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Junge Menschen, die nach dem Schulabschluss eine Beruf erlernen möchten, sollten sich über die verschiedenen Ausbildungsformen in Deutschland informieren. Über welche Besonderheiten dabei die schulische Ausbildung verfügt, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Übersicht

  • Klassischer Ausbildungsweg: Die duale Ausbildung
  • Weitere Ausbildungsformen neben der dualen und schulischen Ausbildung
  • Die schulische Ausbildung
  • Dauer einer schulischen Ausbildung
  • Vorteile einer schulischen Ausbildung
  • Nachteile einer schulischen Ausbildung
  • Besonderheiten einer schulischen Ausbildung
  • Kein Ausbildungsgehalt
  • Finanzielle Unterstützung durch Schüler-BAföG oder BAB
  • Wer kann eine schulische Ausbildung beginnen?
  • Die Bewerbung an einer Berufsschule
  • Achten Sie auf einen staatlich anerkannten Berufsabschluss

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Klassischer Ausbildungsweg: Die duale Ausbildung

Die Mehrheit der Schulabsolventen entscheidet sich für die duale Ausbildung. Mit dieser erlernen sie einen Beruf zum Großteil durch praktische Erfahrung im Betrieb, die durch den Besuch der Berufsschule mit theoretischem Wissen unterfüttert wird. An ein bis zwei Tagen in der Woche findet der Unterricht in einer Berufsschule statt. Die duale Ausbildung gilt noch immer als klassischer Weg, einen Beruf zu erlernen. So werden auch die meisten der 350 staatlich anerkannten Ausbildungsberufe im dualen System gelehrt.

Weitere Ausbildungsformen neben der dualen und schulischen Ausbildung

Die schulische Ausbildung ist eine Alternative zum dualen Ausbildung – daneben gibt jedoch noch mehr Ausbildungsformen: Wer eine Laufbahn im öffentlichen Dienst anstrebt, lässt sich mit der Beamtenausbildung auf den Beruf vorbereiten. Die sogenannte Abiturientenausbildung ermöglicht Schülern mit Abitur oder Fachabitur, einen Berufsabschluss und gleichzeitig eine Zusatzqualifikation zu erwerben. Das duale Studium verbindet die praktische Note der Ausbildung mit der theoretischen Qualifikation eines Studiums. Bewerber müssen hierfür Fachhochschulreife oder Hochschulreife vorweisen können.

Die schulische Ausbildung

So mancher Beruf erfordert ein breitgefächertes Fachwissen – zum Beispiel in Fremdsprachen, Musik, IT, Pädagogik im Sozial- und Gesundheitswesen oder in der Wirtschaft. Dieses Know-how wird jungen Menschen in einer schulischen Berufsausbildung an einer Berufsfachschule oder an einem Berufskolleg vermittelt. Wer bereits in der Schule gerne gelernt hat und sich einem Thema gerne über die Theorie annähert, kann mit einer schulischen Ausbildung Richtung Erfolg durchstarten. Jedes Jahr entscheidet sich jeder fünfte Jugendliche mit Haupt- oder Realschulabschluss dafür.

Dauer einer schulischen Ausbildung

Die meisten schulischen Ausbildung dauern zwischen zwei und dreieinhalb Jahren, es gibt aber auch Ausbildungen, die in nur einem Jahr absolviert werden können. Sie werden in Vollzeit absolviert. Da ihr Schwerpunkt auf der theoretischen Ausbildung liegt, werden sie von Praktika begleitet, in deren Rahmen die Auszubildenden praktische Erfahrung sammeln können.

Vorteile einer schulischen Ausbildung:

Die Ausbildung ist genau strukturiert und kommt Auszubildenden zugute, die sich im ebenso organisierten Schulsystem gut zurechtgefunden haben. Lücken oder Verzögerungen, die in einer dualen Ausbildung durchaus vorkommen können, sind bei der schulischen Ausbildung ausgeschlossen.

Bei einer dualen Ausbildung können sich eine schlechte Auftragslage oder die eingeschränkten Fachgebiete des Lehrbetriebs negativ auswirken, während sich Auszubildende in der schulischen Ausbildung stark auf das Lernen und Üben konzentrieren können.

