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Insgesamt sind Läuse zwar harmlos, dennoch aber recht lästig und können einem sehr schnell den letzten Nerv rauben. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was Sie präventiv gegen einen Lausbefall tun können und wie Sie die Plagegeister schnell und effizient loswerden können.

Das alles finden Sie in diesem Artikel:

  • Läuse: Die hartnäckigen Blutsauger
  • Besonders schwer zu finden
  • Gut zu wissen
  • Kann man Lausbefall vorbeugen?
  • Woran merkt man, dass das Kind Läuse hat?
  • Was passiert, wenn man nichts gegen die Läuse tut?
  • Wie oft kommen Läuse in Schulen und Kindergärten vor?
  • Achtung: Keine Meldepflicht bei Lausbefall!
  • So werden Sie die Läuse schnell wieder los!
  • 10 wichtige Tipps bei Lausbefall

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Läuse: Die hartnäckigen Blutsauger

Läuse können eine ganz schöne Plage sein: Aber wo kommen die Biester eigentlich her? Entgegen vieler Annahmen fallen Läuse natürlich nicht vom Baum ins Haar oder springen vom Haustier über. Tatsächlich sitzen die Läuse ihr Leben lang schon im Kopfhaar. Sie verbringen dort sogar ihr ganzes Leben. Sie sind auf einen Wirt angewiesen, sonst sterben sie.

Unglaublich: Schon bei Ausgrabungen im alten Ägypten fand man sogar Läuse in den Haaren alter Mumien!

Was sind Nissen?

Lausweibchen kleben die sogenannten Nissen an die Haare. Das sind Päckchen mit Eiern. Pro Tag können es bis zu 10 Stück sein.

Tipp: Häufig werden Nissen schnell mit Schuppen verwechselt. Schuppen sind allerdings weisslich und lassen sich ziemlich einfach vom Haar abstreifen. Außerdem besetzen Schuppen das Haar eher unregelmäßig. Die Nissen der Läuse sind oval und eher transparent. Sie haben die Größe eines Sandkorns und sind damit gerade so mit bloßem Auge erkennbar. Außerdem leisten sie beim Entfernen deutlich mehr Widerstand, das sie regelrecht an den Haaren kleben.

Nach etwa 7 Tagen schlüpfen aus den Nissen junge Läuse, die bereits nach 7 bis 10 weiteren Tagen ausgewachsen sind. Sofort beginnen die Weibchen erneut mit der Eiablage, sodass ziemlich schnell weitere Läuse schlüpfen.

Blutsauger aus Leidenschaft

Schlüpft eine junge Laus, muss sie sofort innerhalb der ersten Lebensstunde eine Blutmahlzeit zu sich nehmen, bevor sie verdurstet. Besonders interessant ist zudem, dass sich die Läuse nur vom menschlichen Blut ernähren können, da sie sonst verdursten würden. Ohne eine Mahlzeit können sie gerade mal zwei Tage lang überleben.

Wie lange können Läuse leben?

Kopfläuse haben eine relativ kurze Lebensdauer von rund 30 Tagen. In dieser Zeit können die Weibchen in der Geschlechtsreife allerdings bis zu 100 Nissen legen.

Besonders schwer zu finden

Kopfläuse werden nicht einfach so gefunden. Sie flüchten, sobald es ihnen unangenehm wird, sofort in den Schatten zwischen die anderen Haare. Nur die ausgewachsenen Läuse bewegen sich auch in einem größeren Ausmaß in den Haaren herum. Junge Läuse hingegen sind eher sesshaft und halten sich lieber in der Nähe der Haarwurzeln auf.

Gut zu wissen

In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen noch ein paar weitere, wichtige Fakten zum Thema Lausbefall mit auf den Weg geben:

Hat Lausbefall etwas mit der Haarlänge zu tun?

Die Länge der Haare hat eigentlich wenig Einfluss darauf, ob jemand öfter oder seltener von Läusen befallen wird. Tatsächlich meiden Läuse nur wirklich kurzes Haar (kürzer als 2 cm) oder gar kein Haar, da sie sich hier nicht festhalten können. Da eine Laus allerdings auf das menschliche Blut angewiesen ist, hat sie meist keine große Wahl und muss nehmen, was sie bekommt.

