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Einer der schlimmsten Schicksalsschläge, die eine Familie treffen können: Der plötzliche Kindstod kommt unerwartet und heimtückisch. Glücklicherweise ist die Zahl der Opfer in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Wir zeigen Ihnen, was potenzielle Auslöser eines plötzlichen Kindstods sind wie Sie das Risiko für Ihr Baby senken können. Das Redaktionsteam von Heimarbeit.de wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Das alles finden Sie in diesem Artikel:

  • Der Schrecken aller Eltern: Heute zum Glück immer seltener
  • Mögliche Ursachen für den plötzlichen Kindstod
  • Die wichtigsten Risikofaktoren für eine plötzlichen Kindstod
  • So können Sie das SIDS-Risiko Ihres Kindes minimieren
  • Was passiert im Ernstfall?

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Der Schrecken aller Eltern: Heute zum Glück immer seltener

Ein plötzlicher Tod des Kindes ist der große Schrecken aller Eltern. Unheimlich aber wahr: der weit gefürchtete Kindstod ereignet sich meist dann, wenn das Kind schläft…

…doch am unheimlichste ist dabei, dass sich die Todesursache im Nachhinein kaum ermitteln lässt.

Übrigens: Die wissenschaftliche Bezeichnung für den plötzlichen Kindstod lautet SIDS (Sudden Enfant Dead Syndrome).

Ursache weitgehend unbekannt

Selbst heute noch sind viele Ärzte und Wissenschaftler unschlüssig darüber, wie der plötzliche Kindstod hervorgerufen wird. Die Wissenschaft kennt zwar bereits einige Faktoren, die zum plötzlichen Tod des Kindes führen können, allerdings geht man davon aus, dass meist mehrere Einflüsse zusammenwirken: Eine wirklich schlüssige Erklärung für den plötzlichen Kindstod gibt es leider noch nicht.

Heute zum Glück deutlich seltener

In einem internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Zahlen der plötzlichen Kindestode in Deutschland zu den 1980er noch deutlich erschreckender waren, als heute. Damals starben in den alten Bundesländern jedes Jahr etwa 1.300 Kinder an SIDS. In kaum einem anderen Land waren die Zahlen so hoch.

Doch wir kam es dazu, dass ausgerechnet in den alten Bundesländern so viele Kinder von dem traurigen Schicksal betroffen waren?

Wissenschafter untersuchten die Lebensweise von den verstorbenen Kindern und fanden heraus, dass das Schlafen auf dem Rücken und in einem Babysack den plötzlichen Kindstod vorbeugen konnte.

Diese Erkenntnis war sehr wertvoll. In den letzten Jahrzehnten taten Hebammen, Geburtskliniken und Kinderärzten alles, um diese Erkenntnis an die Eltern weiterzugeben.

Im Jahr 2010 traf der plötzliche Kindstod deutschlandweit nur noch 164 Babys. Deutlich weniger also, als in den 1980er Jahren.

Grund zum Aufatmen: Auch, wenn das Thema SIDS noch immer viel diskutiert wird, sind die Zahlen weiterhin stark sinkend. Heute trifft der plötzliche Kindstod gerade einmal nur 2 von 10.000 Babys.

Eine Grundgefahr besteht zwar noch, sollte von Eltern aber keineswegs überschätzt werden. Es ist also völlig unangebracht, sich den Kopf über einen möglichen Kindstod zu zerbrechen und Angst zu haben. Achten Sie viel lieber darauf, dass Sie die folgenden Regeln und Tipps einhalten und genießen vor allem: Sie die Zeit mit Ihrem Kind, ohne sich ständig verrückt zu machen oder verrückt machen zu lassen.

Mögliche Ursachen für den plötzlichen Kindstod

Verblüffender Weise ist die Wissenschaft noch immer auf der Suche nach den möglichen Ursachen für den plötzlichen Tod eines Kindes. Aber: Immerhin gibt es schon ein paar wichtige Ansätze…

In den ersten sechs Monaten nach der Geburt ist der Körper des Babys noch sehr zerbrechlich. Auch die Funktionen des Körpers laufen noch lange nicht so, wie sie es später einmal sollen. Damit ist ein Baby noch ziemlich anfällig bei allen möglichen äußeren Einflüssen. Das erklärt auch, weshalb sich rund 90 Prozent aller SIDS-Fälle in den ersten sechs Lebensmonaten eines Kindes ereignen.

