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Übersicht:

  • Wasser, Technik und Wirtschaft? Gute Kombi!
  • Welche Aufgaben hat eine Fachkraft für Wasserwirtschaft?
  • So wird man Fachkraft für Wasserwirtschaft
  • Voraussetzungen
  • Ausbildung
  • Studium
  • Gehalt
  • Perspektiven

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Welche Aufgaben hat eine Fachkraft für Wasserwirtschaft?

Zu den Hauptaufgaben von Fachkräften für Wasserwirtschaft gehört die Konzeption von Anlagen zur Wasserver- und Entsorgung.
Dazu führen sie in Rücksprache mit Ingenieuren die notwendigen Messungen und Berechnungen durch, kümmern sich um die Ausschreibung und Überwachung von Baumaßnahmen und befassen sich in diesem Rahmen auch mit Hochwasser- und Küstenschutz und Gewässerrenaturierungen.

Sie messen und bewerten wasserwirtschaftliche Daten, indem sie zunächst Proben entnehmen und anschließend die Einhaltung von entsprechenden Vorschriften und Auflagen überwachen.

Ihre Arbeitsplätze sind dementsprechend vor allem in Wasserwirtschafts- oder Umweltämtern, aber auch bei Schifffahrtsverwaltungen, in Ingenieurbüros oder in Unternehmen der Wasseraufbereitung beziehungsweise -ver- und entsorgung zu finden.

So wird man Fachkraft für Wasserwirtschaft

Voraussetzungen

Grundsätzlich kommt man mit einem mittleren Bildungsabschluss zur Bewerbung auf eine Ausbildungsstelle zur
Fachkraft für Wasserwirtschaft bereits sehr weit.

Nichtsdestotrotz sollte man gute Vorkenntnisse in Mathematik, Informatik, Technik und Deutsch mitbringen, da einem als Auszubildender sowohl in der Schule als auch im Betrieb technisch-mathematisches Verständnis und ein souveräner Umgang mit Sprache (Erstellung diverser rechtlicher Unterlagen) abverlangt werden.

Darüber hinaus ist es hilfreich, wenn man als angehender Lehrling über ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen, zeichnerisches Talent und eine sorgfältige Arbeitsweise verfügt.

Ausbildung

In der Regel dauert die duale Ausbildung zur Fachkraft für Wasserwirtschaft drei Jahre; gute Leistungen können in Absprache mit dem Betrieb und der Berufsschule aber auch eine gewisse Verkürzung nach sich ziehen.

Zu den wichtigsten Lerninhalten gehören dabei:

  • Das Vermessen von Geländen, Gewässern und Anlagen sowie deren grafische Darstellung in Plänen,
  • die Durchführung, Auswertung und Darstellung von Wasserstands- und Abflussmessungen,
  • die Entnahme von Gewässer- und Anlagenproben,
  • die Konstruktion und Dokumentation von Plänen für Wasserversorgungs- oder Abwasseranlagen beziehungsweise für den Hochwasser-
  • oder Küstenschutz sowie die Gewässerrenaturierung
  • die Erstellung und Bearbeitung aller notwendigen Unterlagen wie Genehmigungen, Gewässerbenutzungsverfahren und
  • Wasserbewirtschaftungs- und Maßnahmeplänen,
  • die Untersuchung und Sanierung von Gewässer- und Bodenverschmutzungen,
  • die Überwachung aller entsprechenden Maßnahmen – vor allem dann, wenn es um die Ausschreibung und Ausführung von
  • Baumaßnahmen geht (vorherige Kostenkalkulation inklusive),
  • die Rücksprache mit anderen Fachplanungsgebieten, da die Wasserwirtschaft nahezu nie der einzige bei Bauleistungen zu
  • berücksichtigende Bereich ist,
  • die Überwachung der Wasserschutz- und Überschwemmungsgebiete sowie
  • die Kontrolle von Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen und Betrieben, die mit wassergefährdenden Stoffen arbeiten.

