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Arbeitsmarktforscher fanden nun heraus, dass von rund 6,2 Millionen Hartz-IV-Beziehern bei Einführung von Hartz IV etwa ein Drittel im Langzeitbezug ist – mit sehr wenigen Kontakten zur Arbeitswelt. So lauten zumindest die Ergebnisse einer Stichprobe.

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Neue Studie zur Bezugsdauer von Hartz IV

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat am Donnerstag eine neue Studie zum Bezug von Hartz IV veröffentlicht. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass von rund 6,2 Millionen Leistungsempfängern, die es zur Einführung von Hartz IV in 2005 gab, etwa 1,5 Millionen innerhalb eines Jahres aus dem Hartz-IV-Bezug wieder ausschieden. Etwa vier Millionen gelingt dies innerhalb von fünf Jahren Hartz IV. Rund eine Millionen Leistungsbezieher waren im Untersuchungszeitraum 2005 bis 2014 durchgehend auf Hartz IV angewiesen. Das sind 16 Prozent der Hartz-IV-Bezieher.

Langzeitbezieher nicht immer untätig

In einer Stichprobe von mehr als 20.000 Leistungsempfängern haben Wissenschaftler des IAB die typische Bezugsdauer von Hartz-IV-Empfängern ermittelt. Der typische Werbegang sehe so aus, dass knapp ein Drittel der Hartz-IV-Bezieher in den Dauerbezug rutschen – für gewöhnlich mit recht wenigen Kontakten zum Arbeitsmarkt. Hier würden auch Weiterbildungen und andere Fördermaßnahmen keine Arbeitsmarktintegration herbeiführen. Das würde aber nicht bedeuten, so die IAB-Forscher, dass alle Langzeitbezieher tatenlos herumsitzen würden. Der Studie zufolge sind 30 Prozent der Langzeitbezieher erwerbstätig.

Rund ein Zehntel muss mit Hartz IV aufstocken

Rund 5.000 Leistungsempfängern (nach der Stichprobe 25 %) verlassen den Hartz-IV-Bezug relativ schnell. Einem guten Zehntel gelingt das ebenfalls, allerdings nicht mit einer bedarfsdeckenden Beschäftigung. Sie müssen also mit Hartz IV aufstocken. Ebenfalls einem Zehntel gelingt es erst nach längerer Bezugsdauer, Hartz IV zu verlassen.

Ein weiteres Zehntel verlässt den Hartz-IV-Bezug nach der betrieblichen Ausbildung. Die übrigen Leistungsbezieher – etwa 4.000 – würden aus anderen Gründen nicht mehr auf Hartz IV angewiesen sein – etwa weil sie die Grundsicherung im Alter beziehen oder sich selbstständig gemacht haben.

Höher Qualifizierte werden gut vermittelt

Die besten Vermittlungschancen haben Personen, die über höhere Qualifizierungen verfügen. Sie gehören zu der Gruppe, die den Hartz-IV-Bezug relativ schnell wieder verlässt. Charakteristisch für diese Gruppe ist weiterhin, dass die Menschen jünger sind, häufiger die deutsche Staatsangehörigkeit inne haben und mehr Erwerbserfahrung in der Vergangenheit aufweisen. Wer bereits häufiger mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen hatte, trägt ein höhere Risiko für den Langzeitbezug. Besonders gefährlich ist das für jüngere Menschen ohne Bildungsabschluss. Sie verbleiben meist lange im Hartz-IV-Bezug.

Langzeitbezug bei hoher Arbeitslosenquote

Aus früheren Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit geht hervor, dass für viele Menschen der Hartz-IV-Bezug zum Dauerzustand geworden ist. So hätten in 2014 rund 2,79 Millionen Menschen länger als vier Jahre Hartz IV bezogen. Vor allem die ostdeutschen Bundesländer waren damals von Langzeitarbeitslosen betroffen. Gleiches galt für Städte in Westdeutschland, die eine hohe Arbeitslosenquote aufwiesen – zum Beispiel im Ruhrgebiet.

Bildquelle: © p365.de – Fotolia.com

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