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Das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem lässt die Deutschen ganz schön tief ins Portemonnaie greifen. Tatsächlich stehen die Öffentlich-Rechtlichen hierzulande in Sachen Kosten an der absoluten Spitze. Kein anderes Land der Welt verschleudert so viel Geld für seinen staatlichen Rundfunk. Und wie es scheint, geht das Geld größtenteils nicht etwa ins Programm, sondern wird für ganz andere Posten benötigt…

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7,5 Milliarden Euro pro Jahr – ARD, ZDF und Co sind Rekordhalter

Leider nur ein sehr trauriger Rekord, doch wie bereits erwähnt ist der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk mit Abstand der teuerste staatliche Rundfunk der Welt.

Allein im Jahr 2011 haben die Bürger an die Rundfunkanstalten die stattliche Summe von 7,5 Milliarden Euro zahlen müssen. Dabei liegen die Einnahmen der Öffentlich-Rechtlichen noch weit vor den Erlösen, die die Privatsender jedes Jahr durch Werbung machen.

Tschüss GEZ, hallo Rundfunkbeitrag

Im Jahr 2012 endete schließlich die Ära der GEZ. Die Gebühr, die die Öffentlich-Rechtlichen bis dato gut finanziert hatte, wurde in den sogenannten Rundfunkbeitrag geändert. Während früher nur pro Empfangsgerät gezahlt werden musste (wer keins hatte musste also auch nicht zahlen), wird bis heute mit dem neuen System pauschal eine Gebühr von 17,50 Euro pro Haushalt fällig – und das jeden Monat.

Deutlich mehr Einnahmen

Durch die Umstellung konnten die Öffentlich-Rechtlichen enorm profitieren. Tatsächlich liefen die Einnahmen so gut, dass die Rundfunkanstalten bis 2016 auf einem stolzen Überschuss von 1,6 Milliarden sitzen. Dieses Geld befindet sich derzeit als Reserve auf einem Sperrkonto.

Einnahmen werden verschleudert

Nun stehen ARD, ZDF und Deutschlandradio allerdings in der Kritik, denn kein staatlicher Rundfunk der Welt ist so teuer, wie der in Deutschland. Auch die Anzahl der erreichten Personen pro eine Million Euro ist mit knapp über 4.000 recht gering.

Zum Vergleich: In Neuseeland erreichen die Staatsender für dasselbe Geld fast 164.000 Nutzer. Allerdings wurden hier die öffentlich-rechtlichen Sender auch privatisiert. Sie müssen mit den anderen Sendern ganz normal konkurrieren und sich darum bemühen, wirtschaftlich zu sein.

Das gibt es hier derzeit noch nicht. Die staatsfinanzierten Rundfunkanstalten sind mehr oder minder konkurrenzlos. Sie leben von den Einnahmen der Rundfunkbeiträge und haben außerdem Erlöse aus der Werbung und anderen Quellen.

Hier könnte überall Geld gespart werden

Eigentlich gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, um Geld einzusparen und die Ausgaben der Öffentlich-Rechtlichen damit geringer zu halten. Das könnte für die Deutschen eine deutliche finanzielle Erleichterung bedeuten.

Enorme Sender-Vielfalt: ARD und ZDF verfügen zusammen in Summe über 22 Programme. Alle Programme laufen sage und schreibe 24 Stunden pro Tag. Neben dem Ersten und Zweiten gibt es noch neun dritte Programme – zum Beispiel 3sat, Arte, Phoenix, Bayern Alpha, Kinderkanal, etc.

Dann gibt es noch die Digitalkanäle – unter anderem EinsFestival, tagesschau24, ZDFneo, ZDFinfo und ZDFkultur. Ein solches Angebot ist enorm aufwendig und natürlich auch teuer. Gerechtfertigt wird es allerdings von den Öffentlich-Rechtlichen mit der „Vielfalt, die auch im Rundfunkstaatsvertrag festgeschrieben ist“.

In der Realität zeigt sich jedoch, dass in den dritten Programmen unter anderem alte Episoden ausgestrahlt werden, zum Beispiel alte Folgen von „Tatort“. Dazu werden auch andere Spielfilme im Wochenrhythmus zwischen den verschiedenen dritten Kanälen einfach weitergereicht. Tatsächlich laufen in den Digitalkanälen bis zu 80 Prozent Wiederholungen.

