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Heilerziehungspfleger unterstützen und betreuen Menschen mit Behinderung und nehmen dabei vor allem eine pädagogische Rolle ein. Worauf müssen Heilerziehungspfleger dabei besonders achten? Menschen mit welchem Hintergrund sind auf sie angewiesen? Und was verdienen Heilerziehungspfleger bei entsprechender Aus- und Weiterbildung?

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Das sind die Aufgaben der Heilerziehungspflegerin/des Heilerziehungspflegers

Ähnlich wie Altenpfleger haben Heilerziehungspfleger eine große Verantwortung gegenüber anderen Menschen. Sie nehmen eine betreuende und medizinische Position ein und kümmern sich neben ihrem Patienten auch um dessen Familienangehörige. Eine wichtige Komponente ist die lebenspraktische Pflege. Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigung sind oft nicht in der Lage, ihren Alltag alleine zu meistern, wie zum Beispiel Schlaganfall-Patienten oder Menschen mit angeborenen Entwicklungsstörungen.

Heilerziehungspfleger helfen bei der Körperhygiene, beim Einkleiden und Einhalten der Termine. Sie betreuen therapeutisch, schenken ihren Patienten viel Aufmerksamkeit, ermutigen, loben und animieren. Ziel ist es, dem Patienten die Grundsteine für ein möglichst selbstständiges Leben zu legen. Dabei kooperieren sie mit Ärzten und anderen Fachkräften.

Heilerziehungspfleger benötigen vor allem viel Geduld, Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Diese Eigenschaften sind besonders wichtig, da die Arbeit des Heilerziehungspflegers oft über das Berufliche hinausgeht.

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Betreuende in einer soziotherapeutischen Einrichtung benötigen einen persönlichen Zugang zu ihren Patienten, die beispielsweise unter Depressionen oder Verhaltensstörungen leiden. Außerdem finden Heilerziehungspfleger Beschäftigung in Tagesstätten, Wohn- und Pflegeheimen für Menschen mit Behinderungen, Vorsorge- und Rehabilitationskliniken, Kindergärten und an Förderschulen.

Ausbildung der Heilerziehungspflegerin/des Heilerziehungspflegers

Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger wird landesrechtlich geregelt und findet in Unterrichtsform an Fachschulen statt. Nach einer drei- bis fünfjährigen Berufsausbildung ist der Abschluss als staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger möglich, nach einer ein- bis zweijährigen Ausbildungszeit können Absolventen sich zum staatlich anerkannten Heilerziehungspflegehelfer prüfen lassen. Ein Realschulabschluss, ein vergleichender Abschluss oder eine Berufsausbildung sind Voraussetzung.

Es gibt zwei Formen der Berufsausbildung, die je nach Bundesland einen unterschiedlichen Terminus vorgeben. Die vollzeitschulische Ausbildungsform besteht im Kern aus reinem Unterricht, an den sich im dritten Ausbildungsjahr dann entweder ein Praxisjahr anschließt oder es finden Praktika während der kompletten Ausbildungszeit statt.

Bei der praxisintegrierten Ausbildungsform sind die Auszubildenden über die komplette Dauer bei der schulischen Begleitung in den Arbeitsalltag integriert. Sie besuchen also parallel zum Unterricht einen Betrieb in einem Gebiet der Heilerziehungspflege. Die Ausbildungsinhalte behandeln Themen wie Pädagogik und Psychologie, Medizin und Psychiatrie, Pflege sowie Bewegung und Gestaltung.

Weiterbildung der Heilerziehungspflegerin/des Heilerziehungspflegers

Da das Gebiet der Heilerziehungspflege sehr breit gefächert ist, gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Heilerziehungspfleger können sich beispielsweise im Rahmen therapeutischer Maßnahmen, wie zum Beispiel der Reittherapie, Psychomotorik oder Ergotherapie weiterbilden. Auch in anderen Gebieten, wie in der Musiktherapie, Sozialpädagogik, Motopädie und Kommunikationspädgogik werden Fachkräfte hoch geschätzt.

Wer seine Stärken im organisatorischen Bereich sieht und gern ins Pflegemanagement oder die Unternehmensführung gehen möchte, kann sich zum Fach- und Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen ausbilden lassen. Es gibt außerdem einige Studiengänge im sozialpädagogischen und pflegerischen Sektor, wie zum Beispiel Rehabilitations- und Sonderpädagogik, Gesundheits- und Rehabilitationspsychologie, Soziale Arbeit und Heilpädagogik. Auch die Selbstständigkeit ist eine Option.

Wie hoch ist das Einstiegsgehalt einer Heilerziehungspflegerin/eines Heilerziehungspflegers

Da es sich bei beiden Ausbildungsformen um schulischen Unterricht handelt, bekommen Auszubildende in der Regel kein Gehalt. Eine Möglichkeit, Geld zu verdienen, sind dennoch die zu absolvierenden Praktika. Vergüten Betriebe ihre Praktikanten nach dem Beispiel anderer tariflicher Vereinbarungen, können diese mit einem Gehalt von bis zu 1.333 Euro brutto monatlich rechnen. Leider ist die Ausbildung darüber hinaus in vielen Bundesländern kostenpflichtig. Je nach Regelung können Gebühren für Aufnahme oder Lehrmittel erhoben werden. Außerdem ist die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger oft nur an Privatschulen möglich.

So weitläufig wie die Einsatzgebiete des Heilerziehungspflegers, so unterschiedlich können auch die Einstiegsgehälter ausfallen. Eine genaue Angabe ist hier nur anhand des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes möglich. Hier liegt das Einstiegsgehalt bei 1.850 Euro brutto im Monat. Mit einem Abzug von bis zu 30% in privaten, nicht tariflich geregelten Betrieben kann also unter Berücksichtigung des Mindestlohns ein Verdienst von 1.300 Euro bis zu 1.850 Euro brutto erwartet werden.

Höheres Gehalt durch Weiterbildung

Die Einsatzgebiete von Heilerziehungspfleger unterschieden sich auch nach dem Schweregrad der Beeinträchtigungen der Menschen. Seltene Krankheiten oder psychisch sehr labile Patienten benötigen gut ausgebildete Fachkräfte, die unter Umständen bereits eine Weiterbildung durchlaufen haben. Besonders anspruchsvolle Tätigkeiten werden dann in entsprechende Entgeldgruppen eingeteilt, die mit 1.700 Euro bis 3.400 Euro brutto entlohnt werden können.

Bildquelle: © Photographee.eu – Fotolia.com

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