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Was kann man tun, wenn das Kind plötzlich Ohrenschmerzen hat? Direkt zum Arzt möchte man meist nicht. Sollte man entsprechende Medikamente im Haus haben oder gibt es einfache Hausmittel, mit denen sich die Schmerzen lindern lassen? Hier zeigen wir Ihnen, was Sie unbedingt über das Thema Ohrenschmerzen wissen sollten. Das Redaktions-Team von heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Das erwartet Sie in diesem Artikel:

  • Kind hat Ohrenschmerzen: Daher kommt’s
  • Das können Sie tun
  • So können Sie Ohrenschmerzen vorbeugen

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Kind hat Ohrenschmerzen: Daher kommt’s

Fast alle Eltern werden im Laufe der ersten Lebensjahre ihrer Kinder die eher unangenehmen Erfahrungen mit den Symptomen machen, die bei den Ohrenschmerzen auftreten: Mitten in der Nacht wacht das Kleine plötzlich weinend auf. Es fasst sich ans Ohr und versucht den Eltern zu verstehen zu geben, dass es Scherzen hat.

Meist ist die Ursache für die Ohrenschmerzen ein Infekt oder aber ein Schnupfen in den oberen Luftwegen. Hierdurch schwillt nicht nur die Nasenschleimhaut an, sondern auch die sogenannte Eustachiische Röhre. Sie ist eine Verbindung zwischen Nase und Ohr. Bestimmt kennen Sie das Phänomen, wenn Sie im Flugzeug sitzen und den bekannten „Druckausgleich“ in den Ohren durchführen.

Möglich wird dies durch die Verbindung zwischen Nase und Ohren. Beim Druckausgleich hält man sich die Nase zu und drückt etwas Luft aus der Lunge. So, als wollte man durch die Nase ausatmen.

Deswegen haben Kinder öfter Ohrenschmerzen als Erwachsene

Bei Kindern ist eine solche Verbindung kürzer als bei den Erwachsenen. Dadurch können Krankheitserreger aus dem Nasen-Rachenraum deutlich einfacher bis zum Innenohr vordringen.

Außerdem verhindern bei Kindern häufig Adenoide (also die Polypen oder Gaumenmandeln) eine funktionierende Belüftung der Eustachiischen Röhre. Somit kann auch das Innenohr nicht ausreichend belüftet werden, was die entzündenden Vorgänge zusätzlich beschleunigt.

Ungebetene Gäste im Körper Ihres Kindes

Die Auslöser für eine Mittelohrentzündung sind normalerweise Viren oder Bakterien. Sehr oft ist es bei Kindern sogar eine Mischung aus beidem.

So erkennen Sie die Ohrenschmerzen bei Kleinkindern

Bei besonders jungen Kindern ist es nicht immer ganz einfach festzustellen, ob es sich tatsächlich um Ohrenschmerzen handelt. Wenn sich das Kleinkind nämlich mit der Hand im Bereich von Ohr und Wange hin und her streicht, deutet dies nämlich in der Regel auf Zahnungsbeschwerden hin.

Ein Selbsttest, den Sie selbst durchführen können, ist das Auslösen des sogenannten Tragus-Schmerzes. Dazu müssen Sie auf den knorpeligen Höcker (den Tragus) drücken, der sich vorne am Ohr in Richtung der Wange befindet. Entstehen hierbei Schmerzen beim Kind, liegen sehr wahrscheinlich Ohrenschmerzen beim Kind vor.

Das können Sie tun

Normalerweise ist die erste Maßnahme vieler Eltern die Verabreichung eines Schmerzmittels. Dabei greifen Eltern meist auf Paracetamol- oder Ibuprofensaft oder -zäpfchen zurück. Als Mittel der ersten Wahl gilt im Übrigen Ibuprofen, da es zusätzlich zur antientzündlichen Wirkung auch eine abschwellende Wirkung hat.

Gegebenenfalls wird auch mit abschwellenden Nasentropfen kombiniert. Hierdurch wird die Eustachiische Röhre wieder belüftet und ein Abfluss vom entzündeten Sekret möglich.

Achtung: Beim Gebrauch von Medikamenten sollte man besonders vorsichtig sein und auf gar keinen Fall eigenmächtig Medikamente verabreichen oder dosieren, ohne zuvor mit dem Arzt gesprochen zu haben. Gerade bei kleineren Kindern ist das Risiko von schädlichen Nebenwirkungen enorm hoch.

Paracetamol ist seit vielen Jahren schon das Mittel der ersten Wahl – Studien zeigen allerdings, dass das Medikament gerade auf Kinder extrem schädlich wirkt. Schon eine geringe Überdosis kann unwiderufbare Schäden auslösen.

Achtung bei Medikamentengebrauch

Selbst wenn ein Medikament empfohlen wird, sollte man sich genau überlegen, ob man tatsächlich zu den Medikamenten greifen möchte, oder ob sich eine Infektion nicht auch mit bewährten Hausmitteln heilen lässt.

Bei fortgeschrittener Entzündung

Sollten Sie hinter dem Ohr des Kindes eine starke Schwellung und Rötungen feststellen, die dem Kind auch Schmerzen bereiten, sollten Sie unverzüglich ein Krankenhaus aufsuchen. Selbst dann, wenn Sie die Schwellung mitten in der Nacht feststellen. Hierbei könnte es sich nämlich um eine Mastoiditis handeln. Das ist eine Entzündung im Bereich des Ohres, die bereits auf die Knochen übergegangen ist und von dort aus auf das Gehirn übergreifen könnte.

In einigen Fällen ist eine chirurgische Behandlung durch einen HNO-Arzt nicht zu vermeiden.

Hausmittel: Weniger schädlich und trotzdem wirkungsvoll

Als ersten können Sie Ihrem Kind Nasentropfen oder Nasenspray geben. Hier ist wichtig, dass die Nasentropfen beziehungsweise der Spray auf einer Kochsalzlösung basiert. Diese Lösung wird abschwellend auf die Eustachische Röhre wirken. Darum ist dies auch die erste Maßnahme, die Sie bei Ohrenschmerzen durchführen sollten.

Als nächsten können Sie eine sogenannte Zwiebelauflage einsetzen. Sie lindert die Schmerzen des Kindes auf erstaunliche Art und Weise, sodass in den meisten Fällen gar keine Schmerzmittel oder entzündungshemmende Mittel notwendig sind.

Übrigens: Eine solche Maßnahme wird sogar in manchen Krankenhäusern durchgeführt.

So geht’s: Als ersten hacken Sie eine mittlere rohe Zwiebel klein und wickeln diese dann anschließend in ein Taschentuch ein. Mit einem weiteren Tuch können Sie dann die Zwiebelauflage auf dem schmerzenden Ohr fixieren. Wenn es das Kind Wärme mag, können Sie auch eine Wärmflasche zum Kind legen. Hierdurch werden die ätherischen Öle und die Heilungswirkung der Zwiebel noch besser freigesetzt.

So können Sie Ohrenschmerzen vorbeugen

Wie bereits erwähnt ist die Eustachische Röhre als Verbindung zwischen Innenohr und Mundraum besonders wichtig für die Belüftung des Ohres. Wenn das Kind abends im Bett liegt und das Fläschchen trinkt, sollte es dies künftig lieber nur noch im Sitzen tun.

In einer sitzenden Position ist nämlich gewährleistet, dass das Getränk nicht über die Öffnung in das Eustachische Röhrchen gelangt. Milchhaltige Getränke führen nämlich zu einer Verschleimung und können dazu beitragen, das die Öffnung verengt wird.

Bildquelle: © Picture-Factory – Fotolia.com

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