In Deutschland sind jährlich Millionen von Beförderungserschleichern, sogenannte Schwarzfahrer, in Bussen und Bahnen unterwegs. Der Anteil der Schwarzfahrer wird in Deutschland auf 1,2 bis 3,2 % geschätzt. Die Beförderungserschleichung führt somit zu einem erheblichen ökonomischen Schaden in der Bundesrepublik Deutschland.

Fahrkartenkontrolleure haben die Aufgabe, die Gültigkeit der Fahrkarten der Fahrgäste in Bus und Bahn zu kontrollieren. Wenn ein Fahrgast keine gültige Fahrkarte aufweisen kann, müssen die Personalien festgestellt und schriftlich festgehalten werden. Es muss immer mit Ausreden gerechnet werden, die vom Fahrkontrolleur zwar verständnisvoll angenommen werden können, es darf aber keine Ausnahmen geben. Der Fahrgast hat als Folge der Beförderungserschleichung ein erhöhtes Förderungsgeld zu zahlen, was sich meist auf 40€ beläuft. Die Gründe dafür, dass ein Fahrgast keine gültige Fahrkarte aufweist sind vielfältig. Der Fahrgast kann seine Fahrkarte ausversehen vergessen haben. Eine Vielzahl an Schwarzfahrern ist jedoch nicht gewillt, den Fahrpreis zu bezahlen. So unterschiedlich die Gründe für das Fehlen einer gültigen Fahrkarte sein können, so kann auch die Reaktion der Fahrgäste ausfallen. Fahrgäste können die Kontrollen als notwendig oder jedoch als lästig empfinden. Die Reaktion der Fahrgäste kann also unterschiedlich ausfallen: Ein verlegenes Verhalten oder auch erregte oder gar aggressive Fahrgäste kommen vor. Als Fahrkartenkontrolleur sollte man daher stets selbstbewusst und entschlossen auftreten. Ein freundlicher Umgangston, auch mit erregten oder aggressiven Kunden, ist Pflicht für jeden Fahrkartenkontrolleur. Der richtige Umgangston kann in den meisten Fällen die Situation schnell entschärfen. Schulungen durch gut ausgebildete und erfahrene Fahrkartenkontrolleure im Voraus der Beschäftigung helfen den angehenden Kontrolleuren, sich auf eventuelle Situationen vorzubereiten.

In vielen Verkehrsbetrieben ist mittlerweile das Essen und Trinken in den Beförderungsmitteln verboten. Die Aufgabe des Fahrkartenkontrolleurs kann auch die Belehrung, Verwarnung oder das Verhängen eines Bußgeldes für solche Verstöße beinhalten.

Die Arbeitgeber der Fahrkartenkontrolleure sind städtische- oder regionale Verkehrsbetriebe. Ein Fahrkartenkontrolleur sollte gute Deutschkenntnisse aufweisen können. Weitere Fremdsprachen, insbesondere Englisch, sind von Vorteil. Vor allem in großen Städten sollten Grundkenntnisse der englischen Sprache vorhanden sein.

Ein freundlicher Umgangston sollte stets gegeben sein, da im Umkehrschluss zu dem Anteil der Beförderungserschleicher, rund 98,8 bis 96,8 % der Fahrgäste ein gültiges Ticket aufweisen. Die Verkehrsbetriebe, die Auftraggeber der Fahrkartenkontrolleure, haben das primäre Anliegen, dass ihre Kunden einen guten Service erfahren.

Als weitere Serviceleistung verstehen die Verkehrsbetriebe auch weitere Bedürfnisse der Fahrgäste durch den Fahrkartenkontrolleur zu bedienen. Die Auskunft über Tarifinformationen oder Auskünfte über das regionale Verkehrsnetz gehören dazu. Grundkenntnisse des Streckennetzes und örtlicher Gegebenheiten sind daher ein Vorteil bei der Arbeit als Fahrkartenkontrolleur. Neben den sozialen Kompetenzen spielt auch die körperliche Verfassung eine Rolle als Fahrkartenkontrolleur. Die Arbeit wird überwiegend im Stehen verrichtet.

Busse und Bahnen fahren vielerorts nahezu rund um die Uhr. Nur wenige Stunden stehen die Verkehrsmittel still. Die Arbeitszeiten eines Fahrkartenkontrolleur können daher von früh morgens bis spät in die Nacht sein. Die Kontrolle von Fahrkarten erfolgt ebenfalls an Wochenenden.

0 Bewertungen
0.00 / 55 0