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Als Graveur gehören Sie zu den unzähligen Spezialisten, die sich mit der Bearbeitung von Metall beschäftigen. Ein Graveur kennt sich aber auch mit anderen Materialien wie Kunststoff oder Holz aus. Er gibt Prototypen den letzten Schliff, schafft Kunstwerke und sorgt für die passende Oberfläche. Hier erfahren Sie, wie die Ausbildung zum Graveur abläuft und wie Ihre Karriere aussehen kann.

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Überblick

  • Was macht ein Graveur?
  • Arbeitstechniken eines Graveurs
  • Graveur oder Kupferstecher?
  • Ausbildung zum Graveur
  • Voraussetzungen zur Ausbildung als Graveur
  • Weiterbildung für Graveure
  • Ausbildungsaufbau für Graveure
  • Ausbildung im Ausland für Graveure
  • Gehalt eines Graveurs
  • Berufsfachschule für Büchsenmacher und Graveure
  • Bewerbung als Graveur

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Was macht ein Graveur?

Der Graveur ist in Deutschland ein nach der Handwerksordnung anerkannter Ausbildungsberuf. Sie kümmern sich darum, Schmuckgegenstände mit Hilfe von speziellen Techniken und Werkzeugen zu verschönern, griffiger zu machen oder Kunstwerke herzustellen. Das reicht von Plastiken aus verschiedenen Materialien bis zu den Stempeln und Druckplatten, mit denen Geldscheine, Briefmarken und Urkunden hergestellt werden.

Arbeitstechniken eines Graveurs

Um eine Werkstück zu gravieren, muss Material von seiner Oberfläche abgetragen werden. Das kann auf mechanischem Wege geschehen, indem ein Hobel, ein Stichel oder ein anderes Werkzeug verwendet wird.

Für einen spröden Untergrund aus Glas oder brüchigem Stein ist die Bearbeitung mit Säuren oder Laser aber oftmals besser. Als Graveur brauchen Sie also umfassendes Wissen aus verschiedenen Bereichen wie Chemie, Physik und Materialkunde.

Heute übernehmen immer mehr Maschinen die Arbeiten, die früher per Hand ausgeführt wurden. Ein Graveur sollte sich deshalb mit CNC-Maschinen auskennen.

Darüber hinaus soll eine Gravur selten nur einen praktischen Zweck erfüllen. Sie sollten also auch Gespür für Ästhetik besitzen.

Graveur oder Kupferstecher?

Meist wird der Ausdruck Graveur so verwendet, dass er alle Tätigkeitsfelder vom Künstler bis zum Industriearbeiter abdecken kann. Kupferstecher wird immer seltener verwendet. Ein solcher kümmert sich hauptsächlich um den künstlerischen oder handwerklichen Aspekt der Metallbearbeitung. Sie können also mit Kupfer arbeiten und sich trotzdem Graveur nennen.

Ausbildung zum Graveur

Die Ausbildung zum Graveur dauert in Deutschland drei Jahre und findet im dualen System statt. Sie lernen also abwechselnd in einer Berufsschule die Theorie und flankierende Kenntnisse und in einem Ausbildungsbetrieb die Praxis.

Dabei können Sie zwischen zwei Schwerpunkten auswählen: einerseits die Flachgraviertechnik und andererseits die Reliefgraviertechnik.

Voraussetzungen zur Ausbildung als Graveur

Um eine Ausbildungsstelle als Graveur zu bekommen, sollten Sie mindestens einen Hauptschulabschluss besitzen. Es ist aber auch nicht ungewöhnlich, dass sich Schüler mit einem mittleren Abschluss oder der Hochschulreife zum Graveur ausbilden lassen.

Sie sollten sich früh bewerben und sich überlegen, wie Sie ein Unternehmen von sich überzeugen wollen, denn jedes Jahr gibt es nur etwa ein Dutzend freie Plätze. Stellen Sie sich also darauf ein, dass Ihre Ausbildung nicht in der Nähe Ihres bisherigen Wohnortes stattfinden wird.
Wichtige Schulfächer sind neben Kunst vor allem Werken und Mathematik.

