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Eine wichtige Forderung: Eltern sollen in Zukunft mehr Zeit für ihre Kinder haben. Aus diesem Grund plante die Familienministerin Manuela Schwesig im letzten Jahr, einen wichtigen finanziellen Ausgleich für die Eltern zu schaffen, wenn diese ihre Arbeitszeit für das Kind reduzieren würden. Doch wie sehen die genauen Pläne aus?

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Mehr Zeit fürs Kind

Was sich bislang wie ein Märchen anhört, könnte schon bald real werden. Eine Forderung wie die der Familienministerin Manuela Schwesig hört man nicht alle Tage. Sie forderte zuletzt, dass Eltern in Zukunft die Möglichkeit haben sollten, weniger zu arbeiten, um mehr Zeit mit ihrem Kind verbringen zu können. Hierüber berichtete unter anderem die „BILD“.

Wie die Familienministerin (SPD) gegenüber der „BILD“ sagte, sollen Eltern, die ihre Wochenarbeitszeit auf eine Anzahl zwischen 32 und 36 Stunden reduzieren, bis zu zwei Jahre lang die Möglichkeit haben, 300 Euro pro Monat zu bekommen. Allerdings gilt eine solche Option nur dann für die Eltern, wenn das Kind jünger als acht Jahre alt ist. Auch für die Alleinerziehenden soll es zudem möglich sein, ein solches Familiengeld zu beziehen.

Bei den Kosten soll es sich um weniger als eine halbe Milliarde Euro handeln, so wurde zumindest in dem Bericht prognostiziert. Allerdings hatte das Familienministerium zum Zeitpunkt des Berichts noch keine Stellung hierzu genommen.

Gegenüber der „BILD“ sagte Schwesig: „Die klare Mehrheit junger Eltern findet, dass man sich Kinderbetreuung, Haushalt und Berufstätigkeit fifty-fifty teilen sollte. Ich will den vielen jungen Eltern ein Angebot machen, das sie darin unterstützt, sich gemeinsam und gleich intensiv ums Kind zu kümmern und gleich engagiert im Beruf zu sein.“

Der Lösungsansatz scheint damit auch auf eine zunehmende Gleichstellung der Rollen beider Elternteile zu zielen.

Grüne kritisch

Die Grünen im Bundestag kritisieren die Pläne jedoch und bezeichnen sie lediglich als eine Scheinlösung. „Schwesigs Vorschlag ist ein enges Korsett, beide Eltern müssen gleichzeitig zwischen 32 und 36 Stunden arbeiten. Das klappt vielleicht im öffentlichen Dienst, ist ansonsten aber unpraktikabel“, erläuterte die Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik der Grünen-Fraktion, Franziska Brantner.

Eltern würden mit einem solchen Ansatz nicht erreicht werden. „Wir wollen stattdessen mit der KinderZeitPlus Hilfe für alle Eltern leisten“, so fuhr Brantner weiter fort. „24 Monate lang, jeweils acht Monate für Vater und Mutter und weitere acht aufteilbar zwischen den beiden oder 24 Monate komplett für Alleinerziehende, auch über das erste Lebensjahr des Kindes hinaus. Flexibel ohne enges Korsett.“

SPD plädiert für Regulierung der Familienarbeitszeit

Im Jahr 2015 wurde vom Familienministerium eine Studie des Statistischen Bundesamts in Auftrag gegeben, laut der jeder dritte Vater und jede fünfte Mutter nach eigener Einschätzung zu wenig Zeit für die eigenen Kinder haben. Schwesig fordert daher seit längerer Zeit eine Familienarbeitszeit. Ein entsprechender Leitantrag war bereits auf dem SPD-Parteitag im Dezember 2015 beschlossen worden.

Außerdem gibt es für Familien mit Kindern bereits eine Hilfeleistung vom Staat. Unter anderem zählt hierzu das Elterngeld, das Mütter und Väter nach der Geburt ihres Kindes bis zu 14 Monate lang in Anspruch nehmen können. Das Elterngeld ersetzt in dieser Zeit bis zu zwei Drittel des wegfallenden Einkommens. Eine Alternative im Falle einer Teilzeit ist aktuell das Elterngeld Plus.

Bildquelle: © contrastwerkstatt – Fotolia.com

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