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Die einen können es kaum erwarten, sobald das Schulabschlusszeugnis in der Tasche ist, die anderen benötigen etwas länger Zeit, um endlich das bequeme „Hotel Mama“ zu verlassen: In die erste eigene Wohnung zu ziehen, ist im Laufe des Lebens ein wichtiger Meilenstein – ganz gleich in welchem Alter. Damit der Auszug aus dem Elternhaus glückt, haben wir einige wichtige Informationen und nützliche Tipps zusammengefasst.

Übersicht

  • Wohnungssuche
  • – Faktoren der Wohnungssuche
  • – Makler oder Plattform
  • – Besichtigung
  • – Mietvertrag & Wohnungsübergabe
  • Miete, Kaution & andere Faktoren
  • – Bürgschaft
  • – Selbstauskunft
  • Umzug & Einzug
  • – Renovierungen
  • – Transporter & Helfer organisieren
  • – Einrichtungsschnäppchen

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Wohnungssuche

Am Anfang der ersten eigenen Wohnung steht die Wohnungssuche. Einige Menschen freuen sich hier schon frühzeitig, weil sie bereits nach wenigen Besichtigungen das richtige Objekt finden und den Mietvertrag unterschreiben. Bei anderen dauert die Suche nach einer passenden Wohnung deutlich länger – im schlimmsten Fall sogar mehrere Monate.

Wichtige Faktoren der Wohnungssuche

Die Zeit der Wohnungssuche hängt in erster Linie von wichtigen Faktoren wie Standort, Quadratmeter und Mietpreis ab. Meist beeinflussen sich die Faktoren unter einander, was ebenfalls berücksichtigt werden sollte. Hierzu sollte man sich idealerweise bereits im Vorfeld im Klaren sein, was erwartet man definitiv von einer Wohnung und wo kann man Abstriche machen.

Standort: Wo soll man nach geeigneten Wohnungen suchen? Arbeitet und lebt man in einer Stadt, die nicht allzu groß ist, ist man in der Regel nicht so auf bestimmte Stadtteile versteift und hat eine breite Auswahl an Wohnungen über das gesamte Stadtgebiet. Verfügt man zusätzlich für den Weg zur Arbeit, Uni oder ähnliches über ein Verkehrsmittel oder ist flexibel in der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, kann man weiterhin nach Wohnungen suchen, bei denen auch andere Faktoren wie Mietpreis und Größe überzeugen.

Die Wahl des Ortes spielt natürlich auch eine Rolle, wenn z.B. Kinder eine geeignete Schule besuchen sollen, wenn man sich einen großen Garten wünscht oder mitten im städtischen Geschehen leben möchte.

Wohnungsgröße: Wie viel Quadratmeter sind sinnvoll? Typische Größen für die „erste eigene Wohnung“ von Studenten, Praktikanten oder Auszubildenden sind rund 30 Quadratmeter groß, wenn man alleine und nicht in einer WG oder mit dem Partner zusammen wohnt. WG-Zimmer können da schon deutlich kleiner sein. Ebenso wie Zimmer in Studentenheimen haben sie etwa 15 Quadratmeter. Allerdings stehen dann Küche, Bad und ggf. Wohnzimmer und Terrasse zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung.

Mietpreis: Wie hoch dürfen die Kosten sein? Die Frage nach dem Mietpreis ist in erster Linie abhängig von den eigenen finanziellen Möglichkeiten. Wird man von den Eltern unterstützt, verdient man bereits ein eigenes Gehalt, kann man auf Bafög oder andere Fördermittel für Studenten und Auszubildende zurückgreifen? In diesem Zusammenhang kann man natürlich Kosten sparen und gleichzeitig nach größeren Wohnungen suchen, wenn man sich in einer Wohngemeinschaft mit anderen Personen oder gar dem Partner zusammenfindet.

Tipp: In jeder Stadt gibt es günstigere und teurere Wohngegenden. Das hängt meist mit der „Beliebtheit“ der Viertel zusammen und der Nähe zum Stadtzentrum, wo der Platz in der Regel zunehmen begrenzt ist. Möchte man günstiger wohnen, muss man meist längere Fahrten in das Stadtzentrum einplanen. Ist man nicht so häufig in der Innenstadt, ist dies sicherlich kein allzu wichtiger Faktor. Entscheidend bleibt eher, wie weit die Wohnung vom Arbeitsplatz, von der Uni oder ähnliches entfernt ist.

