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Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist eine Sache. Die andere Sache ist, mit den finanziellen Mitteln gut genug über die Runden zu kommen. Es ist eine wirklich schwere Kombination aus Verantwortung, Hingabe und Existenzängsten – denn den meisten Alleinerziehenden geht es sehr schlecht. Sie leben am Existenzminimum

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Alleinerziehende in Deutschland

Erziehung ist im Laufe der Jahre zu einem recht schwierigen Thema geworden. Viele Experten sind sich einig, dass Eltern heute wesentlich mehr leisten müssen, als vor einigen Jahrzehnten noch. Überwiegend sind beide Elternteile berufstätig, damit das Einkommen stimmt. Gleichzeitig müssen sie sich dann noch um die Kinder kümmern und um die verschiedenen Angelegenheiten, die eben Tag für Tag anfallen…

Bei den Alleinerziehenden sieht es noch mal ganz anders aus. Sie müssen alleine das schaffen, was normalerweise zwei Eltern leisten müssen. Außerdem können Sie häufig nicht von bestimmten Vorteilen profitieren, die noch für Verheiratete gelten.

Verheiratete werden in Deutschland steuerlich begünstigt. Für sie gelten bestimmte Steuerklassen, zwischen denen sie wählen können. Das kann schon von Fall zu Fall einen jährlichen Steuervorteil von mehreren Tausend Euro bedeuten. Sollte das Paar nun allerdings einen familiären Schiffbruch erleiden und eine Scheidung droht, so ist der Vorteil schnell passee!

Das ist schon etwas merkwürdig: Normalerweise ändert sich an der Lebenssituation der Alleinerziehenden nämlich nicht viel – die Kinder sind weiterhin da, die Aufgaben bleiben dieselben oder verdoppeln sich. Auch der Job bleibt (hoffentlich) weiterhin bestehen. Allerdings fällt nun der Steuervorteil weg.

Hinzu kommt: Viele Alleinerziehende verdienen bereits so wenig, dass sie von bestimmten Freibeträgen kaum profitieren.

Ein Leben mit Existenzängsten

Alleinerziehende berichten immer häufiger: Es gibt Zeiten, in denen sie nicht wissen, wie sie ihre Kinder über die Runden bringen sollen. Das sind teilweise lähmende Existenzängste um die eigenen Kinder und um sich selbst. Wie soll man das als junge Familie nur durchstehen? Mütter fühlen sich häufig handlungsunfähig, leiden unter Depressionen und Angstzuständen, die sich kaum jemand ausmalen kann.

Es gibt keine Ersparnisse oder Rücklagen, oftmals auch niemanden, der wirklich helfen kann. Die Kleinfamilie lebt dann von einem Tag in den anderen – und im Hinterkopf wird die Mutter zusätzlich von Zukunftsängsten geplagt. Wie soll es nur im Alter weitergehen?

Kaum ein vernünftiger Job

Die Jobchancen für Alleinerziehende stehen alles andere als gut. Wenn man es überhaupt in ein Bewerbungsgespräch schafft, kommt man sich nicht selten wie bei einem Verhör vor. Man weiß schon, dass man als alleinerziehender Elternteil gegenüber den anderen Mitbewerbern klar im Nachteil ist. Die Personaler lassen einen das gerne doppelt spüren.

Mit bohrenden Fragen werden die Alleinerziehenden überschüttet und in die Enge gedrängt. Wie soll man sich in solchen Stresssituationen überhaupt noch möglichst gut verkaufen können?

Tatsächlich schaffen es dennoch viele Alleinerziehende, zumindest überhaupt einen Job zu bekommen. Viele sind allerdings dennoch zusätzlich auf Sozialleistungen angewiesen, da das Einkommen aus dem Jobverhältnis einfach nicht ausreicht. Die Arbeitszeiten passen oft kaum zu den Betreuungszeiten der Kitas – die Alleinerziehenden werden dann nicht selten in ein Teilzeit-Jobverhältnis gesteckt. Das Einkommen hieraus ist deutlich weniger, als eine kleine Familie zum Leben benötigen würde.

Immer mehr Alleinerziehende in Deutschland – warum wird nichts unternommen?

Sie sind alleinerziehend? Dann wissen Sie sicher, dass Sie mit Ihren Problemen längst nicht alleine sind. Eine immer weiter wachsende Anzahl von Alleinerziehenden muss sich Tag für Tag mit denselben Problemen durch das Leben boxen, wie Sie auch.

Auf der einen Seite ist das sicher eine große Erleichterung für jeden Alleinerziehenden zu wissen, dass man nicht alleine ist. Allerdings fragt man sich auch, warum die Bundesregierung nichts oder zumindest kaum etwas unternimmt… Immerhin hört man immer wieder, dass in Deutschland die Kinder fehlen. Das Land braucht Nachwuchs, doch so wirklich scheint sich niemand über die Kinder von Alleinerziehenden zu freuen.

Viele der Alleinerziehenden müssen an einer Grenze leben, unterhalb derer man in Deutschland als arm gilt. Das zeigte eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung. Mehr als ein Drittel der Alleinerziehenden ist auf Hartz IV angewiesen. 35 Prozent von ihren beziehen Hartz IV, obwohl sie arbeiten gehen. Sie leben als sogenannte Aufstocker. Hinzu kommt, dass nur die wenigsten von ihren Ex-Partnern einen ausreichenden Unterhalt bekommen, der ihnen zusteht. Experten benennen zudem das stetig wachsende Armutsrisiko von Alleinerziehenden und ihren Kindern.

Kämpferinnen mit Lebenserfahrung

Viele Alleinerziehende haben gelernt, sich an das harte Leben anzupassen. Sie wissen, wie sie sich und ihre Kinder durchbringen können. Sie beißen sich durch. Alleinerziehende sind wahre Kämpferinnen mit einer Menge Lebenserfahrung. Lebenserfahrung kann man nämlich erst dann sammeln, wenn man viele Hürden und Probleme gemeistert hat. Und tatsächlich – Alleinerziehende sind wahre Experten darin!

Bildquelle: © Kristin Gründler – Fotolia.com

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