Immer mehr Anschläge auf die Deutsche Bahn: Was steckt dahinter?
News am

Die Anschläge auf das Kabelnetz der Deutschen Bahn häufen sich offenbar: Sachsen, Berlin, Hamburg, Dortmund, Niedersachsen – steckt hinter den Angriffen möglicherweise eine gezielte Aktion?

Langsam dämmert es den Ermittlern: Insgesamt gibt es nach den ersten Erkenntnissen 13 Anschläge. Die Polizei vermutet derweil sogar einen extremistischen Hintergrund zu den Taten. Allem Anschein nach handelt es sich bei den Anschlägen zudem um eine gezielte Aktion: Ein deutschlandweiter Anschlag, der gut geplant wurde…

Mögliche Gründe weitestgehend unbekannt

Warum die Deutsche Bahn das Opfer des Anschlags werden sollte, ist noch ungewiss. Doch bekannt ist, dass in Hamburg und Sachsen bereits Extremismus-Experten die Fährtensuche aufgenommen haben.

Über den Kurznachrichtendienst Twitter hatte die Bundespolizei in Pirna am Montag mitgeteilt, dass nach mehreren Kabelbränden an Bahnstrecken in Sachsen das Operative Abwehrzentrum der Polizei eingeschaltet worden sei.

Näheres: Wie die Bundespolizei mitteilte, wurden seit 2:40 Uhr verschiedene Brandanschläge auf Kabelschächte und elektronische Stellwerke der Deutschen Bahn im Raum Leipzig verübt.

dabei konnten in einigen Fällen Brandvorrichtungen zumindest unschädlich gemacht werden, bevor sie einen Schaden anrichten konnten. Dies erklärte ein Sprecher der Bundespolizei.

Hubschrauber suchten aus der Luft nach weiteren Anschlagorten

Trotz des Einsatzes eines Hubschraubers, der die Bahnstrecken nach weiteren Brandorten absuchte, sollen keine Hinweise zu den Tätern gefunden worden sein. Insgesamt wurden bislang an vier Stellen Kabelschächte angezündet und Signalanlagen beschädigt.

Erhebliche Störungen und Verzögerungen

Am Montagmorgen kam es durch die Anschläge zu erheblichen Behinderungen im gesamten sächsischen Zugverkehr. Nach zwei Bränden an den Zuggleisen in Hamburg prüft auch dort der Staatsschutz, ob es sich möglicherweise um einen politisch motivierten Anschlag handelt.

Den Angaben zufolge sollen dort in der Nacht zu Montag im Stadtteil Eidelstedt und im Bereich Höltigbaum Kabel neben den Gleisen gebrannt haben.

Hintergrund G20-Gipfel?

Zudem erklärte die Sprecherin der Deutschen Bahn, dass der Zugverkehr auf der Strecke Hamburg-Lübeck zwischen Rahlstedt und Ahrensburg unterbrochen werden musste – der Grund hierfür sei Vandalismus.

Ein möglicher Hintergrund für die eventuell politisch motivierten Taten könnte laut Experten durchaus der anstehende G-20-Treff in Hamburg sein, der am 7. und 8. Juli stattfinden soll.

Hier kommen die Staats- und Regierungschefs aus führenden Industrie- und Schwellenländern sowie Vertreter der EU in der Hansestadt zusammen, um zu debattieren. Dies wiederum wäre ein Anlass für eine Vielzahl an Demonstrationen. Sind also auch die gelegten Brände ein vorgezogener Protest? Denkbar wäre es zumindest.

Bildquelle: © den-belitsky – Fotolia.com

1 Bewertungen
5.00 / 55 1