DAS BÜRO DAHEIM

Das Büro daheim hilfreich bei der Existenzgründung?

Die Frage Home Office ja oder nein stellt sich in den meisten Fällen erst, wenn es um das Thema Existenzgründung geht. Denn hier gibt es nicht zu unterschätzende Vorteile. Einige sind offensichtlich. Erhöhte Flexibilität, Arbeiten wo es am Schönsten ist, keine Anfahrtswege ins Büro und somit kaum zeitliche Einbußen. Doch lohnt es sich auch finanziell, die Arbeit mit nach Hause zu nehmen? Und gibt es Fälle, in denen die Einrichtung eines Home Offices unmöglich ist? Diese beiden Fragen sollen hier geklärt werden.

Zunächst ist zu bestimmen, ob es sinnvoll ist, ein Büro in den eigenen vier Wänden einzurichten. Um eine Entscheiden für oder gegen ein Home Office treffen zu können, sollte man einige Punkte berücksichtigen. Grundsätzlich sei gesagt, dass die Möglichkeit der Arbeitsplatzwahl bestehen muss. In einigen Berufen ist dies nicht gegeben, beispielsweise dann, wenn eine Werkstatt oder ein Ladenlokal benötigt werden. Ein Arbeitsplatz zu Hause macht immer dann Sinn, wenn dort buchhalterische Tätigkeiten ausgeübt werden, die eigentliche Arbeit allerdings in den Räumen außerhalb durchgeführt wird, wie bei Gärtnern oder Dekorateuren.

Zuletzt sollten noch die Kunden beachtet werden. Manchmal, wie zum Beispiel bei Kommunikations- oder Werbeagenturen, birgt der Empfang der Auftraggeber in den Privaträumen die Gefahr, dass hier ein unprofessioneller Eindruck entstehen könnte. Nachdem der Jungunternehmer alle Punkte durchgegangen, und zu dem Schluss gekommen ist, ein Home Office sei lohnenswert, fragt man sich nun, inwiefern ein finanzieller Vorteil  besteht. Zunächst einmal muss das Büro eingerichtet werden. Hier sind die Kosten gering, denn Schreibtisch, Telefon, Drucker und Internet sind bereits in den meisten Haushalten vorhanden. Neuanschaffungen sind nur in geringem Maß nötig.

Zeit ist Geld. In diesem Sprichwort steckt viel Wahres. Beim Home Office entfällt der tägliche Arbeitsweg. So entsteht ein Zeitfenster, das in geldbringende Projekte investiert werden kann. Ebenso verhält es sich mit der Flexibilität. Durch die Nähe zum Arbeitsplatz ist spontanes Arbeiten, am Wochenende beispielsweise, leicht umsetzbar. Nach wie vor lässt sich ein als Büro genutzter Raum steuerlich absetzen. Leider gab es hier in den letzten Jahren erhebliche Einschränkungen und der dadurch gesparte Betrag ist gering.

Beachtung verdient auch die GEZ Gebühr. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts besagt, dass die bisher verlangte zusätzliche Zahlung für einen PC in dem gewerblich betriebenen Raum in einer Privatwohnung unzulässig sei. Hierfür ist keine doppelte Gebühr zu verlangen. Diese sei durch die Zahlung der GEZ-Gebühr für empfangsbereite Geräte in den anderen Räumen bereits abgedeckt. Dieses Urteil bedeutet also eine finanzielle Entlastung für den Unternehmer, denn für ein Büro außerhalb werden durchaus GEZ-Zahlungen fällig.  Allerdings darf hierbei nicht vergessen werden, dass für ein Radio im eventuellen Dienstwagen extra Gebühren anfallen.

Der kostensparendste Punkt ist sicherlich die fehlende Zusatzmiete, die durch ein externes Büro entstehen würde. Hier können bei Nutzung eines Home Offices einige hundert Euro gespart werden. Abschließend kann gesagt werden, dass ein von zu Hause aus betriebenes Büro eine gute und sparsame Methode zur Existenzgründung ist, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.

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