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Übersetzungen von Büchern machen einen Großteil der Neuerscheinungen in Deutschland aus. Als Literaturübersetzer müssen Sie so schnell und werkgetreu wie möglich arbeiten. Erfahren Sie hier, was man braucht, um Literaturübersetzer zu werden. Alles über Gehalt, Ausbildung und Studium.

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Überblick:

  • Allgemeines
  • Beruf
  • Ausbildung
  • Studium
  • Berufsfachschule und Fachakademie
  • Voraussetzungen
  • Wie kommt man an Aufträge?
  • Verdienst
  • Freie Übersetzungen
  • Stipendien und Preise
  • Information und Vernetzung
  • Weitere Übersetzungen
  • Berufsaussichten

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Allgemeines

Literaturübersetzer zählen zu den freien Berufen. Das bedeutet einerseits, dass sich jeder Literaturübersetzer nennen darf. Andererseits müssen Sie sich selbst um Aufträge und Ihre Absicherung kümmern.

Vor allem müssen Sie Ihre Arbeitsweise selbst finden. Traditionell arbeiten Literaturübersetzer in ihrer kleinen Bibliothek mit allen Lexika und Nachschlagewerken, die sie brauchen. Heute ist es aber einfacher mit elektronischen Übersetzungshilfen zu arbeiten. Ein Literaturübersetzer ist damit manchmal nur noch ein Post-Editor, der eine Maschinenübersetzung nachbearbeitet.

Beruf

Ein Literaturübersetzer macht oftmals viel mehr als am Schreibtisch zu sitzen und zu übersetzen. Er ist oft auch in die Entstehung und das Marketing eines Buches eingebunden. Je nach Verlagsgröße und Autor kommt er mit auf Lesetouren, organisiert Lesungen und schreibt Marketingtexte.

Die Grundlage ist und bleibt allerdings die Arbeit am Text.

Ausbildung

Literaturübersetzer gehören zu den Berufen, die zwar immer gebraucht werden, aber nur einen kleinen Wirkungskreis haben. Deshalb finden Sie verschiedene Zugangswege, müssen dafür aber viel Eigeninitiative zeigen, lange Wartezeiten auf sich nehmen oder ein wenig dafür investieren. Sie können zum Beispiel studieren, spezielle Kurse belegen oder sich das nötige Wissen im Selbststudium aneignen.

Studium

Der Studiengang Literaturübersetzen wird zum Beispiel an der Uni Düsseldorf, Bochum und München angeboten. Es handelt sich dabei um einen Masterstudiengang für Studierende, die bereits einen Bachelorstudiengang in einer Fremdsprache abgeschlossen haben.

Je nach Universität dauert das Studium 2 bis 4 Semester. Dabei wird besonderer Wert auf die Vermittlung von Berufskompetenz gelegt. Durch Seminare, die von Berufsübersetzern geleitet werden, bekommen die Studierenden aus erster Hand einen Einblick in die tägliche Arbeit. In der Regel gibt es keine besondere Zulassungsbeschränkung, ein Aufnahmetest ist möglich.

Berufsfachschule und Fachakademie

Sie haben die Möglichkeit sich zum staatlich geprüften Übersetzer, Dolmetscher oder Fremdsprachenkorrespondent ausbilden zu lassen. Dafür stehen Ihnen in mehreren Städten entsprechende Fachakademien oder Berufsfachschulen zur Verfügung.

Nach der Auswahlprüfung lernen Sie 3 Jahre lang, was Sie für Ihren späteren Beruf brauchen, wobei der Schwerpunkt jedoch nicht auf literarischen Übersetzungen liegt. Nach der staatlichen Prüfung haben Sie die Möglichkeit Ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt zu finden oder sich durch ein Studium weiterzubilden.

Voraussetzungen

Mittlerweile ist es üblich, dass Übersetzungen über eine Hilfssprache ausgeführt werden, da das besonders bei Sprachen mit wenigen Übersetzern einfacher ist. Die Kombinationen Kisuaheli – Englisch und Englisch – Deutsch sind ganz einfach leichter für einen Verlag zu organisieren als die Kombination Kisuaheli – Deutsch.

Für eine hochwertige Übersetzung sollte aber jeder beteiligte Übersetzer zumindest ein Grundwissen der Ursprungssprache haben. Das erfordert ständiges Dazulernen.

