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Mit schriller Stimme und rotem Köpfchen treiben manche Babys ihre Eltern zu Angst und Sorge. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie am besten auf die Dreimonatskoliken reagieren sollten und was Sie tun können. Das Redaktions-Team von heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Was sind die Dreimonatskoliken?
  • Was man bereits über die Dreimonatskoliken weiß
  • Bei einigen Babys besonders stark
  • So erkennen Sie die Dreimonatskoliken
  • We wirkt sich das Schreien auf das Familienleben aus?
  • Wichtig: Professionelle Hilfe
  • Gibt es eine Therapiemöglichkeit?
  • Kann man Dreimonatskoliken vorbeugen?

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Was sind die Dreimonatskoliken?

Jedes unkontrollierte Weinen eines Babys, das eigentlich gesund und munter sein sollte, wird unter den Sammelbegriff „Kolik“ gefasst. Normalerweise beginnt das Schreien in der zweiten Lebenswoche des Kindes und hört dann im Laufe des vierten Monats wieder auf. Aus diesem Grund bezeichnet man das Schreien dieser Zeit auch als Dreimonatskoliken.

Aber auch längeres Schreien ist möglich. In manchen Fällen kann das Schreien auch noch bis zum sechsten Lebensmonat anhalten.

Weil eine genaue Ursache mancher Neugeborenen bis heute noch nicht geklärt ist, lehnen viele Kinderärzte die Bezeichnung „Dreimonatskoliken“ ab und verwenden stattdessen die Bezeichnung „Regulationsstörungen“.

Damit ist gemeint, dass das Kind länger als drei Stunden pro Tag schreit und weint, dass das Schreien an mehr als drei Tagen pro Woche auftritt und dass es sich über einen Zeitraum von insgesamt mehr als drei Wochen erstreckt.

Warum leiden manche Babys unter den Dreimonatskoliken

Es gibt heute zwar bereits zahlreiche Erklärungsversuche und Theorien darüber, woher die Koliken kommen könnten, doch ein Beweis ist bisher noch niemandem gelungen. Manche Experten schätzen, dass das Schreien körperliche Ursachen wie zum Beispiel Blähungen im Darm haben könnte.

So könnte es beispielsweise sein, dass sich im Darm des Kindes noch nicht genügend Bakterien befinden, um die Nahrung richtig aufzunehmen. Andere Wissenschaftler gehen dann aus, dass das Schreien psychosoziale Ursachen hat. Zum Beispiel Missstände zwischen Eltern und ihrem Baby oder einem nicht enden wollenden Aufschaukeln aus Nicht-Beruhigenkönnen und Schuldgefühlen.

Dann vertreten einige Experten auch die Meinung, dass das Kind aus bisher ungeklärten Gründen noch nicht in der Lage ist, sich selbst zu beruhigen. Hier wird dann oft von dem Schreibaby gesprochen.

Was man bereits über die Dreimonatskoliken weiß

Die Dreimonatskoliken sind bei menschlichen Babys scheinbar normal. Sie kommen in jedem Teil der Welt vor. Das Geschrei der Babys wird nachweislich nicht durch vermehrten Körperkontakt reduziert. Außerdem treten Dreimonatskoliken sowohl bei gestillten als auch bei Flaschenbabys auf. Ein Risiko scheint besonders in Raucherhaushalten erhöht zu sein.

Kein Grund zur Sorge

Im Laufe der späteren Entwicklung zeigt ein Kind keine Unterschiede zu anderen Kindern auf, wenn es unter Dreimonatskoliken gelitten hat. Weder physisch noch psychisch.

Bei einigen Babys besonders stark

Wie stark die Dreimonatskoliken ausgeprägt sind, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Tatsächlich schreien in Deutschland statistisch gesehen etwa 15 Prozent der Babys bis zum dritten Lebensmonat exzessiv viel. Die Rate sinkt bei Kindern bis zum sechsten Lebensmonat auf nur noch 5 Prozent. Alle anderen Neugeborenen schreien täglich lediglich 30 bis 60 Minuten lang. In der Regel aber auch nur dann, wenn sie müde sind oder Hunger haben.

So erkennen Sie die Dreimonatskoliken

Oftmals tritt das Schreien bei Dreimonatskoliken sehr plötzlich auf. Bevorzugt scheinen gerade die späten Nachmittags- bis Abendstunden.

Besonders merkwürdig scheint auch, dass sich das Kind kurz vor dem Weinen auch stets augenscheinlich rundum wohl gefühlt hat. Von einem Moment zum anderen hin scheint sich das das aber ohne einen wirklich erkennbaren Grund zu ändern. Das Kind schreit und bekommt seine regelmäßige Heulattacke. Dabei scheint es seine Muskeln auch fest anzuspannen. Das Kind ballt seine Fäuste und zieht die Beine an sich heran.

Das Köpfchen wird sehr rot und die Stimme wird schrill. Eltern versetzt ein solcher Aufschrei natürlich sofort und unbeirrt in Alarmbereitschaft. Etwas tun können sie allerdings nicht, da sie nicht wissen, was dem Kind fehlt oder was der Grund für das Schreien ist. Sie sind letztendlich völlig hilflos und können und mit ansehen, wie sich das Kind nach und nach wieder beruhigt.

Wie wirkt sich das Schreien auf das Familienleben aus?