Welche Lausarten gibt es?

Neben der Kopflaus gibt es noch weitere Arten, die dem Menschen gerne schaden. Weitere bekannte Blutsauger sind die Kleidermaus sowie die Filzlaus. Insgesamt gibt es aber über 400 Lausarten.

Während die Kopflaus nur in den Kopfhaaren lebt und sich dort vom Blut des Menschen ernährt, bevorzugt die Kleiderlaus Nähte oder Falten von Kleidern. Allerdings ist diese Art der Läuse sehr selten geworden. Filzläuse befallen insbesondere den behaarten Genitalbereich eines Menschen, sind aber unter anderem auch in Achselhöhlen, Augenbrauen oder Wimpern anzutreffen — bei Männern natürlich auch im Bart.

Übrigens: Filzläuse werden fast ausschließlich durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Hat Lausbefall etwas mit Hygiene zu tun?

Nein! Lausbefall hat nichts mit Hygiene zu tun. Tatsächlich kann auch langes, gut gewaschenes Haar keine Laus davon abschrecken, es sich gemütlich zu machen. Selbst die tägliche Haarwäsche hilft nicht.

Lausbefall kommt häufig dort vor, wo viele Menschengruppen aufeinander treffen und durch einen direkten Kontakt von Kopf zu Kopf in Berührung kommen. Dadurch ist erst eine Ausbreitung der Läuse möglich.

Besonders häufig war eine Ausbreitung früher in Kriegszeiten der Fall.

Kann man Lausbefall vorbeugen?

Einen wirklich sicheren Schutz vor Läusen gibt es nicht. Allerdings gibt es ein paar Vorgehensweisen, die es den Läusen schwer machen, sich ein neues Zuhause in Ihrem Haar zu suchen:

Lange Haare zusammenbinden

Langes, offen getragenes Haar ist natürlich ein regelrechtes Paradies für Läuse. Hier können Sie sich gut festhalten und wunderbar verstecken. Bindet man das Haar zusammen, macht man es den Läusen schon deutlich unangenehmer. Das schützt sowohl vor einer Ansteckung, als auch vor einer weiteren Verbreitung.

Regelmäßige Kontrollen

Mit einer regelmäßigen Kontrolle können Sie einen übermäßigen Befall ebenfalls sehr gut vermeiden. Achten Sie also ab und zu auf die Kopfhaut und suchen Sie nach Nissen oder einzelnen Läusen. Dazu können Sie einen Lauskamm verwenden sowie eine geeignete Haarspülung.

Produkte gegen Lausbefall

Natürlich gibt es auf dem Markt auch eine ganze Reihe verschiedener Produkte zu kaufen, die einen Lausbefall vorbeugen sollen. Allerdings gibt es keine grundlegenden oder kontrollierten wissenschaftlichen Studien darüber, ob die Mittel ihren Preis wert sind. Tatsächlich hat eine Kopflaus nämlich nicht wirklich die Wahl, wo sie als nächstes hinwandert. Sie muss dort hingehen, wo es sich einfach gerade anbietet. Sie landet also auf irgendeinem Kopf und ist dort dann gezwungen, erneut ums Überleben zu kämpfen.

Das Geld für teure Produkte, die ohnehin nicht unbedingt gesund für Ihre Kopfhaut sind, können Sie sich also getrost sparen.

Wichtig: Lausshampoo nur bei tatsächlichem Befall

Ein Lausshampoo sollte nur dann angewendet werden, wenn tatsächlich ein Befall vorliegt. Das ist wichtig, da die chemischen Wirkstoffe die Kopfhaut und die Umwelt sonst unnötig belasten. Mit einem Lausmittel sollten Sie also nur arbeiten, wenn Sie tatsächlich lebende Läuse gesehen haben.

Wie merkt man, dass das Kind Läuse hat?