Wie kommt man an Aufträge?

Ihr Ansprechpartner für Literaturübersetzungen sind die Verlage. Am aussichtsreichsten ist es, wenn Sie Verlage ansprechen, die viele übersetzte Bücher anbieten.

Senden Sie eine Arbeitsprobe ein und erklären Sie in Ihrem Anschreiben, was Sie besonders geeignet für eine bestimmte Art von Übersetzungen macht. Das kann zum Beispiel Fachwissen in einem bestimmten Spezialgebiet sein oder die Kenntnis der Kultur, aus der der Autor stammt.

Englisch ist die am weitesten verbreitete Ursprungssprache. Wenn Sie eine exotischere Sprache beherrschen, gibt es zwar weniger Bücher, die übersetzt werden müssen, aber auch weniger Konkurrenz.

Verdienst

Selbst der Verband der Übersetzer gibt zu, dass man als Literaturübersetzer nicht reich werden kann. Wenn Sie den Anspruch haben gute Qualität abzuliefern, dann müssen Sie viel Arbeit in die Übersetzung eines anspruchsvollen literarischen Werkes stecken.

Erfahrungen zeigen, dass ein Literaturübersetzer meist knapp am Rande des Existenzminimums lebt.

Erfahrene Literaturübersetzer kümmern sich meist um bestimmte Autoren. Sie können sich also zumindest bei einem Bestsellerautor sicher sein, dass Ihnen die Arbeit so schnell nicht ausgehen wird.

Freie Übersetzungen

In Ausnahmefällen ist ein Übersetzer von einem Buch so überzeugt, dass er es übersetzt, ohne dass er dazu den Auftrag von einem Verlag hat. Dieser Weg ist mit einem hohen finanziellen Risiko behaftet.

Sie sollten es sich also gut überlegen, ob es wirklich einen Markt für das Buch gibt. Doch selbst wenn Sie keinen Verlag dafür finden, können Sie versuchen sich die Veröffentlichungsrechte für den deutschsprachigen Markt zu sichern und das Buch auf eigenes Risiko veröffentlichen.

Stipendien und Preise

Da die finanzielle Lage der Literaturübersetzer nicht sehr rosig ist, wurden einige Stipendien und Übersetzerpreise ins Leben gerufen. Damit können sich ausgewählte Übersetzer das Überleben sichern.

Die Vorgaben für Bewerbung und Beurteilung sind sehr unterschiedlich. Um sich einen Überblick zu verschaffen können Sie sich auf http://www.freundeskreis-literaturuebersetzer.de und http://www.uebersetzerfonds.de/ informieren.

Information und Vernetzung

Die Literaturübersetzer im deutschsprachigen Raum bilden eine gut vernetzte Gemeinschaft. Bei regelmäßigen Veranstaltungen, in Mailinglisten und über Verbände informieren sie sich gegenseitig über aktuell übliche Vertragsbedingungen, Quellen und neue literarische Trends.

Für manchen Literaturübersetzer macht dieser soziale Zusammenhalt das bescheidene Einkommen wieder wett.

Weitere Übersetzungen

Viele Literaturübersetzer übernehmen alle möglichen Arten von Übersetzungsaufträgen. Je nachdem wie Sie ausgebildet wurden und welche Fähigkeiten Sie haben, können Sie als Dolmetscher, Technischer Übersetzer oder in verwandten Bereichen arbeiten.

Manchmal ist das literarische Übersetzen nur ein Nebenverdienst, der hauptsächlich der Imagesteigerung dient. Das gilt vor allem für Projekte, bei denen abzusehen ist, dass man damit kein Geld verdienen kann.

Berufsaussichten

Wenn Sie mit Literaturübersetzungen Ihren Lebensunterhalt verdienen wollen, dann brauchen Sie Glück, Durchhaltevermögen und Unternehmergeist.

Die wenigsten Übersetzer können von Literatur leben und es gibt wahrscheinlich keinen, der seine gesamte Karriere damit bestreiten konnte. Sie sollten sich also darauf einstellen, dass Literaturübersetzungen nur ein kleiner Teil Ihrer Tätigkeiten als Übersetzer sein werden.

Bildquelle: © Sergey Nivens – Fotolia.com

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