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Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis gehören zu Ihren Fähigkeiten, gleichzeitig können Sie Ihre Freundlichkeit und Ihr Ausdrucksvermögen im direkten Kundenkontakt unter Beweis stellen? Der Beruf als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice (FMKU) erfordert diese und andere Fähigkeiten. Lesen Sie in diesem Artikel alles Wichtige zum Berufsalltag, zur Ausbildung und den Verdienstaussichten. Möglich, dass Ihnen der Beruf als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice auch angesichts der Arbeitsmarktperspektiven und Aufstiegschancen zusagt.

Übersicht

  • Kurzprofil
  • Tätigkeiten
  • Einsatzgebiete
  • Ausbildung
  • Ablauf & Inhalte
  • Schulische Voraussetzungen
  • Persönliche Anforderungen & Interessen
  • Gehalt während der Ausbildung
  • Nach der Ausbildung
  • Verdienstmöglichkeiten
  • Weiterbildungen & Studium
  • Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

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Kurzprofil

Eine Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice sorgt unter anderem dafür, dass Einbauküchen, Küchenteile oder Möbel an ihren Bestimmungsort geliefert und fachgerecht aufgebaut werden. Hierzu müssen sie nicht nur fachlich versiert im Umgang mit elektrischen und Wasser- oder Gasanschlüssen arbeiten, sondern gleichzeitig auf die Kundenwünsche eingehen können.

Tätigkeiten

Zu den konkreten Aufgaben der Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice zählen natürlich weitaus mehr als die bereits genannten. Es gibt vielseitige Einsatzgebiete – von der direkten Arbeit beim Kunden vor Ort bis hin zur Überwachung des Warenbestands finden FMKU Beschäftigung.

Als Ansprechpartner für Kunden müssen MKU-Fachkräfte zu den Möbeln, Küchen und sonstigen Dienstleistungen beraten können, auch direkt bei der Planung auf Besonderheiten bei der Montage hinweisen, damit diese abgeklärt und berücksichtigt werden können. Weiterhin müssen sie auch dann zur Stelle sein, wenn Kunden sich beschweren oder Möbelstücke reklamieren möchten.

Im Bereich der Montage und Installation leisten die MKU-Fachkräfte Feinarbeit beim Kunden vor Ort. Hier gehört nicht nur der Aufbau der Küche oder Möbel zu ihren Aufgaben, sondern auch ggf. der Anschluss an Wasserleitungen oder an das Stromnetz (beispielsweise bei Herden oder Backöfen). Ein sorgfältiges Arbeiten ist an dieser Stelle von großer Bedeutung, denn Kunden sollen nach diesem Service problemlos in ihrer Küche kochen und Möbel einwandfrei nutzen können.

Da nicht jede Küche oder jedes Möbelstück aufgebaut / montiert werden muss, kann es auch vorkommen, dass Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice lediglich die Ware ausliefern und abrechnen bzw. die Lieferung quittieren lassen. Hier muss man nicht nur den Stauraum im LKW optimal planen, sondern auch ggf. für die Sicherung der Ware beim Ausladen sorgen (beispielsweise Verkehrssicherung).

Arbeiten Sie als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice unmittelbar im Betrieb, könnte sowohl die Warenbestandskontrolle und -sicherung als auch die Bearbeitung der Ware zu Ihren Aufgaben gehören. Je nach Aufgabengebiet gehört auch die Warenverpackung, Lagerung und der Transport zu Ihren Tätigkeiten.

Einsatzgebiete

In der Regel arbeiten Sie als MKU-Fachkraft für Unternehmen aus der Küchen- oder Möbelbranche, Umzugsfirmen oder Möbelspeditionen. Aufgrund Ihrer Fähigkeiten können auch Möbelhersteller zu Ihren Arbeitgebern zählen.

Alle Infos zur Ausbildung

Die Ausbildung zur Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice wird nach dem Bundesbildungsgesetz in dualer Form begangen. Das bedeutet, Sie werden sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule unterrichtet und müssen Ihre Fähigkeiten in Theorie und Praxis unter Beweis stellen.

