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Arbeiten gehen und trotzdem nicht genug Geld für den eigenen Lebensunterhalt haben: Für viele Menschen in Deutschland bittere Realität. Sie müssen ihr Einkommen mit Hartz IV aufstocken. Nun wurde bekannt, dass die Zahl der Aufstocker in vielen Städten gestiegen ist!

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52 % der Aufstocker sind Fachkräfte

Man könnte schnell die Motivation an der eigenen Arbeit verlieren, wenn man trotz Job nicht genug Einkommen verdient und dieses mit Leistungen des Jobcenters aufstocken muss. Leider geht es vielen Deutschen so: Sie müssen trotz Arbeit Hartz IV beziehen! Zum Großteil sind Minijobber auf die zusätzlichen Leistungen des Staates angewiesen.

Das bedeutet aber nicht, dass sie über keine ausreichende Qualifizierung verfügen, denn tatsächlich sollen 52 % der Hartz-IV-Aufstocker Fachkräfte sein. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Alleinerziehende, die nur Teilzeit „gezwungen“ werden, Frauen, die nach der Kindererziehungszeit nur schwer zurück in den (Vollzeit-)Job finden.

Aufstocker arbeiten meist für Mindestlohn

Viele Aufstocker würden einem Zeitungsbericht zufolge im Lebensmittel- und Gastgewerbe, in der Logistik oder im Einzelhandel arbeiten. 14 % der Aufstocker würden einer Arbeit als Reinigungskraft nachgehen. Die Einführung des Mindestlohns hat hieran nicht viel geändert.

Die Zahl der Aufstocker sank nach Einführung des Mindestlohns in 2015 um rund 50.000 Erwerbstätige. Zu wenig um einen Unterschied auszumachen. Zumal das Aufstocken mit Hartz IV nicht das Problem ist, sondern dass die Menschen nicht genug Arbeit bekommen und nicht genug Gehalt für ihre Arbeit.

Aktuelle Zahlen zu Aufstockern

Das zeigen auch aktuelle Zahlen aus dem Landkreis Lüneburg in Niedersachsen. Hier müssen 2.359 Menschen ihr Einkommen mit Hartz IV aufstocken. 729 von ihnen gehen einem Minijob nach, sind also geringfügig beschäftigt. Für Nordfriesland gelten ähnliche Zahlen: 2.182 Menschen stocken ihr Gehalt mit Hartz IV auf. 676 arbeiten in Teilzeit, 887 als Minijobber. Erschreckend ist aber, dass 240 Hartz-IV-Aufstocker in Vollzeit beschäftigt sind.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert hierzu, dass die Beschäftigungen keine „Perspektive auf Qualifizierung und Aufstieg im Beruf“ böten. Vielmehr gelte man als „Aushilfe“.

Perspektiven statt Sanktionen

Besonders hart: Für viele Minijobber, insbesondere Frauen, fehlen die Möglichkeiten, aus dem Minijob in eine sozialversicherte Arbeit zu wechseln. Und vom Jobcenter fehlt die Unterstützung, wie der DGB weiter kritisiert. „Wer sich in einer beruflichen Einbahnstraße befindet, braucht mehr Unterstützung statt Druck und Sanktionen“, so Matthias Richter-Steinke, DGB-Geschäftsführer der Region Lüneburg.

Immer mehr Zweitjobs: Hauptgehalt reicht nicht mehr zum Leben

Auch Statistiken aus Düsseldorf zeigen, dass ein Gehalt oftmals nicht mehr ausreicht, um das Leben zu finanzieren. Zwar zahlen Bewohner der Landeshauptstadt von NRW viel Geld für Miete und Lebensunterhalt, mehr als in anderen Städten, der Trend ist aber bundesweit gleich: Immer mehr Bewohner haben einen Haupt- und einen Nebenjob – nicht selten in der Gastronomie oder als Reinigungskraft. Jobs, die man problemlos nach Feierabend erledigen kann. In Düsseldorf liegt die Zahl der Zweitjobber im Minijobbereich bei 26.000.

Bildquelle: © Jamrooferpix – Fotolia.com

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