Hartz IV und Leiharbeit: die moderne Sklaverei?
Hartz 4News am

Das mittlere Bruttogehalt eines Leiharbeitnehmers lag im vergangenen Jahr bei rund 1.700 Euro. Es liegt damit sogar weit unter dem durchschnittlichen Gehalt anderer Beschäftigter. Hinzu kommt, dass ein erschreckend großer Anteil der Leiharbeiter trotz der Leiharbeit keine reguläre Festeinstellung findet…

Laut der Deutschen Presse-Agentur soll die Zahl der Leiharbeiter im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch angestiegen sein. Fast eine Million Leiharbeiter werden derzeit in der deutschen Wirtschaft herumgereicht. Dies ergab eine Anfrage der Linken an die Bundesregierung, die die Zahlen 2016 veröffentlichte.

Interessant: Mit fast 36 Prozent beschäftigt die Metall- und Elektroindustrie größten Anteil der Leiharbeitskräfte

Dramatisch: Mit einem durchschnittlichen Bruttolohn schneiden die Leiharbeiter ziemlich schlecht ab, wenn es um einen Gehaltsvergleich mit anderen Arbeitnehmern geht. Der Durchschnittslohn aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten soll bei knapp 3.000 Euro liegen, erklärte die Regierung.

Bei genauerer Betrachtung der Zahlen zeigt sich, dass ein Großteil der Leiharbeiter im Niedriglohnsektor tätig ist: Zwei von drei Leiharbeitern arbeiten zu besonders niedrigen Löhnen. Für fast sechs Prozent der Leiharbeiter sieht es sogar besonders schlecht aus. Sie müssen ihr Gehalt mit Sozialleistungen auf Hartz-IV-Niveau aufstocken.

Leiharbeit: Die moderne Sklaverei?

Allem Anschein nach werden Leiharbeiter noch immer viel zu stark ausgenutzt. Sie werden von Unternehmen zu Unternehmen gereicht. Eine wirkliche Eingliederung in eine langfristige Beschäftigung erfolgt leider viel zu selten. Zeigen sich hier die Ausmaße einer modernen Sklaverei?

Beitragsbildquelle: © Zerbor – Fotolia.com

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