Hartz 4Stories am

Horst Klukas ist ehrenamtlicher Bürgermeister. Der 62 Jahre alte Mann arbeitet Tag für Tag für die Gemeinde. Insgesamt ist er für fünf Dörfer in Mecklenburg-Vorpommern tätig – doch hierfür erhält er nicht einmal die volle Ehrenamtspauschale… Er selbst kennt die Probleme von Hartz-IV-Beziehern bestens und hat auch selbst immer wieder zu kämpfen…

Der 62-jährige Ingenieur ist als ehrenamtlicher Bürgermeister für fünf Dörfer im Einsatz. Doch besonderen Wohlstand genießt er deswegen nicht: Tatsächlich wird ihm die Ehrenamtspauschale mit den Sozialleistungen verrechnet.

Alles begann im Jahr 2006: Damals wurde Ersatz für den schwer erkrankten Bürgermeister gesucht. „Und da bin ich dann angesprochen worden von Bürgern: ‚Mensch, Du kriegst Hartz IV, hast doch Zeit. Willste nicht Bürgermeister werden?’ Und da hab ich gesagt: ‚Nö, will ich nicht.’“ (Interview in „Deutschlandfunk“)

Nach einem kurzen Beratungsgespräch mit seiner Frau änderte sich jedoch sein Standpunkt: „Wenn man wartet, passiert sowieso nix. Tja, und da bin ich mit fast 70 Prozent gewählt worden.“

Schlechter gestellt, weil er Hartz IV bezieht

Holger Klukas hat seit seiner Amtserklärung alle Hände voll zu tun. Doch wirklich gerecht entlohnt fühlt sich er sich nicht. Ehrenamtliche Bürgermeister erhalten in Mecklenburg-Vorpommern eine monatliche Aufwandspauschale. Im Fall von Holger Klukas beträgt diese 350 Euro pro Monat – eigentlich…

Tatsächlich wurde ihm anfangs auch die volle Vergütung ausgezahlt. Doch im Jahr 2011 änderte sich einiges: Damals beschlossen die damalige Arge (Bundesagentur für Arbeit, d.A.), dass diese Vergütung als Einkommen zu werten sei. Zwei Drittel werden ihm nun ausbezahlt – das andere Drittel wird verrechnet. Und zwar mit dem Arbeitslosengeld II, von dem der 62-jährige Maschinenbau-Ingenieur und seine Frau leben – nach vielen Jahren in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Weiterbildungen und Zeitarbeitjobs.

Bildquelle: © adam121 – Fotolia.com

 

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