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Eine Lese- / Rechtschreibschwäche liegt noch nicht automatisch vor, wenn sich ein Kind oder Erwachsener mit dem Lesen oder Schreiben schwer tut. Wir fassen für Sie zusammen, was zusammenkommen muss, damit man von einer Lese- / Rechtschreibschwäche sprechen kann und was dagegen hilft.

Überblick

  • Was ist eine Lese- / Rechtschreibschwäche?
  • Wer ist von Lese- / Rechtschreibschwäche betroffen?
  • Anzeichen für eine Lese- / Rechtschreibschwäche
  • Welche Ursachen hat die Lese- / Rechtschreibschwäche?
  • Lese- / Rechtschreibschwäche erkennen
  • Therapieansatz bei Lese- / Rechtschreibschwäche
  • Lese- / Rechtschreibschwäche und Dyskalkulie
  • Ist Lese- / Rechtschreibschwäche automatisch mit Hyperaktivität verbunden?
  • Chronische Lese- / Rechtschreibschwäche

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Was ist eine Lese- / Rechtschreibschwäche?

Die Lese- / Rechtschreibschwäche (LRS) ist kein genau festgelegter Begriff. So wird dafür auch der Ausdruck „Lese-Rechtschreibschwierigkeiten“ oder „besondere Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und / oder Rechtschreibens“ verwendet. Auch den Begriff Legasthenie findet man häufig. Dieser griechische Begriff bedeutet ebenfalls Leseschwäche.

Grundsätzlich gibt es eine angeborene Schwierigkeit richtig Lesen und Schreiben zu lernen oder die Schwäche, die durch äußere Bedingungen verursacht wird. In der Praxis lässt sich aber nur schwer feststellen, was die Ursache ist. Die Mittel gegen Lese- / Rechtschreibschwäche sind in beiden Fällen ähnlich.

Wer ist von Lese- / Rechtschreibschwäche betroffen?

LRS kommt überall auf der Welt vor, wo Menschen Lesen und Schreiben lernen. Es gibt einen Überhang von Männern, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben, was vor allem kulturelle Gründe hat. Die Lese- / Rechtschreibschwäche wird meist in der Schule entdeckt, weil es dort darum geht das Lesen und das Schreiben zu erlernen. Das Phänomen tritt aber in allen Altersstufen auf. Eine Lese- / Rechtschreibschwäche verschwindet auch nicht von allein, wenn man sie nicht behandelt.

Man schätzt, dass etwa 10 bis 15 Prozent aller Menschen von einer Lese- / Rechtschreibschwäche betroffen sind.

Anzeichen für eine Lese- / Rechtschreibschwäche

Die Lese- / Rechtschreibschwäche fällt meist schon früh im Vergleich mit gleichaltrigen Schülern auf. Wer davon betroffen ist, hat zum Beispiel meist große Schwierigkeiten damit Wortreime zu bilden. Außerdem kann er bestimmte Laute nicht so einfach auflösen und in geschriebene Sprache umsetzen wie seine Mitschüler.

Das Verwechseln von „F“, „V“ und „PH“ ist beim Erlernen des Schreibens ganz normal, werden sie doch alle gleich ausgesprochen. Wenn zum Beispiel aber auch „N“ und „M“, „T“ und „D“ oder weitere Buchstaben nicht unterschieden werden können, kann das ein Warnsignal sein.

Auch die Benennung von Buchstaben ist ein Thema, das eng mit der Legasthenie verbunden ist. Ein weiterer Test ist, ob lange Wörter sinnvoll gegliedert werden können.

Welche Ursachen hat die Lese- / Rechtschreibschwäche?

Noch steckt die Forschung zur Lese- / Rechtschreibschwäche in den Kinderschuhen. Was man aber bereits sagen kann, ist, dass betroffene Kinder länger brauchen, um die Kulturtechnik des Schreibens zu erlernen und es vielleicht nie schaffen Fehler zu vermeiden.

Dabei bereitet vor allem die Verbindung von gesprochener und geschriebener Sprache große Probleme. Eine Lese- / Rechtschreibschwäche muss kein Anzeichen mangelnder Intelligenz sein. Die kindliche Entwicklung kann in allen anderen Bereichen völlig normal ablaufen.