Extratipp: Wem die Mietpreise in großen Studentenstädten zu hoch sind, kann in die Randbezirke ausweichen. Dort ist die Wohnungssuche sicherlich auch etwas entspannter.

Makler oder Plattform?

Bis vor einigen Jahren mussten Wohnungssuchende den Makler aus eigener Tasche bezahlen. Das hat sich in 2015 geändert. Vermieter, die für ihr Eigentum einen Mieter suchen und hierzu einen Makler engagieren, müssen die Gebühr bzw. Courtage selber bezahlen. Für den Wohnungssuchenden spielt es also erst einmal keine Rolle, ob er ein Inserat über einen Makler sieht oder auf diversen einschlägigen Plattformen nach Wohnungen „von privat“ sucht.

Tipp: Suchen Sie in allen möglichen Medien – Zeitungen, Wohnungsplattformen, soziale Netzwerke, Schwarzes Brett – und fragen Sie wenn möglich Bekannte. Gerade in Groß- und Studentenstädten sind Wohnungen rar und schnell vermietet.

Besichtigung

Ist endlich eine potenzielle Wohnung gefunden, sollte man bei der Besichtigung gründlich vorgehen. Im Idealfall hat man sich im Vorfeld einige Fragen notiert, die man gerne klären möchte. Außerdem sollte man natürlich auf offensichtliche Mängel achten und auch nach uneinsehbaren Problemstellen fragen. Gegebenenfalls sind diese dann ins Übergabeprotokoll aufzunehmen.

Zu beachten sind auch das Haus, Nachbarn und die Umgebung (z.B. Straßen mit Verkehrslärm, die nächste Haltestelle von Bus oder U-Bahn, Geschäfte, Ärzte, etc.). Sind Einbaumöbel in der Wohnung vorhanden, kann eine Übernahme Bedingung der Wohnungsanmietung sein. Hier unbedingt den Zustand überprüfen.

Mietvertrag & Wohnungsübergabe

Welche Kosten sind in den Nebenkosten enthalten? Wie lautet die Hausordnung? Wer muss was instand halten? Wie sind Mietzahlungen geregelt? Wann darf das Mietverhältnis gekündigt werden? In der Regel erstellen Vermieter einen Standard-Mietvertrag. Dennoch sollte man sich jede Seite vor dem Unterschreiben genau durchlesen. Es sollten nicht nur Antworten zu den oben genannten Fragen enthalten sein, sondern auch Informationen zur Mietsache selber (z.B. Größe der Wohnung, ggf. Einbauküchen, o.ä.).

Erfolgt die Wohnungsübergabe sollte in jedem Fall ein Übergabeprotokoll erstellt werden – im Beisein von Mieter und Vermieter bzw. seinem Vertreter. Geben Sie im Zweifelsfall jede Kleinigkeit an, die Ihnen als Mangel auffällt. So sichern Sie sich für den Ernstfall ab. Bestehen Sie unbedingt auf einen Durchschlag oder eine Kopie des Protokolls.

Miete, Kaution & andere Faktoren

Mit der ersten eigenen Wohnung kommen vor allem Fragen nach den Kosten auf: Kann man die Miete leisten? Wie hoch ist die Kaution? Wer kann die bezahlen? Welche Auskünfte darf der Vermieter hier einfordern? Einige Wohnungssuchende liefern bereits verschiedene Unterlagen bei der Besichtigung wie eine Arbeitsbescheinigung, um dem Vermieter zu zeigen, dass er solvent ist. Gängig ist jedoch in erster Linie die Bürgschaft, vor allem bei jungen Mietern, und die Selbstauskunft bei Berufstätigen.

Bürgschaft

Selbst in den „besten Familien“ kann es vorkommen, dass Sondersituationen eintreten, sodass die Miete verzögert gezahlt wird. Bei Schülern, Praktikanten, Auszubildenden und Studenten sichern sich die meisten Vermieter über sogenannte Bürgschaften z.B. der Eltern ab, damit sie im Falle eines Verzugs abgesichert sind. Eine Bürgschaft ist somit durchaus üblich und kann handschriftlich abgegeben werden. Original oder Kopie sollte in den eigenen Unterlagen verwahrt werden.