Die Berufsausbildung dauert in der Regel drei Jahre, Abweichungen sind in beide Richtungen möglich. Wer sich durch besonders gute Leistungen während der Ausbildung oder durch Zusatzqualifikationen vor der Ausbildung beweist, hat Chance, die Dauer auf zwei oder zweieinhalb Jahre zu kürzen. In einigen besonderen Fällen ist es möglich, die Berufsausbildung zu verlängern – beispielsweise bei Krankheit oder Schwangerschaft.

Ablauf & Inhalte

Die Berufsausbildung zur Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice ist aus betrieblicher Sicht in zwei Bereiche gegliedert, aus schulischer in drei Jahre. In den ersten 18 Monaten vermittelt der Ausbildungsbetrieb wichtige Grundlagen in den Bereichen Planung und Vorbereitung von Arbeitsabläufen, Anwendung von Informations- und Kommunikationssystemen, Kundenkommunikation sowie Warenbearbeitung und Montage.

Darüber hinaus liefert der Betrieb Informationen zur Verpackung und Lagerung, zum Transport sowie zur Qualitätssicherung und Warenbestandskontrolle. Zeitgleich lernen Sie in der Berufsschule den Beruf als Dienstleistung zu erfassen, den Ausbildungsbetrieb zu präsentieren, die Auftragserfassung und -planung sowie die Warenkontrolle und -sicherung.

Weiterhin beschäftigen Sie sich während der ersten beiden Ausbildungsjahre im Unterricht mit den verschiedenen Werkstoffen der Waren, mit der Bearbeitung selbiger und der Abholung und Auslieferung von Waren. Nicht zuletzt machen Sie hier erste Erfahrungen mit elektrischen Einrichtungen und Geräten, die bei der Montage korrekt installiert werden müssen.

Im Betrieb sowie in der Berufsschule dient das letzte Ausbildungsjahr in der Regel zur Vertiefung des bereits erlernten Wissens, sodass am Ende der Berufsausbildung alle Vorgänge und Tätigkeiten zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt werden können.

Aus betrieblicher Sicht konzentriert man sich insbesondere auf die Anschlussarbeiten an Wasserleitungen oder Lüftungsanlagen sowie auf die Reklamation von Waren und einen serviceorientierten Umgang mit diesen Situationen.

Im Unterricht werden Sie ebenfalls mit diesen Fächern in Berührung kommen und Ihr Wissen vertiefen müssen. Am Ende des dritten Ausbildungsjahres steht die Abschlussprüfung an, die sowohl einen praktischen als auch einen theoretischen Teil umfasst. Beide müssen bestanden werden.

Schulische Voraussetzungen

Formal bestehen keine Voraussetzungen, um Zugang zur Ausbildung als KMU-Fachkraft zu erhalten. Nach Angaben des Datensystems für Auszubildende (DAZUBI) wählen die Ausbildungsbetriebe ihre Bewerber und Auszubildenden insbesondere nach dem Schulabschluss aus. Ein Großteil der Bewerber bringt einen Hauptschulabschluss mit (66 %).

Danach folgen 21 % mit mittlerem Bildungsabschluss und 4 % mit Abitur. 9 % der Ausbildungsanfänger in 2014 haben keinen Hauptschulabschluss. Sie konnten möglicherweise in anderen Fähigkeiten beeindrucken.

Unter anderem gelten die Fächer Mathematik und Werken bzw. Technik als wichtig für den Beruf. Auszubildende mit diesen Vorkenntnissen können also nicht nur bei der Bewerbung, sondern auch später als Arbeitnehmer punkten.

Persönliche Anforderungen & Interessen

Neben fachlichen Vorkenntnissen sollte man sich auch immer anschauen, ob die einzelnen Aufgaben und Anforderungen des Berufes zur eigenen Persönlichkeit passen.

In erster Linie sollte man ein Interesse für praktische Aufgaben mit bringen: Das Be- und Entladen von LKWs, das Anschließen von Küchenteilen und der Aufbau von Möbeln, der Umgang mit Werkstoffen, etc. Darüber hinaus ist organisatorisches Geschick gefragt, wenn Sie beispielsweise Aufträge optimal planen müssen.