Wichtig: Besonders hoch ist das Risiko laut Statistiken im dritten und vierten Lebensmonat. Außerdem sind 60 Prozent der Opfer männlich. Auch die Jahreszeit scheint eine Rolle zu spielen. Demnach kommt eines plötzlicher Kindstod vor allem in den kalten Jahreszeiten vor.

Atemstörung als Auslöser unter Verdacht

Besonders stark unter Verdacht steht eine Atemstörung als Auslöser für den plötzliche Kindstod. Die Atemstörung kann dazu führen, dass das Kind an einem Sauerstoffmangel leidet. Außerdem kann der Herzschlag hierdurch verlangsamt werden. In Summe steigt dadurch die CO2-Konzentration im Blut.

Eigentlich sollte ein Kind bei einer Atemstörung aufwachen und seine Atmung dann normalisieren. Manche Kinder scheinen allerdings nur mit einer Schnappatmung auf die Atemstörung zu reagieren. Wenn auch diese die Kinder nicht aufwachen lässt, kann es dazu kommen, dass das Kind im Schlaf erstickt.

Was allerdings diese Atemschwäche auslösen kann, ist noch längst nicht geklärt. Vermutet wird allerdings von einem Großteil der Forscher, dass das Atemzentrum im Gehirn des Kindes in den betroffenen Fällen noch nicht weiter genug entwickelt ist. Im Notfall kann die Atmung des Kindes somit nicht wieder reguliert werden.

Serotonin-Mangel als mögliche Ursache

Einige Forscher sind zudem der Auffassung, dass auch ein Mangel an Serotonin eine Rolle spielt. Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff im Gehirn, der unter anderem für unser Wohlbefinden sorgt, andererseits aber auch bewirkt, dass wir aufwachen.

Zelldefekte am Herzen

Interessant ist aber auch, dass man bei manchen Kindern, die an SIDS verstorben waren, Zelldefekte am Herzen festgestellt werden konnten. Diese wiederum hatten einen Einfluss auf den Herzschlag des Kindes.

Defekt im Stammhirn

Wiederum eine weitere These ist, dass ein Defekt im Bereich des Stammhirns dafür sorgt, dass die Wahrnehmung von CO2 beeinflusst wird.

Sinkender Blutdruck

Andere Wissenschaftler sind der Meinung, dass der Blutdruck, der im Schlaf automatisch absinkt, vom Gehirn mancher Babys noch nicht reguliert werden kann und dadurch die Sauerstoff-Versorgung einiger Organe abbricht.

Die wichtigsten Risikofaktoren für einen plötzlichen Kindstod

Nun haben wir noch eine Liste für Sie mit den wichtigsten Risikofaktoren, die einen plötzlichen Kindstod hervorrufen können. Wissenschaftler gehen stark davon aus, dass diese Faktoren die SIDS-Gefahr deutlich erhöhen:

Baby schläft auf dem Bauch

Wenn das Baby auf seinem Bauch schläft, erhöht sich hierdurch das Risiko um nahe das Doppelte! Eine Bauchlage erschwert nämlich wichtige Reflexe, wie zum Beispiel den Hustenreflex. Außerdem kann es sein, dass Erbrochenes im Schlaf wieder eingeatmet wird. Hinzu kommt, dass Babys in Bauchlage einen deutlich tieferen Schlaf haben, als Babys, die auf dem Rücken schlafen. Ein Aufwachen im Notfall wird damit unwahrscheinlicher. Außerdem kann es zu einem CO2-Stau zwischen Kopf und Matratze kommen, wenn das Kind mit dem Gesicht zur Seite oder nach unten schläft.

Frühchen oder Leichtgewichte

Da der plötzliche Kindstod sehr wahrscheinlich stark auf die noch nicht vollständig ausgeprägte Funktionsfähigkeit verschiedner Organe oder Reflexe zurück zu führen ist, ist gerade bei Babys, die vor der 33. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, enorm hoch. Auch wenn das Gewicht des Babys weniger als 2.500 Gramm beträgt, besteht erhöhtes Potenzial.

Zwillinge oder Mehrlinge

Auch bei Zwillingen oder Mehrlingen besteht laut der Wissenschaftler ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Kindstod.

Geschwisterkind bereits an plötzlichem Kindstod verstorben

Wenn ein Geschwisterchen bereits an SIDS verstorben ist, sollte man bei einem weiteren Kind natürlich umso mehr aufpassen.

Eltern rauchen in der Nähe des Kindes

Auch durch das Rauchen kann sich das Risiko erhöhen. Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass in der Nähe des Kindes nicht geraucht wird. Auch in der Wohnung, in der das Baby lebt, sollte nicht geraucht werden.

