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In der Schweizer Gemeinde Burg leben nicht einmal 1.000 Bewohner. Doch das kleine Dorf zeigt sich als großes Vorbild für die erfolgreiche Integration von Flüchtlingen und baut ein Jobprojekt mit den neuen Bewohnern weiter aus.

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Pilotprojekt zur Integration von Flüchtlingen gestartet

Mit der Flüchtlingskrise im letzten Jahr nahm die Gemeinde Burg im Schweizer Kanton Aargau mehr als 30 Flüchtlinge auf, vorwiegend Männer aus Eritrea. Die meisten der Flüchtlinge beziehen Sozialhilfe von der Kommune. Eine große Herausforderung für ein kleines Dorf mit gerade einmal 969 Einwohnern. Hinzukommen weitere Sozialhilfeempfänger, sodass Burg insgesamt für rund 50 Personen Sozialhilfe zahlt.

Gegen die geringe Beschäftigungszahl unter den Flüchtlingen konnte die Gemeinde bislang nicht viel ausrichten, dafür aber für die Integration der Neubürger. „Der hohe Ausländeranteil und die geringe Beschäftigungszahl in unserer Gemeinde schmälert die Attraktivität für manche Neuzuzüger, insbesondere für Familien mit Kindern.

Aber wir sind bemüht, eine gute Bevölkerungsstruktur zu schaffen, nicht zuletzt durch Integrationsprojekte“, so Gemeindeschreiber Viktor Würgler. Gemeinderätin Ursula Friedrich bekräftigt: „Uns liegt eine gute Lebensqualität für alle am Herzen.“

Sozialhilfeempfänger engagieren sich

Im September 2016 wurden daher acht Flüchtlinge im Rahmen eines dreimonatigen Testlaufs in ein niederschwelliges Beschäftigungsprojekt überführt. Die acht Eritreer arbeiten unter anderem für das Bauamt der Gemeinde Burg. Zwar ist die Verständigung zwischen den Flüchtlingen und den Gemeindemitgliedern schwierig, die Jungs seien aber voll motiviert.

„Der Einsatz gibt ihnen eine Tagesstruktur und die Gelegenheit, der Gesellschaft, in der sie leben und die für sie aufkommt, etwas zurückzugeben,“ so Ursula Friedrich. Einen Lohn erhalten die Sozialhilfeempfänger nicht, nur ein zweites Frühstück während der Arbeit für die Gemeinde.

Projekt soll ausgeweitet werden

Das Jobprojekt, das hoffentlich künftig Sozialhilfeempfänger in ein festes Beschäftigungsverhältnis vermitteln kann, war laut der Gemeinde Burg so erfolgreich, dass es künftig auf die umliegenden Gemeinden ausgeweitet werden soll. „Wir wollen das Angebot weiterführen und mit der Zeit auf weitere Gruppen ausweiten,“ so Friedrich, die das Jobprojekt aktuell koordiniert.

Darüber hinaus steht die Vision für ein gemeinsames Projekt mit anderen Gemeinden aus dem Wynental. Ein Antrag für die Finanzierung einer Projektleiterstelle wurde bereits eingereicht, sodass künftig die Projekte aller Gemeinden erfolgreich koordiniert werden können.

Erfolgreiche Integration nicht immer garantiert

Auch in Deutschland gibt es unterschiedlichste Projekte, um Flüchtlinge erfolgreich in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren. So setzt die Kampagne „Jobs für Flüchtlinge“ auf die kostenlose Vermittlung von qualifizierten Flüchtlingen an Unternehmen für Freelance-Jobs in den Bereichen Softwareentwicklung, Neubauprojekte oder Datenbankauswertung.

Dafür erhielt der Initiator, das Unternehmen Freelance-Market.de, den Demografie Exzellenz Award in der Kategorie „Innovativ und Digital“.

In Schleswig-Holstein geht es hingegen schleppend mit der Arbeitsmarktingetration von Flüchtlingen voran. Im Dezember 2016 existierten erst 24 von 3.400 Arbeitsstellen für Flüchtlinge.

Die Herausforderung: Flüchtlinge dürfen keine reguläre Beschäftigung verdrängen. Hintergrund der neuen Stellen ist das Jobprogramm von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), um Flüchtlingen eine Perspektive in Deutschland bieten zu können.

Bildquelle: © Frank Gärtner – Fotolia.com

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