Ob man diesen Aufgaben gewachsen ist und die Ausbildung tatsächlich nach maximal drei Jahren abschließt, entscheidet die zweiteilige Abschlussprüfung:

De praktische Teil nimmt dabei bestenfalls zehn Stunden in Anspruch und besteht aus einer praktischen Aufgabe mit vier Teilaufgaben wie:

  • dem Bedienen verschiedener Einrichtungen, die zur Wassergewinnung, -aufbereitung, -förderung oder -speicherung dienen,
  • dem Instandhalten von Wasserversorgungseinrichtungen, dem Analysieren und Beheben von dort auftretenden Störungen und der
  • Inspektion und Reinigung von Rohrleitungen und -netzen,
  • der Entnahme von Wasserproben und einem Qualitätsparameter-Check und
  • der Durchführung von anfallenden elektrotechnischen Arbeiten unter Berücksichtigung von Steuerungs-, Regelungs- und Messtechnik.

Darüber hinaus muss der Prüfling im schriftlichen Bereich Fragen zur Wasserversorgung, elektrotechnischen Arbeiten sowie Wirtschafts- und Sozialkunde beantworten.

Damit beweist er, dass er sowohl in technischen als auch in rechtlichen Belangen sattelfest ist und Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Qualitätssicherung keine Fremdwörter für ihn sind.

Studium

Gibt es einen Studiengang, der für eine Fachkraft für Wasserwirtschaft naheliegender wäre als das Ingenieurwesen für Wasserwirtschaft? Wohl kaum – insofern ist eine Weiterqualifikation in diesem Studienfach durchaus praktisch.

Denn wer einen Hochschulzugang besitzt, hat damit in Kombination mit guten Noten in den Naturwissenschaften und einem ausgeprägten Interesse an Technik gute Aussichten, einen der begehrten Studienplätze zu ergattern.

Besitzt man eine abgeschlossene Ausbildung und mehrere Jahre Berufserfahrung, lohnt sich jedoch auch eine Frage nach einer Sonderzulassungsprüfung.

Das Studium selbst nimmt sechs bis sieben Semester bis zum Bachelor und weitere vier Semester bis zum Master in Anspruch, wobei die ersten Semester mathematisch-naturwissenschaftliche Basics gelehrt werden und es danach an die technischen Vertiefungen geht.

Generell stehen neben Mathematik und Physik auch Ökologie, Hydrologie, Geologie, Mechanik, Konstruktion, Abwassertechnik und Wasserversorgung auf dem Stundenplan.

Weil der Studiengang Wasserwirtschaft sehr praxisorientiert ist, dürfen Praktika, beispielsweise in Wasserwerken, nicht fehlen. Praktisch gelernt ist schließlich praktisch gelernt…

Gehalt

Während der Ausbildung beträgt das Gehalt einer angehenden Fachkraft für Wasserwirtschaft im Monatsbrutto etwa:

  • 850 € im ersten,
  • 900 € im zweiten und
  • 950 € im dritten Lehrjahr.

Nach Bestehen der Abschlussprüfung darf man sich dann über gut 1.500 bis 1.800 € brutto pro Monat als Einstiegsgehalt freuen und kann sich, je nach Region und Arbeitgeber, mit etwas Berufserfahrung auf 2.200 bis 3.000 € brutto pro Monat hoch arbeiten.

Schon kein schlechtes Gehalt, oder? Und trotzdem geht noch mehr – wenn man sich beispielsweise die Gehälter:

  • eines Wassermeisters (2.650 bis 3.400 €),
  • eines Technischen Fachwirts (2.350 bis 4.250 €),
  • eines Technischen Betriebswirts (2.750 bis 4.900 €) oder
  • eines Ingenieurs für Wasserwirtschaft (2.500 bis 6.600 €)

ansieht. Wobei auch hier gilt: Ohne Fleiß, kein Preis. Um in die oberen Gehaltsbereiche vordringen zu können, braucht man auf alle Fälle Berufserfahrung, den Willen zur regelmäßigen Weiterbildung und geneigte Auftraggeber. Aber nichts ist unmöglich…

Perspektiven

Zwar ist die Ausbildung zur Fachkraft für Wasserwirtschaft noch nicht besonders bekannt, sie lohnt sich aber auf alle Fälle, weil Wasser als wichtige natürliche Ressource immer weiter und in immer mehr Teilen der Welt in den Fokus rückt.

Gute Jobchancen inklusive – und das vor allem dann, wenn man sich in technischen und betriebswirtschaftlichen Belangen weiter bildet.

Bildquelle: © animaflora – Fotolia.com

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