Selbstauskunft

In die Selbstauskunft willigt man in der Regel vor Vertragsabschluss ein. So kann der Vermieter bei der SCHUFA klären, ob der potentielle Mieter aus finanzieller Sicht vertrauenswürdig ist. Denn: Erzählen kann jeder! Diese Auskunft holt sich der Vermieter selber bei der SCHUFA, sofern der Mieter diese nicht bereits vorliegen hat.

Tipp: Über die Selbstauskunft hinaus sollte man dem Vermieter keinen Einblick in seine finanziellen Einnahmen und Ausgaben geben. Anspruch auf Einsicht in Kontoauszüge oder ähnliches hat der Vermieter nicht!

Extratipp: In einer Stadt mit Wohnungsknappheit kann man beim Vermieter punkten, wenn man die Selbstauskunft der SCHUFA bereits zur Besichtigung mitbringt. Das spart ihm Zeit und Mühe, und er entscheidet sich möglicherweise dann für Sie.

Umzug & Einzug

Renovierungen

Alle Formalitäten sind erledigt, jetzt kann endlich der Auszug aus dem Elternhaus geplant werden. Und das sollte er. Denn zunächst ist wichtig, ob die Wohnung bezugsfertig ist oder ob Renovierungs- oder gar Sanierungsarbeiten geleistet werden müssen. Je nach Maßnahme ist hierfür sogar der Vermieter zuständig.

Tipp: Muss die Wohnung theoretisch renoviert werden, kann man mit dem Vermieter häufig eine Mietminderung aushandeln. Je nach Höhe der Kosten, die ihm dadurch erspart bleiben, sogar bis zu wenigen Monaten.

Unter Umständen kann man bereits einige Tage vor dem offiziellen Einzugstermin die Wohnung betreten und Renovierungsarbeiten durchführen. Ist die Wohnung bislang bewohnt, setzen Sie sich mit den Vormietern in Verbindung, um gegebenenfalls Zimmer ausmessen und die Einrichtung planen zu können.

Transporter & Helfer organisieren

Ob man mit oder ohne eigene Einrichtung in die neuen vier Wände zieht: Man braucht in jedem Fall ein Fahrzeug, um Kartons, Bett und Co. zu transportieren oder in einem Möbelhaus neue Gegenstände abzuholen. Je nach Menge der Kartons und Möbel kann man einen Transporter sogar nur für wenige Stunden mieten. Hier aber unbedingt auf die Kilometerzahl achten, die inklusive ist, und den Preis für jeden weiteren Kilometer, damit es sich am Ende rechnet.

Tipp: Für die Anmietung ist ein Führerschein erforderlich, in der Regel auch ein Fahrer, der die Probezeit bereits hinter sich hat. Vielleicht können hier die Eltern einspringen.

Freunde, Familie und Bekannte bieten sich meist als Helfer an. Man sollte hier aber frühzeitig fragen, ob diese zum Umzugstermin Zeit haben. Alternativ kann man private Umzugshelfer in sozialen Netzwerken organisieren. Gängiger Stundenlohn liegt hier etwa bei 10 Euro. Wer Glück hat, findet hier auch spontan Unterstützer.

Tipp: Wer im Vorfeld alles gut organisiert und tatsächlich sämtliche Sachen zusammengepackt hat, spart sich und allen anderen viel Zeit und Mühe. Kartons und Möbel können dann zügig eingeladen werden.

Extratipp: Unter Umständen sollte man an der Straße vor der Wohnung einen Parkplatz bei der Stadt reservieren. So bleibt der Weg vom Transporter in die Wohnung kurz und Sie können Ihren Parkplatz gegen „Parksünder durchsetzen“.

Einrichtungsschnäppchen

Bei Auszubildenden und Studenten sitzt das Geld in der Regel nicht locker und man muss vor allem bei der Einrichtung an vielen Ecken sparen. Omas altes Sofas oder die gebrauchten Töpfe von Mama sind da keine Seltenheit. Schnäppchen findet man weiterhin auf Flohmärkten oder in privaten Anzeigen auf Verkaufsplattformen im Internet. Möglich, dass man hier sogar zusätzlich noch verhandeln kann und weiteres Geld spart.

Bildquelle: © Mila Supynska – Fotolia.com

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