Manchmal zwickt und juckt es das Kind, aber das muss längst nicht immer der Fall sein. Das sicherste Zeichen für einen Lausbefall sind die Nissen in den Haaren. Außerdem werden Sie oft mitbekommen, dass in der direkten Umgebung des Kindes von einem Lausbefall die Rede ist (zum Beispiel in der Schule, im Kindergarten, etc.). Ist der Lausbefall bekannt, sollten Sie keine Zeit verlieren und die Haare Ihres Kindes regelmäßig nach Läusen oder Nissen durchsuchen.

Das gleiche gilt aber natürlich auch dann, wenn sich Ihr Kind auffällig häufig am Kopf kratzt.

Was passiert, wenn man nichts gegen die Läuse tut?

Letztendlich sind Läuse zwar sehr lästige Zeitgenossen, dafür aber ziemlich harmlos. Auch Krankheiten werden kaum noch über Läuse übertragen. Allerdings kann es hin und wieder zu allergischen Reaktionen kommen, die durch die Fäkalien oder den Speichel der Läuse hervorgerufen werden. Auch Infektionen oder Verletzungen der Kopfhaut sind möglich.

Wie oft kommen Läuse an Schulen und Kindergärten vor?

Läuse kommen in fast allen Ländern der Welt ziemlich häufig vor – insbesondere aber an Orten, in denen viele Menschen einen direkten Kopf-an-Kopf-Kontakt haben. Das gilt natürlich vor allem für Spielplätze, Kindergärten, Schulen, Kitas und ähnliche Orte.

Interessanterweise werden dementsprechend auch meist die Kinder von den Läusen befallen. Erwachsene sind deutlich seltener vom Lausbefall betroffen.

Außerdem konnte beobachtet werden, dass das Auftreten von Kopfläusen wellenförmig abläuft: Beinahe epidemieartig treten regelrechte Wellen von Lausbefall auf – in den Schulen meist nach den Schulferien.

Achtung: Keine Meldepflicht bei Lausbefall

Eines der größten Probleme der epidemieartigen Ausbreitungswellen von Läusen ist, dass es keine Meldepflicht für diese gibt. Durch die rechtzeitige Information können viele Eltern gewarnt werden, bevor ein Lausbefall ungeahnte Ausmaße annimmt.

Tipp: Sollte Ihnen ein Lausbefall bei Ihrem Kind auffallen, sollten Sie sofort den Klassenlehrer beziehungsweise den Gruppenleiter darüber informieren.

So werden Sie die Läuse schnell wieder los!

Nun möchten wir Sie natürlich auch noch mit den wichtigsten Tipps vertraut machen, wie Sie Ihr Kind (oder sich selbst) schnellstmöglich vom Lausbefall wieder befreien können!

Wie wirken Mittel gegen Läuse?

Die meisten vom Umweltbundesamt empfohlenen Präparate enthalten Insektizide. Das bedeutet, dass es sich hierbei um Kontaktgifte handelt. Diese Gifte schädigen das Nervensystem der Parasiten – sind damit aber auch für den Menschen nicht ungefährlich.

Nach der Anwendung von solchen Mitteln wurden häufig Empfindungsstörungen der Haut wie Brennen oder Kribbeln beobachtet. Das liegt auch irgendwie nahe, wenn man bedenkt, dass es sich bei diesen Mitteln um ein Nervengift handelt.

Dann gibt es noch das Mittel Pyrethrum, welches das natürliche Gift einer Chrysanthemenart ist. Das Gift ist wesentlich unschädlicher für den Menschen und kann deutlich besser abgebaut werden. Durch den Wirkungsverstärker Piperonylbutoxid wird der schnelle Abbau allerdings unterbunden.

Achtung – chronische Schäden: Ob die gängigen Mittel gegen Läuse tatsächlich das Potenzial für eine chronische Schädigung haben, ist bislang noch nicht endgültig geklärt, wird aber schon lange kontrovers diskutiert.

Alternativen: Natürlich gibt es noch einige Alternativen zu den Giften. Physikalisch wirksame Alternativen sind beispielsweise Dimeticon, Kokos- oder Sojaöl. Der Ölfilm sorgt dafür, dass die Läuse ersticken, da sich der Ölfilm über die Atemöffnungen der Tiere legt und diese verklebt. Außerdem können die Tiere (anders als bei den Giften) keine Resistenzen entwickeln.

