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Experten warnen bereits seit vielen Jahren: Deutsche Kinder werden immer unselbstständiger. Schuld daran ist die Erziehung der Eltern.

Noch nie wurde eine Generation von Kindern so sehr beschützt wie heute: Eltern tun alles nur Erdenkliche, damit es ihren Kinder gut geht. Die Unterstützung ist einerseits großartig, doch sie bringt auch einige fatale Begleiterscheinungen mit sich.

Dramatische Auswirkungen

Eine Studie konnte belegen, dass sich Kinder in den Sechzigerjahren noch wesentlich freier bewegen konnten als heute. Während sie einen Bewegungsradius von mehreren Kilometern hatten, beträgt der normale Bewegungsradius heutiger Kinder nur noch etwa 500 Meter um das eigene Elternhaus herum.

Das liegt vor allem daran, dass die meisten Kinder heute gar nicht mehr die Notwendigkeit haben, sich eigenständig weiter weg zu bewegen. Die Eltern fahren sie zum Klavierunterricht, zum Fußballtraining, manchmal sogar zur Schule.

Auch das eigenständige Spielen wird immer seltener. Beobachtungen zeigen, dass ein Großteil der Kindheit mittlerweile in den sozialen Netzwerken beziehungsweise im Internet abläuft. Kinder streifen längst nicht mehr über Spielplätze und durch Wälder, auf der Suche nach neuen Abenteuern, sondern verabreden sich zu Gruppen, Freizeit-AGs und ähnlichem.

In den Ferien werden sie dann auf ein Ferienlager oder ähnliches geschickt. Das beutetet: Nahezu sämtliche Aktivitäten verlaufen betreut, teilweise sogar von Erwachsenen koordiniert, was dazu führt, dass die Eigenständigkeit der Kinder immer weiter vernachlässigt wird.

Experten sind bereits seit Jahren alarmiert. Kinder werden zu unselbstständigen Erwachsenen erzogen. Ein Trend, der sich seit rund 20 Jahren in Deutschland abzeichnet. Gleichzeitig beobachten Verhaltensforscher auch den rasanten Anstieg der verhaltensauffälligen Kinder.

Überbehütung und Verwahrlosung: die selben Auswirkungen auf Kinder

Vermutet wird mittlerweile sogar, dass eine Überbehütung von Kindern ähnlich schlimme Folgen wie eine Verwahrlosung nach sich ziehen kann. Forscher begründen das damit, dass Eltern, die ihren Kindern zu viel unter die Arme greifen, ihnen die Möglichkeit nehmen, sich zu eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln.

Erwachsene haben sich daran gewöhnt, nur noch zu reagieren: Auf ihr Smartphone, auf ihren Computer oder auf ihr Kind. Das Kind lernt dadurch, dass es fast alles bekommen kann, was es will.

Selbstvertrauen sinkt ebenfalls

Hinzu kommt: Wer als Kind alle Dinge abgenommen bekommt, wird sich später einmal auch selbst deutlich weniger zutrauen. In besonders schwierigen Fällen kann es sogar dazu kommen, dass die betroffene Person an ständiger Überforderung leidet, ebenso kann es jedoch auch zu schwerwiegenden Erkrankungen wie ADHS, Depressionen oder Essstörungen führen.

Bildquelle: © tiero – Fotolia.com

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