Besonders gefährlich: Rauchen oder Drogen während der Schwangerschaft

Als besonders gefährdet gelten Babys, deren Mutter in während der Schwangerschaft geraucht oder Drogen genommen hat.

Sehr junge Mütter

Ein erhöhtes Risiko gilt ebenfalls für Babys von Müttern, die in ihrer ersten Schwangerschaft jünger als 20 Jahre alt waren.

Unzureichende Schwangerschaftsvorsorge

Hat die Mutter während der Schwangerschaft nur eine unzureichende oder sogar gar keine Schwangerschaftsvorsorge erhalten, kann das Risiko steigen.

Wichtig: Bei diesen Punkten handelt es sich lediglich um sehr geringfügige, statistische Wahrscheinlichkeiten, die laut Wissenschaftler zu einem (wenn auch nur minimal) höheren Risiko führen.

So können Sie das SIDS-Risiko Ihres Babys minimieren

Entsprechend der zuvor genannten Risikofaktoren gibt es eine ganze Menge Dinge, die Sie tun oder auf die Sie achten können, damit das Risiko eine plötzlichen Kindstods minimiert wird. Wissenschafter und Mediziner empfehlen hierzu folgendes:

  • Sorgen Sie dafür, dass das Kind möglichst in Rückenlage schläft. Vermieten werden sollte hingegen unbedingt die Bauchlage. Wenn das Kind auf der Seite schläft, sollten Sie einen Arm ausstrecken, damit es nicht auf sein Gesicht rollen kann.
  • Schnuller gelten im Allgemeinen zwar nicht gerade als förderlich – dennoch sollten Sie Ihr Kind bis zum ersten Lebensjahr mit einem Schnuller schlafen lassen. Wissenschaftler fanden heraus, dass ein Schnuller die Gefahr eines plötzlichen Kindstods um bis zu 90 Prozent senken kann. Anscheinend kann ein Schnuller nämlich verhindern, dass sich die Kinder im Schlaf die Luftzufuhr blockieren oder sich mit dem Gesicht in die Unterlage drücken.
  • Am besten sollten Sie schon vor der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufhöhen. Sorgen Sie zudem für eine absolut rauchfreie Umgebung für das Kind.
  • Im ersten halben Lebensjahr des Babys sollten Sie mit Ihrem Kind die Bauchlage im wachen zustand üben. Auf diese Weise trainieren Sie seine Muskulatur, die das Kind im Notfall vor Atemstörungen bewahren kann.
  • Zu weiche Matratzen sind nicht gut. Für Babys sind weiche Matratzen sogar nicht schädlicher, als für Erwachsene. Babys können sich in dem weichen Untergrund kaum bewegen. Sollte ein Baby zufällig auf den Bauch rollen, kann es sich eigenständig nicht mehr so einfach umdrehen.
    Benutzen Sie lieber atmungsaktive Matratzen und verzichten Sie auf wasserdichte Unterlagen.
  • Den besten Schlaf hat Ihr Baby in einem nicht zu stramm sitzenden Schlafsack für Babys. Kuscheltiere oder Kuschelsachen sollten übrigens nicht ins Bett gelegt werden!
  • Die optimale Traumtemperatur für einen guten Schlaf des Kindes liegt bei 18 Grad Celsius. Dass Ihrem Kind zu warum ist können Sie zum Beispiel daran erkennen, dass es schwitzt, feuchte Haare hat, Hitzepickel bekommt oder schneller als sonst atmet. Am Besten können Sie übriges zwischen Schulterblättern, am Nacken oder an seinem Bauch fühlen, ob Ihrem Kind zu warm oder zu kalt ist.
  • Wenn möglich, sollten Sie Ihr Kind in den ersten sechs Monaten voll stillen.
  • Nehmen Sie an den Vorsorgeuntersuchungen teil.
  • Wenn Ihr Baby Anzeichen von Krankheitssymptomen zeigt, sollten Sie zum Kinderarzt gehen.

Was passiert im Ernstfall?

Sollte es trotz aller Vorsicht dazu kommen, dass ein plötzlicher Kindstod eintritt, lässt sich leider nichts mehr machen. Meist kann ein plötzlicher Kindstod auch nur diagnostiziert werden, weil keine anderen Todesursachen erkannt werden konnten.

Da sich leider nichts weiter machen lässt, ist bei einem solchen Schicksalsschlag ratsam, sich anÄrzte und Hebammen zu wenden, die einem natürlich helfend zur Seite stehen.

Bildquelle: © petunyia – Fotolia.com

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