Neem-Extrakt ist ein pflanzlicher Stoff, durch den die Insekten keinen Chitinpanzer bilden können. Auf diese Weise wird die Häutung der Tiere verhindert. Außerdem ist die Anwendung des Mittels für den Menschen unschädlich. Die Anwendung dieser Methode ist allerdings traditionellen Ursprungs. Ein offizielles Arzneimittel ist das pflanzliche Extrakt daher nicht. Im Übrigen sterben die Läuse bei dieser Methode nicht sofort ab, sondern erst bei der nächsten Häutung.

10 wichtige Tipps bei Lausbefall

Tipp 1: Sollten Sie den Befall von Kopfläusen bei sich oder einem anderen Familienmitglied feststellen, sollten Sie sofort mit der Bekämpfung beginnen und keine Zeit verstreichen lassen, damit sich die Läuse nicht vermehren können.

Tipp 2: Wenn ein Familienmitglied Läuse hat, ist es auch wahrscheinlich, dass andere Familienmitglieder welche haben. Suchen Sie also auch die Köpfe der anderen Familienmitglieder ab. Vorbeugend können Sie Kokos- oder Sojaölpräparate einsetzen und damit alle Familienmitglieder behandeln.

Tipp 3: Bevor Sie zu den schädlichen Giftstoffen greifen, sollten Sie lieber Präparate mit natürlichen Inhaltsstoffen verwenden. Insektizidhaltige Präparate sollten Sie nur in Rücksprache mit einem Arzt verwenden.

Tipp 4: Die abgetöteten Nissen sowie nachgeschlüpfte Kopfläuse sollten Sie nach Anwendung einer Haarpflegespülung mit dem NIssenkamm am ersten, fünften, neunten und 13. Tag aus dem Haar kämmen.

Tipp 5: Natürlich ist es auch wichtig, dass Sie die Bettwäsche nach jeder Behandlung wechseln. Auch die getragene Leibwäsche sollte regelmäßig gewechselt werden. Waschen Sie auch nur noch bei mindestens 60 Grad Celsius. Um sicher zu gehen, dass mögliche Läuse getötet werden, können Sie die Wäsche anschließend 20 bis 30 Minuten auf höchster Stufe im Wäschetrockner lassen oder die Wäsche heiß bügeln.

Tipp 6: Befreien Sie sämtliche Bürsten und Kämme von Haaren. Hier kann es hilfreich sein, die Kämme und Bürsten in Rasierschaum einweichen zu lassen. Das löst die Haare nach einiger Zeit einfach auf. Alternativ können Sie die Bürsten und Kämme auch in heißem Wasser für mindestens 30 Minuten einweichen lassen. Auch eine Stunde im Desinfektionsmittel oder 48 Stunden in der Gefriertruhe können helfen, um die lästigen Blutsauger loszuwerden.

Tipp 7: Wollsachen, die Sie in den letzten 10 Tagen getragen haben, oder Kuscheltiere, mit denen das Kind oft in Kontakt war, sollten Sie in eine Plastiktüte verpacken und anschließend bei Minus 18 Grad Celsius in der Gefriertruhe für 48 Stunden herunter kühlen lassen.

Tipp 8: Vergessen Sie nicht, auch Ihre Teppiche, Polstermöbel sowie die Kopfstützen Ihres Autos auf Läuse zu untersuchen. Am besten direkt mit dem Staubsauger gründlich abfahren, dann kann nichts passieren.

Tipp 9: Zwei Tage nach der ersten Behandlung sollte man den Kopf absuchen und schauen, ob Läuse oder Nissen zu sehen sind. Ist das der Fall, muss man erneut behandeln.

Tipp 10: Die nächste Befallkontrolle sollte man nach acht Tagen durchführen, denn dann schlüpft aus eventuell übrig gebliebenen Nissen die nächste Generation von Läusen. Zwei bis drei Wochen später könnte also schon der nächste Schub eines Läusebefalls drohen. Die Behandlung mit natürlichen Präparaten muss hier in jedem Fall erneut durchgeführt werden.

Bildquelle: © SENTELLO – Fotolia.com

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