleich. Viele von ihnen fühlen sich ausgeliefert. Es gibt Auswege aus dem Zinsdilemma, doch ist das finanzielle Allgemeinwissen in der Bevölkerung unterdurchschnittlich.

Flucht in Immobilien, Scheu vor Aktien

Seit einiger Zeit lässt sich in Deutschland ein regelrechter Immobilienboom beobachten. Bei anderen Anlageformen wie Aktien, Rohstoffen oder Anleihen dagegen halten sich Sparer mit Investitionen auffallend zurück. Lieber nehmen sie auf Sparkonten Mini-Zinsen in Kauf, statt langfristig in aussichtsreicheren Sparten zu investieren.

Deutsche Sparer extrem auf Sicherheit bedacht

Die meisten Deutschen sind sicherheitsorientiert und vermeiden möglichst alle Risiken. Hinzu kommt, dass einige von ihnen in den Begriffen Marktwirtschaft und Kapitalismus offenbar etwas Anstößiges sehen statt die Chancen zu erkennen.

Wirtschaftsexperte Michael Ferber macht hierfür auch das deutsche Bildungssystem verantwortlich, wo außer in speziell darauf ausgerichteten Fachschulen ansonsten Finanzen und Wirtschaft im Unterricht so gut wie nie behandelt werden. Hieraus resultiert ein defensives Anlageverhalten. Instinktiv sind viele Menschen gegenüber Finanzexperten misstrauisch, da ihnen ihr begrenztes Kapitalwissen bewusst ist und sie fürchten, übervorteilt zu werden. Diese Sorge ist berechtigt, da viele Finanzberater vor allem an ihren eigenen Verdienst denken.

Aktien als lohnende Alternative zu Niedrigzinsen

Ferber empfiehlt, Aktien als Geldanlage populärer zu machen und das Produkt den Menschen näher zu erklären. Zwar bergen Aktienanlagen Risiken und sind mit Bedacht auszuwählen. Langfristig bringen sie aber höhere Renditen als Anleihen und erst recht das Sparkonto. Dabei sollten Anleger streuen, also nicht nur auf ein oder zwei Aktienunternehmen setzen.

Der Anlagehorizont sollte mehrere Jahrzehnte betragen. Daraus folgt, dass nur ein Teil des Geldes in Aktien angelegt wird und ein anderer Teil für den kurzfristigen Bedarf separat zur Verfügung steht, wenn auch auf einem niedriger verzinsten Sparkonto.

Vorerst keine Besserung in Sicht

Ferber prognostiziert, dass die momentane Situation am Kapitalmarkt weiter anhalten wird – voraussichtlich 10 Jahre oder sogar länger. Es wird schwierig, im Alter den gewohnten Lebensstandard zu halten.

Bildquelle:© Adiano – Fotolia.com

1 Bewertungen
5.00 / 55 1