Weiterhin sind folgende Eigenschaften von Vorteil:

  • Handwerkliches Geschick
  • Gutes Ausdrucksvermögen & Kommunikationsstärke
  • Belastbarkeit (auch im Kundenkontakt, z.B. bei Beschwerden)
  • Technisches Verständnis
  • Rechenfertigkeiten
  • Teamfähigkeit und eine selbstständige Arbeitsweise
  • Kunden- und serviceorientiertes Arbeiten

Gehalt während der Ausbildung

Die Arbeit als Auszubildender wird vergütet. Als angehende Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice können Sie mit einem Ausbildungsgehalt von rund 630 Euro im ersten, 680 Euro im zweiten und 730 Euro im letzten Ausbildungsjahr rechnen. Das Gehalt variiert recht stark, je nach Branche und Arbeitgeber, sodass die Spannweiten hier zwischen 470 Euro und 800 Euro allein im ersten Jahr der Ausbildung liegen können.

Nach der Ausbildung

Haben Sie Ihre Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen, können Sie als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice tätig werden. Denkbar ist hier selbstverständlich nicht nur der Ausbildungsbetrieb, der für gewöhnlich an einer Übernahme interessiert sein sollte, sondern auch andere Unternehmen oder gar die Selbstständigkeit.

Verdienstmöglichkeiten

Doch zunächst zu den üblichen Verdienstmöglichkeiten als KMU-Fachkraft. Nach der Ausbildung können die Gehälter stark schwanken. Das hängt beispielsweise davon ab, ob man nach Tarif bezahlt wird oder nicht. Bei einer tariflichen Vergütung kann man mit einem Monatsgehalt von circa 2.600 Euro brutto rechnen. Wenn das Grundgehalt niedriger liegt, kann man das Monatsgehalt meist durch Zuschläge aufstocken. Hier bestehen aber große regionale Unterschiede, sodass man gut vergleichen sollte.

Weiterbildungen & Studium

Durch Weiterbildungen kann man in jedem Beruf seine Kompetenzen ausbauen und folglich für ein besseres Gehalt sorgen. Als Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice haben Sie die Möglichkeit, sich auf dem Laufenden zu halten (Anpassungsweiterbildungen) oder auf der Karriereleiter hoch zu klettern (Aufstiegsweiterbildungen).

Wer seine Chancen auf eine Führungsposition erhöhen möchte, sollte sich zum Betriebswirt mit Fachrichtung Möbelhandel, technischen Fachwirt weiterbilden lassen oder einen Abschluss im Ingenieurswesen für Holztechnik, in der Betriebswirtschaftslehre oder in der Holztechnik an einer Hochschule machen (Bachelor, grundständig). Das Studium dauert in der Regel nur drei Jahre, ein anschließendes Masterstudium noch einmal zwei.

Die Möglichkeit, Zusatzqualifikationen im Studium zu erwerben, können Sie auch dann ergreifen, wenn Sie nicht mit Hochschulreife von der Schule abgegangen sind. Viele Einrichtungen ermöglichen Ihnen auch dann den Zugang zu einem Hochschulstudium, wenn Sie eine abgeschlossene Berufsausbildung, einige Jahre Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen vorweisen können.

Denken Sie in diesem Zusammenhang auch an die Ada-Prüfung, sodass Sie künftig selber Ausbildungen in Ihrem Betrieb vornehmen dürfen.

Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

Man muss sich bewusst sein, dass der Beruf einer Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice sehr hart ist. Sie müssen nicht nur schwere Waren schleppen, sondern sind auch im Dauereinsatz zwischen Transport, Lieferung, Montage und Kundenkontakt. Wer aber die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, findet sich künftig in einem abwechslungsreichen Beruf wieder, der darüber hinaus noch gut gefragt ist.

In dem Beruf gibt es wenige Auszubildende, die ältere Generationen ersetzen könnten, und viele brechen auch vorzeitig ab. Die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt sehen also nicht schlecht aus. Darüber hinaus bieten die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten und Studienrichtungen zahlreiche weitere Perspektiven für den Beruf der KMU-Fachkraft.

Bildquelle: © sp4764 – Fotolia.com

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