Recht am

Theresia Degner, die Vorstandsmitglied im UN Ausschuss ist, hat einmal gesagt: „ Inklusion ist ein Menschenrecht und die moderne Form von Gleichheit.“ Damit hat Sie auf den Punkt gebracht, was sich in den Köpfen entwickeln und festsetzen muss. Inklusion muss eine Selbstverständlichkeit werden und keine Begrifflichkeit bleiben. Was genau Inklusion bedeutet und was Sie zu dem Thema wissen sollten, können Sie in diesem Artikel lesen.

Übersicht

  • Was genau bedeutet Inklusion
  • Wichtige Grundsätze der Inklusion
  • Ein Meilenstein der Inklusion
  • Barrierefreiheit
  • Der Abbau von Hindernissen
  • Inklusion an Schulen
  • Was ist der Unterschied von Inklusion und Integration?
  • Der Arbeitsmarkt und die Inklusion
  • Zugehörigkeit

Möchten Sie von Zuhause aus Geld verdienen?

Was genau bedeutet Inklusion?

Inklusion ist ein Begriff aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt Zugehörigkeit. Es soll also eine Ausgrenzung verhindern. Jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, ob Frau oder Mann, ob alt oder jung, egal welche Hautfarbe oder welche Sprache ist Teil unserer Gesellschaft.

Die Dazugehörigkeit und die Einbeziehung ist Bestandteil der Inklusion und sie gilt für alle Menschen. Niemand, wirklich niemand, darf ausgeschlossen werden. Alle Menschen, die Teil dieser Gesellschaft sind, nehmen auch gleichberechtigt an der Gesellschaft teil. Sie haben alle die gleichen Möglichkeiten und sind in der Gemeinschaft mit einbezogen.

Wichtige Grundsätze der Inklusion

Die Inklusion hat wichtige Grundsätze. Die Selbstbestimmung ist ein Grundsatz, den die Inklusion verfolgt. Über sein eigenes Leben selbst zu bestimmen bedeutet ebenfalls Inklusion. Sie können auf diese Weise Ihre eigenen Wünsche formulieren und verfolgen.

Sie planen Ihre Zukunft selbst. Sie selbst entscheiden über Ihr Leben. Sie können entscheiden, wo Sie wohnen, wo Sie arbeiten und wie und womit Sie Ihre Freizeit gestalten. Sie sind der bestimmende Teil und Faktor in Ihrem eigenen Leben. Verschieden sein, ist normal und nicht richtungweisend.

Ein Meilenstein der Inklusion

Im Jahr 2009 trat die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland in Kraft. Auch wenn damit Ansprüche des internationalen Übereinkommens rechtlich feststehen, sind rechtliche Grundlagen kein Garant dafür, das Miteinander einfacher zu gestalten. Dieser Schritt muss in den Köpfen der Menschen verankert werden. Ihnen muss deutlich werden, dass ein gesellschaftliches Miteinander keine Ängste und Vorbehalte haben darf.

Wir können voneinander viel lernen und den Alltag gegenseitig bereichern. Verschieden sein muss selbstverständlich und Normalität werden. Um Inklusion leben zu können, müssen möglichst viele Menschen sich mit dem Thema beschäftigen, um aufgeschlossen und neugierig das Zusammenleben zu gestalten.

Barrierefreiheit

Inklusion heißt auch, die Freiheit, sich seinen Wohnort selbst wählen zu können. Viele Menschen würden von dieser Freiheit gern Gebrauch machen, doch die Möglichkeiten sind sehr beschränkt.

Die Barrierefreiheit ist die primäre Voraussetzung, damit sich Menschen mit Behinderung frei bewegen können und Ihren Wohnort auch erreichen. Vieles ist schon unternommen worden, aber ein unüberwindbares Hindernis auf dem Weg zu einem selbst bestimmten Ziel, setzt das Ziel außer Reichweite. Hier muss noch einiges geschehen, damit die Gleichheit gelebt werden kann.