Der erste Gedanke an ein Baby ist stets mit besonders positiven Emotionen gespickt. Kaum jemand wünscht sich ein schreiendes Baby. Man möchte, dass es einen anlächelt und einfach nur süß ist. Natürlich gehören bei kleinen Kindern auch Missstimmungen dazu, doch wünscht man sich als Elternteil auch, dass sich das Kind schnell durch ein paar liebevolle Gesten wieder beruhigen lässt.

Leider verläuft es bei Kinder mit den Dreimonatskoliken nicht ganz so romantisch. Tatsächlich leiden auch die Eltern stark an dem Geschrei des Babys und haben oftmals mit chronischen Erschöpfungen zu kämpfen. Sie füllen sich maßlos überfordert und wissen häufig gar nicht, was sie tun können.

Wichtig: Professionelle Hilfe

Ein wenig Geschrei gehört war dazu, doch sollten Sie sich als Elternteil unbedingt professionelle Hilfe holen, sobald es mit dem Geschrei zu viel wird! Sobald die Eltern bemerken, dass die Kräfte allmählich schwinden, sollten Sie zum Kinder- oder Jugendarzt gehen.

Hier wird der Arzt das Kind natürlich als erstes untersuchen und dem Grund der Dreimonatskoliken auf den Grund gehen. Außerdem ist es wichtig, dass eine ernsthafte Erkrankung ausgeschlossen werden kann, bevor sie fahrlässiger Weise als Dreimonatskoliken abgetan wird.

Sofern der Arzt keine Indizien für eine Erkrankung vorfindet, kann es zur nächsten Station weitergehen. Bei Schreikindern wird der Arzt Sie dann bei einer Suche nach einer Schreiambulanz oder einer ähnlichen Einrichtung unterstützen. Dort werden Sie dann jede Menge Tipps zu Ihrem Kind bekommen.

Aufgepasst: Besonders wichtig ist die Erkenntnis, dass Sie bei Ihrem Kind nichts falsch machen. Viele Eltern lassen sich leider durch das Geschrei des Kindes verunsichern und beginnen an ihrer Kompetenz als Elternteil zu zweifeln. Bevor es so weit kommt, sollten Sie unbedingt mit einem Arzt sprechen!

Wann sollte man zum Arzt?

Die Dreimonatskoliken selbst sind in der Regel harmlos. Viel gefährlicher ist allerdings der Stress bei den Eltern, der durch die Koliken verursacht wird. Allein aus diesem Grund empfiehlt sich schon ein früher Besuch beim Arzt.

Noch viel wichtiger ist allerdings die Tatsache, dass Eltern unbedingt ausschließen sollten, dass das Geschrei aufgrund einer Erkrankung herrührt. Gehen Sie also unverzüglich mit Ihrem Baby zum Arzt, sodass eine Erkrankung des Kindes ausgeschlossen werden kann. Im selben Termin können Sie noch mit dem Arzt besprechen, was Sie als Eltern tun sollten, um mit dem Stress besser umgehen zu können.

Gibt es eine Therapiemöglichkeit?

Leider gibt es bis heute noch keine medizinische Möglichkeit, die Dreimonatskoliken zu reduzieren. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, Ruhe zu bewahren und sich durch das Weinen nicht verunsichern zu lassen.

Diese Beruhigungsmethoden werden von Hebammen empfohlen

Auch wenn es noch keine medizinische Therapiemöglichkeit gibt, ist es trotzdem möglich, das Kind durch ein paar bestimmter Maßnahmen etwas zu beruhigen:

  • versuchen Sie bestimmte Bewegungen und Geräusche immer wieder zu wiederholen
  • versuchen Sie bestimmte Rhythmen oder Lieder immer wieder zu wiederholen
  • versuchen Sie, eine Babymassage durchzuführen
  • versuchen Sie, das Kind in ein weiches Tuch fest einzuwickeln – das sollten Sie sich aber unbedingt von einer Hebamme zeigen lassen
  • versuchen Sie, ein gleichmäßiges Hintergrundgeräusch immer wieder zu wiederholen
  • versuchen Sie, Ihre Hand auf sein Köpfchen und auf seine Stirn zu legen und dort ruhen zu lassen, bis sich das Kind beruhigt hat

In besonders harten Fällen für Eltern

Für besonders schwere Fälle gibt es die Möglichkeit über ein therapeutisches Verfahren wie zum Beispiel ein Videofeedback oder eine Beziehungsanalyse der Eltern über mögliche Selbstzweifel und Unsicherheiten hinwegzukommen.

Hierdurch können die Eltern lernen, das eigene Kind besser zu verstehen und sind nicht mehr gezwungen, sich selbst gegenüber anderen Personen verteidigen zu müssen, da das Kind ständig schreit. Bedenken Sie: Nicht jedem Menschen ist bewusst, dass manche Kinder grundlos zu schreien beginnen und nicht beruhigt werden können.

Kann man Dreimonatskoliken vorbeugen?

Auf die Dreimonatskoliken können sich Eltern weder vorbereiten noch können Sie Maßnahmen unternehmen, um die Koliken vorzubeugen. Leider lässt sich bisher auch nicht sagen, warum und welche Babys von den Koliken betroffen sind.

Bildquelle: © Ramona Heim – Fotolia.com

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