Weiterbildung für Graveure

Die Tätigkeiten eines Graveurs sind sehr speziell. Deshalb können Sie eine Fortbildung belegen, bei der Sie sich umfassendere Kenntnisse über Ihre Branche, Kunstgeschichte oder besondere Arbeitsmethoden aneignen.

Wenn Sie ein höheres Gehalt anstreben und mehr Verantwortung in Ihrem Betrieb übernehmen möchten, empfiehlt sich die Aufstiegsweiterbildung zum Graveurmeister. Daneben gibt es auch die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Feinwerktechnik.

Ausbildungsaufbau für Graveure

Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr lernen Sie die Grundlagen, die Sie für Ihre Arbeit als Graveur brauchen. Sie bekommen beigebracht, wie man die notwendige Qualität erkennt und erreichen kann, welche Werkzeuge notwendig sind und wie man fachspezifische Techniken und Materialien bezeichnet.

Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet die Zwischenprüfung statt, bei der Sie nachweisen, dass Sie die Grundlagen Ihres Faches beherrschen.

Im dritten Ausbildungsjahr lernen Sie kompliziertere Werkzeuge wie CNC-Maschinen zu bedienen und wie man Fräsmaschinen wartet. Damit können auch die Arbeitsmethoden anspruchsvoller werden: Sie fertigen Reliefs, Damaszierungen und durchbrochene Flächen.
Nach dem dritten Ausbildungsjahr findet die Gesellenprüfung statt.

Ausbildung im Ausland für Graveure

Verzierungen und Ornamente sind typisch für die Kultur, in der sie verwendet werden. Deswegen können Sie Ihren Horizont erweitern, indem Sie für ein Praktikum zu einem Graveurbetrieb ins Ausland gehen.

Informieren Sie sich am besten schon vor der Ausbildung, ob das bei Ihrem Ausbildungsbetrieb möglich ist und ob Sie sich selbst nach einem Partner im Ausland umsehen müssen. Organisatorisch bietet die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ den Rahmen dafür.

Gehalt eines Graveurs

Zu Beginn der Ausbildung liegt das Gehalt eines Graveurs bei etwa 650 Euro und steigt bis zum Ende der Ausbildung auf 750 Euro. Als Berufseinsteiger können Sie mit 1.200 bis 2.400 Euro rechnen.

Wenn Sie als Spezialist elektronische Bauteile herstellen oder anspruchsvolle Kunst schaffen, kann es auch um einiges mehr sein.

Berufsfachschule für Büchsenmacher und Graveure

Bei der Berufsfachschule für Büchsenmacher und Graveure können Sie sich darüber informieren, wie die Ausbildung zum Graveur abläuft. Wie beim Büchsenmacher gibt es für Graveure so wenig Nachfrage, dass es nur diese eine Berufsschule für sie gibt. Sie ist im thüringischen Suhl angesiedelt.

Nachdem Ihre Bewerbungsunterlagen dort geprüft wurden, werden Sie zu einem Eignungstest eingeladen, der sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil enthält.

Bewerbung als Graveur

Um sich bei der Berufsfachschule in Suhl zu bewerben, sollten Sie folgende Unterlagen zusammenstellen:

  • Ein Bewerbungsschreiben, in dem Sie ausführen, warum Sie den Beruf des Graveurs erlernen wollen,
  • Einen tabellarischen Lebenslauf, in dem Sie auf Ihre handwerklichen und künstlerischen Vorerfahrungen hinweisen
  • Eine Kopie Ihres Schulabschlusszeugnisses
  • Eine ärztliche Bescheinigung, dass Sie für die Arbeit geeignet sind (vor allem 9 Stunden im Stehen arbeiten können)
  • Die Einverständniserklärung Ihrer Eltern, wenn Sie noch nicht volljährig sind
  • Ein aktuelles Führungszeugnis nach § 30 BZRG

Bildquelle: © Yordan Rusev – Fotolia.com

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