Das breitgefächerte Wissen, das die Auszubildenden in der schulischen Ausbildung erwerben, sichert ihnen beste Voraussetzungen, um nach der Ausbildung vielfältige Einsatzbereiche abdecken zu können. Absolventen verfügen immerhin über ein breites Branchenwissen.

Nachteile einer schulischen Ausbildung:

Zwar ist die schulische Ausbildung der betrieblichen Ausbildung offiziell gleichgestellt, allerdings betrachten manche Arbeitgeber die mangelnde praktische Erfahrung der Absolventen einer schulischen Ausbildung noch immer kritisch. Hintergrund ist die Befürchtung, dass die Phasen, in denen die Auszubildenden Praktika absolvieren, nicht vergleichbar mit den umfangreichen Praxisphasen sind, die Jugendliche im Betrieb absolvieren und dabei Einblicke in das alltägliche Berufsleben erhalten. Allerdings gelten diese Vorurteile als veraltet.

Besonderheiten einer schulischen Ausbildung

Kein Ausbildungsgehalt

Die schulische Ausbildung ist Ländersache – das heißt, dass in einigen Bundesländern bestimmte Ausbildungsberufe nicht angeboten werden. Häufig wird die schulische Ausbildung im Gegensatz zur dualen Ausbildung nicht vergütet. Stattdessen kann zudem ein Schulgeld anfallen. In der Regel wird dieses von privaten Schulen verlangt, während staatliche Schulen und Berufskollegs häufig kostenlos besucht werden können.

Ausnahme: Bei der Berufsausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger erhalten die Auszubildenden eine Vergütung.

Finanzielle Unterstützung durch Schüler-BAföG oder BAB

Wer sich die Ausbildung nicht leisten kann, weil kein Gehalt gezahlt und zusätzlich vielleicht sogar Schulgeld fällig wird, kann Schüler-BAföG oder BAB (Berufsausbildungsbeihilfe) beantragen. Den Anspruch prüfen die Ämter für Ausbildungsförderung der zuständigen Stadt- und Kreisverwaltung. Die Höhe der Förderung wird individuell auf die persönlichen Verhältnisse angepasst.

Wer kann eine schulische Ausbildung beginnen?

Die Schulen bestimmten ihre Zulassungsvoraussetzungen selbst. In den meisten Fällen ist ein Realschulabschluss Voraussetzung, um eine schulische Berufsausbildung beginnen zu können. Dass auch Hauptschüler zugelassen werden, ist möglich, aber eher selten.

Häufig entscheidet ein Eignungstest an der jeweiligen Schule darüber, ob ein Kandidat für die gewünschte Berufsausbildung die geforderten Fähigkeiten und das grundlegende Wissen mitbringt, um die Ausbildung erfolgreich zu Ende zu führen. Außerdem kann es sein, dass eine Schule ein bestimmtes Mindestalter erwartet.

Die Bewerbung an einer Berufsschule

Die Bewerbung für eine schulische Ausbildung erfolgt direkt an der jeweiligen Schule. Oft erfordern die Anmeldefristen, dass sich Auszubildende in spe bereits ein Jahr vor Ausbildungsbeginn bewerben, daher sollten sich interessierte Kandidaten unbedingt rechtzeitig über die Fristen und die erforderlichen Unterlagen informieren.

Kommt es dennoch zu Wartezeiten, die auch wegen eines Mindestalters auftreten können, sollten junge Menschen diese nutzen, um in einschlägigen Praktika Praxiserfahrungen zu sammeln, die ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz weiter verbessern. Für manche Ausbildungsberufe ist ein Vorpraktikum sogar Voraussetzung, um die Ausbildung mit einem Grundstock an Wissen anzutreten.

Achten Sie auf einen staatlich anerkannten Berufsabschluss

Wer in eine schulische Ausbildung investiert, sollte sich gut über die Qualität dieser Ausbildung informieren und auf einen staatlichen oder staatlich anerkannten Abschluss achten. Die Mindestanforderung besteht jedoch in einem Abschlusszeugnis, das bundesweit anerkannt ist.

Bildquelle: © goodluz – Fotolia.com

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