Eine Ursache für Lese- / Rechtschreibschwäche können Einschränkungen beim Sehen und Hören sein. Wenn ein Kind gesprochene Wörter nicht klar verstehen kann oder die Buchstaben nur verschwommen wahrnimmt, dann hat es viel schlechtere Ausgangsbedingungen als andere Kinder. Wenn die Lernvoraussetzungen eingeschränkt sind, spricht man von Teilleistungsschwächen. Sie sind aber nicht bei allen Kindern vorhanden, die ein Lese- / Rechtschreibschwäche haben.

Etwa 60 % der Kinder mit Lese- / Rechtschreibschwäche haben einen Verwandten, der ebenfalls darunter leidet. Das weist darauf hin, dass möglicherweise die Gene eine wichtige Rolle spielen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es keine Ursache gibt, die zwingend zu einer Lese- / Rechtschreibschwäche führt, sondern dass immer mehrere Gründe zusammenkommen.

Lese- / Rechtschreibschwäche erkennen

Deshalb genügt es nicht festzustellen, dass sich ein Kind mit dem Lesen und Schreiben schwer tut. Um ihm helfen zu können, muss eine umfassende Diagnose erstellt werden. Nur wenn man die Ursachen und begünstigenden Faktoren für eine Lese- / Rechtschreibschwäche kennt, kann man gezielt dagegen vorgehen.

Es gibt international anerkannte Diagnosekriterien für eine Lese- / Rechtschreibschwäche und genügend geeignete Stellen, die Diagnose und Therapie anbieten. Es ist also leicht möglich gegen eine Lese- / Rechtschreibschwäche vorzugehen.

Therapieansatz bei Lese- / Rechtschreibschwäche

Je nachdem wer sich um die Lese- / Rechtschreibschwäche eines Kindes kümmert, sieht der Therapieansatz anders aus. In den meisten Fällen ist es erfolgversprechend, wenn das Kind eine besondere Förderung erhält. Da es in seiner Entwicklung eingeschränkt ist, braucht es länger Zeit um zu üben und das Gelernte zu wiederholen.

Wenn es hemmende Faktoren im Umfeld des Kindes gibt (zum Beispiel Ärger in der Familie), muss man daran arbeiten diese Faktoren zu beseitigen, damit die Entwicklung normal stattfinden kann. Besonders wichtig ist, dass das Kind Selbstvertrauen gewinnt. Aufbauend auf den Stärken geht man das Thema Lesen und Rechtschreiben an und übt konsequent weiter.

Konzentrations-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnistraining sind weiter unverzichtbare Stützen einer Therapie gegen Lese- / Rechtschreibschwäche.

Lese- / Rechtschreibschwäche und Dyskalkulie

Die Angst vor Mathematik und Zahlen ist in weiten Kreisen der Gesellschaft akzeptiert. Das hat zur Folge, dass man sich an der Supermarktkasse auf die Rechenmaschine verlässt, sich keine Telefonnummern mehr merken kann und bei einfachsten Rechnungen zum Taschenrechner greift. Im Grunde ist Dyskalkulie wahrscheinlich ein ganz ähnliches System wie Lese- / Rechtschreibschwäche, wird bisher aber viel weniger beachtet. Die Ursachen sind meist ähnlich.

Ist Lese- / Rechtschreibschwäche automatisch mit Hyperaktivität verbunden?

Viele Kinder, die sich schlecht konzentrieren können, haben auch ein schlechteres Verständnis für das geschriebene Wort und umgekehrt. Das Eine ist mit dem Anderen aber nicht fest verbunden.

Chronische Lese- / Rechtschreibschwäche

Die Probleme mit dem Lesen und dem Schreiben bleiben mehr oder weniger stark ein ganzes Leben lang bestehen. Wie bei anderen psychischen Einschränkungen können die Betroffenen aber lernen damit klarzukommen.

So wie man lernen muss, dass man Vogel nicht „Fogel“ schreibt, können auch Legastheniker die Rechtschreibung später noch wie eine Fremdsprache erlernen. Moderne Rechtschreibprogramme sind dabei eine Hilfe zu erkennen, wenn ein Wort falsch ist.

Bildquelle: © Marco2811 – Fotolia.com

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