NewsRente am

Die Flexi-Rente kommt. Ist das nun ein Grund zum Jubeln oder eine raffinierte Masche, damit Nachteile für Rentner zu kaschieren?

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Hört sich zunächst gut an: Flexi-Rente

Im November 2016 soll sie in Kraft treten – die Flexi-Rente. Mit ihr lässt sich der Übergang zwischen Berufstätigkeit und Ruhestand geschmeidiger gestalten. Aktuell ist es noch so, dass nach dem Renteneintritt die Höhe der Rentenauszahlung abgesehen von gelegentlichen gesetzlichen Erhöhungen unverrückbar feststeht.

Demnächst können Rentner weiterhin rentenwirksame Beiträge entrichten, wenn sie noch berufstätig sind. Sie verdienen also zur Rente hinzu und steigern diese mit weiteren Einzahlungen zusätzlich. Das ist doch eine erfreuliche Neuerung, oder?

Rentenniveau sinkt stetig

Als ob den Rentnern nicht bereits genug zugemutet wird: Seit Jahrzehnten sinkt das Rentenniveau allmählich, aber stetig. Viele Rentner, die über ihr ganzes Arbeitsleben hinweg ordentlich Rentenversicherungsbeiträge entrichtet haben, erhalten schließlich eine Rente, die gerade für das Nötigste reicht. Immer mehr Rentner müssen sogar ergänzende Grundsicherung beantragen, um über die Runden zu kommen.

Wie die Rente entwertet wird

Als sei dies nicht schon genug, verschiebt sich das Renteneintrittsalter jedes Jahr ein Stück nach hinten mit dem Ziel eines regulären Renteneintrittsalters von 67 Jahren. Ebenfalls schrittweise werden den Rentnern höhere Steuern zugemutet. Wer studiert hat, darf anders als früher seine Studienjahre in der Rentenbiografie nicht mehr anrechnen lassen. All dies sind schleichende Rentenentwertungen.

Fragwürdige Rentengeschenke

In jüngster Vergangenheit gab es bei der Deutschen Rentenversicherung nur auf den ersten Blick Verbesserungen. Die reformierte Mütterrente belastet in Wahrheit die Rentenkasse ebenso kräftig wie die für langjährig Rentenversicherte mögliche Rente ab 63. Mit Letzterer schießen sich Neurentner sogar ein Eigentor.

Sie können zwar wie versprochen nun bereits ab ihrem 63. Geburtstag ohne Abzüge in Rente gehen. Jedoch bauen sie keine weiteren Rentenansprüche auf, wie dies sonst in den noch verbliebenen rund 2 Jahren der Fall gewesen wäre. Klar, nun kann die Flexi-Rente die Lücke allmählich wieder auffüllen. Bei genauerem Nachdenken bleibt jedoch ein Manko.

Flexi-Rente: Deckmäntelchen für weitere Rentnerabzocke?

So gesehen erscheint die Flexi-Rente als Instrument, um zahlreiche Verschlechterungen für die Rentenversicherten zu übertünchen oder zumindest von den über die Jahre eingetretenen Nachteilen abzulenken.

Wer gesund genug ist, um weiter arbeiten zu können, kann die Vorteile der Flexi-Rente für sich nutzen. In die Röhre sehen alle Rentner, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage sind, sich etwas dazuzuverdienen und neuerdings noch über künftige Rentenbeiträge ihre Rente steigern könnten.

Wer von der Flexi-Rente wirklich profitiert

Einige Rentner werden allerdings von der Flexi-Rente profitieren. Es sind jene, für die es keine Frage ist, noch über das Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten, weil ihnen ihre Arbeit neben dem Zweck des Geldverdienens einfach Spaß macht. Häufig handelt es sich dabei um Selbstständige, die ihren Beruf als wichtigen Lebensinhalt betrachten. Sie würden geradezu darunter leiden, legten sie plötzlich ihre Hände in den Schoß. Wer als Rentner weiter arbeiten möchte, weil er es will, nicht weil er es muss, wird die Flexi-Rente begrüßen.

Bildquelle: © S. Engels – Fotolia.com

1 Bewertungen
5.00 / 55 1