Der Abbau von Hindernissen

Die Inklusion ist nur möglich, wenn die vielen Hindernissen, die Menschen mit einer Behinderung ein selbst bestimmtes Leben erschweren, beachtet und geändert werden. Es sind zahlreiche Situationen, an denen Menschen scheitern. Kennen Sie das? Stehpartys und Stehempfänge sind angesagt. Eine moderne Art der gemeinschaftlichen Zusammenkunft.

Das Wort modern klingt in diesen Zusammenhang wie Zynismus, wenn Sie beispielsweise im Rollstuhl sitzen. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie ein sehbehinderter Mensch an einem Geldautomaten Geld abheben soll? Nicht einmal 40% der Geldautomaten bieten spezielle Funktionen für Sehbehinderte in Europa. Da wird das selbst bestimmte Leben zum täglichen Hürdenlauf und die Zugehörigkeit scheitert daran.

Inklusion an Schulen

Möglichst früh sollten wir erkennen, dass jeder Mensch unterschiedlich und in seiner Art besonders ist. Die Kinder können uns helfen, Inklusion zu leben. Sie sind unvoreingenommen, sehen die Welt und ihre Umgebung noch ohne Vorurteile. Deshalb ist es wichtig Inklusion in Kindergärten und Schulen umzusetzen.

Bildung soll allen ermöglicht werden, Kindern mit Beeinträchtigung und Kindern ohne Beeinträchtigung. Es bedarf sicher der Bereitstellung besonderer Methoden, doch der Gewinn bei der Inklusion ist das Miteinander und die Zusammengehörigkeit. Die Grundlage, um Inklusion umzusetzen. Schritt für Schritt würden die Barrieren in den Köpfen der Menschen nicht nur abgebaut, sondern gar nicht erst aufgebaut werden.

Was ist der Unterschied zwischen Inklusion und Integration

Um beim Thema Schule zu bleiben, lässt sich der Unterschied folgendermaßen erklären: ein Schüler mit einer Beeinträchtigung wird ein bereits bestehendes Schulsystem aufgenommen. In diesem Fall muss der Schüler mit der Behinderung sich dem System anpassen.

Das ist dann die Integration. Bei der Inklusion sieht der Weg anders aus. Hier soll ein System geschaffen werden, das für alle Menschen gleichermaßen als Bildungsträger funktioniert. Die Schule passt sich demnach an die verschiedenen Voraussetzungen an, die Schüler bei der Aufnahme mitbringen.

Der Arbeitsmarkt und die Inklusion

Behindertenwerkstätten sind laut Werkstättenverordnung dafür zuständig den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. Das sollte für Menschen eine Übergangseinrichtung sein, die auf dem Arbeitsmarkt noch nicht erwerbstätig sein können. Der Grund dafür sind psychische, geistige oder körperliche Beeinträchtigungen, die ursächlich auch von einem Unfall oder einer Krankheit herrühren können.

Nur 1% jährlich schafft den Wechsel in den ersten Arbeitsmarkt. Die restlichen Arbeitnehmer bleiben in der Produktion oder in der Dienstleistung der Werkstätten. Inklusion sähe anders aus. Nach diesem Leitbild würden alle Menschen mit Behinderungen Ihren Erwerb im ersten Arbeitsmart finden. Die Realität ist davon allerdings weit entfernt und der Arbeitsmarkt genauso, um den Arbeitsalltag für Menschen mit Behinderungen zu gewähren.

Zugehörigkeit

Die Gesellschaft muss noch eine Menge leisten und daran arbeiten, gelebte Zugehörigkeit umzusetzen. Der Artikel 24 der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung formuliert das Recht auf die Teilnahme am allgemeinen Schulsystem. Dies kann eingeklagt werden. Erst wenn dieses Recht selbstverständlich ist, fängt Inklusion an.

Bildquelle: © Jenny Sturm – Fotolia.com

2 Bewertungen
5.00 / 55 2