Teure Mitarbeiter und doppelte Rente: Wer einmal bei den Öffentlich-Rechtlichen beschäftigt war, hat im Gegensatz zu vielen anderen Deutschen, die sich auf eine kommende Altersarmut einstellen müssen, ausgesorgt.

Besonders üppig fällt bei den Mitarbeitern von ARD, ZDF und Co die Pension aus, die zusätzlich zur Gesetzlichen Rentenversicherung bezogen wird. Die Mitarbeiter bekommen also auf die gesetzlichen Ansprüche noch eine ordentliche Summe obendrauf.

Das Kölner Institut für Wirtschaft (IW) errechnete im Jahr 2004, dass in Extremfällen ein Mitarbeiter des SWR im Alter von 65 Jahren mit etwa 95,3 Prozent seines letzten Nettogehalts in Rente gehen konnte.

Die ARD hat das System allerdings mittlerweile reformiert und ARD, ZDF und Deutschlandradio müssen nun noch etwa 6,6 Prozent des Jahreseinkommens eines Mitarbeiters zusätzlich aufbringen, um die Rente eines Mitarbeiters zu erwirtschaften.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte ausgerechnet, dass pro Jahr etwa 500 Millionen Euro in die Versorgung von ehemaligen Mitarbeitern der Öffentlich-Rechtlichen fließen. Natürlich werden diese ungeheuren Zahlungen letztendlich vom Beitragszahler mit seinen Rundfunkbeiträgen finanziert. Auch hier besteht definitiv Handlungsbedarf laut einigen Experten.

Rundfunk: Nicht nur im Fernsehen ufert das Angebot aus. Auch im Radio läuft es drunter und drüber. Hier gibt es mittlerweile 70 Hörfunkprogramme, die man über die Radiowellen oder das Internet empfangen kann. Und auch hier kommt es regelmäßig zu Doppelungen, so wie im Fernsehen.

So leistet sich zum Beispiel jede Station ihren eigenen Klassiksender und Infosender. Außerdem ahmen Jugendsender wie 1Live im WDR oder YouFM vom Hessischen Rundfunk zunehmend die Programme und Morning-Shows der Privatsender nach. Auch hier könnte massiv gespart werden, da der Bedarf bereits größtenteils durch die privaten Sender gedeckt wird.

Teure Sport-Events: Die Exklusivrechte für die großen Sportevents sind ebenfalls nicht gerade günstig. Ob Olympia, Fussball-WM, Wintersport-Weltcup – die Öffentlich-Rechtlichen übertragen dieser Events und geben dafür hunderte von Millionen Euro aus. Durch ihre hohen Budgets können die Öffentlich-Rechtlichen Privatsender wie RTL oder Sat.1 regelmäßig ausstechen.

Für das Jahr 2012 forderten ARD und ZDF sogar eine Erhöhung des Etats. Insgesamt sollten ihnen 1,47 Milliarden Euro mehr zur Verfügung stehen. Das berichtete die „Zeit“.

Laut einem Bericht der „Bild“ wurden für die Übertragung der WM in Brasilien stolze 210 Millionen Euro eingeplant. Auch für die EM 2016 oder die Olympischen Spiele wurden ähnlich hohe Summen einkalkuliert. Damit kommen ARD und ZDF auf etwa 1,03 Milliarden Euro, so lautete es in einem Bericht des „Spiegel“.

Horrende Summen für Stars: Immer wieder bekannte Gesichter – damit Top-Moderatoren und Stars bei Laune gehalten werden, werden üppige Summen gezahlt. Nicht nur die eigenen Vorsitzenden erhalten teilweise höhere Jahresgehälter als unsere Bundeskanzlerin, sondern auch die Moderatoren und Stars kassieren ab.

Für eine Stylingshow, die allerdings floppte, hatte Bruce Darnell eine Gage von rund einer Million Euro erhalten. Ähnlich viel bekam Oliver Pocher in seiner Zeit bei der ARD. Harald Schmidt, der Partner Pochers, verdiente sogar um einiges mehr: 9 Millionen soll er von ARD bekommen haben, um vom Privatsender Sat.1 zu wechseln, berichtete die „FAZ“.

Übrigens, die Top-Gage bekommt Günther Jauch. Für die Talkshow in der Sonntagabend-Prime-Time erhält er ein Produktionsvolumen von 10,5 Millionen Euro. Die extremen Gagen scheinen die Leitenden der ARD allerdings weniger zu stören.

Bildquelle: © Marco2811 – Fotolia.com

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