IM ANZUG IN DAS HOME OFFICE

Im Anzug in das Home-Office – Wie trennt man am besten Arbeit und Privatleben in der Heimarbeit?

Eine der größten Gefahren bei der Heimarbeit ist das Verschwimmen der Grenzen zwischen der Arbeit und dem Privatleben. Ist es weitestgehend bekannt, dass man von zu Hause arbeitet, unterbrechen Familie, Freunde und Nachbarn wichtige Konzentrationsphasen. Hierbei wird nicht differenziert ob es um Aufgaben im Haushalt geht oder man lediglich dem Lebensgefährten kurz zur Hand geht. Die reine Anfrage sorgt schon für eine Unterbrechung der Arbeit und zieht die Gedanken an einen anderen Ort. Die Privatumgebung kann dementsprechend die Produktivität bei der Heimarbeit erheblich beeinflussen.

Sowie das Privatleben die Arbeit beeinflusst, ist dieses aber auch in einem hohen Maß in gegensätzlicher Richtung möglich. Arbeitet man dauerhaft in einem privaten Umfeld fällt es einem umso schwerer im Feierabend die Arbeit loszulassen. Der Heimarbeiter arbeitet dann auch gerne bis spät in die Nacht oder es plagt ihn ein schlechtes Gewissen sobald er die Arbeit zur Seite legt.

Um das Verschwimmen dieser Grenze zu verhindern muss eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben erkennbar sein. Diese muss zum einen von inhaltlicher, kann ergänzend auch von räumlicher Natur erfolgen.

Wichtig ist, dass der Heimarbeiter sich an feste Arbeitszeiten richtet. In der Zeit in der gearbeitet werden soll, stehen ausschließlich die beruflichen Dinge im Vordergrund. So verlockend es auch ist, kurz der Arbeit zu entfliehen und zum Beispiel Wäsche zu waschen, man schiebt dadurch womöglich wichtige Aufgaben immer weiter in die Zukunft. Hilfreich kann es sein, in der Arbeitszeit sich auch entsprechend zu kleiden. Der Körper stellt sich mental umso mehr auf die Arbeit ein je klarer die Differenzierung von statten geht. Dies soll nun nicht bedeuten, dass man in Anzug und Krawatte zu Hause vor dem Computer sitzen muss, ein rundum gepflegtes Äußeres und arbeitsgerechte Kleidung ist dennoch angebracht.

Das Arbeitszimmer sollte sich deutlich von der sonstigen Ausstattung des jeweiligen Wohnorts unterscheiden. Eine gezielte Einrichtung ist hier von Nöten. Sobald sich zu viele private Dinge oder Alltagsmöbel in dem Zimmer befinden schweifen die Gedanken schneller zu nebensächlichen Dingen ab und dies bedeutet im Regelfall Leistungseinbußen. Ferner kann auch die Installation einer separaten Arbeitsrufnummer nützlich sein. Private Gespräche können somit ignoriert werden. Zusätzlich ist dies auch für die anderen beteiligten Personen angenehmer, da man direkt erreichbar ist und sich nicht erst der Mitbewohner oder womöglich das eigene Kind am Hörer meldet sobald der Vorgesetzte anruft.

Auch wenn für den Heimarbeiter selber die Grenze klar zu erkennen ist, ist das Empfinden des Lebensgefährten, des Nachbarn oder der Kinder ein anderes. Daher ist es wichtig, dass der Heimarbeiter allen Personen in seinem Umfeld bewusst macht, dass er nur im Notfall oder wirklich dringenden Angelegenheiten verfügbar ist so wie es auch bei der Arbeit im Büro der Fall wäre. Damit können die privaten Störungen auf ein Minimum reduziert werden. Wenn jeder Beteiligte weiß, welche Zeiten als Arbeit gelten und wann man für private Angelegenheiten zur Verfügung steht, ist eine gesunde Balance zwischen Arbeitsleben und Beruf leichter zu erreichen.

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