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An den Wochenenden scheinen Kinosäle in aller Welt überfüllt zu sein. Millionen Cineasten freuen sich auf die neuesten Erscheinungen in der Filmbranche. Damit ein Film allerdings dem Publikum gezeigt werden kann, muss eine Reihe von technischen Maßnahmen getroffen werden.

Aufgaben eines Filmvorführers

Der Filmvorführer hat dafür zu sorgen, dass ein Film während der gesamten Vorstellung ohne Probleme dargestellt wird. Dazu gehören das Einfädeln der Filmrolle in den Projektor, die Lichtbedienung im Saal, die Wartung sämtlicher Geräte oder das Aufräumen nach Filmende.

Ebenfalls zu seinen Tätigkeiten gehört die Vorführung von Werbeclips und Einblendungen.

Er arbeitet normalerweise in einer Kabine, die sich etwas erhöht und direkt hinter den Zuschauern befindet. Klassische Filmvorführer finden sich heutzutage meist nur noch in kleineren Kinos, die noch großen Wert auf Tradition legen. Moderne Kinos, wie zum Beispiel das Cinecittà in Nürnberg, spielen ihre Filme mittels neuester Technik (vgl. Blu-Ray) ab, so dass die Aufgabenvielfalt des Filmvorführers deutlich reduziert ist. Neben seinen berufstypischen Fähigkeiten muss der Filmvorführer über weitere Kenntnisse verfügen. Dazu gehört das Grundwissen im Bereich Licht- und Tontechnik, Optik und Akustik.

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Nachteile und Risiken

Ein Nachteil, den der Filmvorführer während seiner Arbeit stets erlebt, ist, dass er den Film aufgrund des Zusammenschnitts nur selten vollständig sehen kann. Ein Spielfilm besteht in der Regel aus mehreren Akten, die sich auf verschiedenen Rollen befinden. Der Filmvorführer muss all diese Rollen für die Vorstellung sorgfältig zusammenkleben, damit ein durchgehender Film entsteht. Hinterher sind die Rollen wieder vorsichtig zu lösen. Nicht selten kommt es zu Unterbrechungen während des Films oder zu Beschädigungen am Filmstreifen. Außerdem hat der Filmvorführer darauf zu achten, dass das Bild gestochen scharf auf die Leinwand projiziert wird. Dies wird durch die ständige Vibration des Projektors erschwert. Der Stundenlohn bei diesem Beruf liegt im Durchschnitt bei 8 Euro. Problematisch ist auch seine Existenz in der Zukunft, da aufgrund der fortschreitenden Technik die Kinos immer mehr auf Filmrollen verzichten. Das Cinemaxx in Hannover beispielsweise soll zu Beginn des Jahres 2013 alle Filmvorführer entlassen haben, da Computer sämtliche Aufgaben übernehmen werden.

Weitere Besonderheiten

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass es in Deutschland keine staatlich festgesetzte Ausbildung zum Filmvorführer gibt. Das Anlernen geschieht direkt am künftigen Arbeitsplatz und ist unentgeltlich. Ferner gibt es sowohl Männer als auch Frauen, die dieser Tätigkeit nachgehen.

Fazit

Der Beruf des Filmvorführers ist einerseits umfangreich und spannend, andererseits birgt er eine Menge Risiken. Künftigen Generationen wird er trauriger Weise ein Fremdwort sein.

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