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Logopädie bedeutet übersetzt soviel wie ‚Sprecherziehung‘. Dazu gehören neben der Behebung von Lautbildungsstörungen (beispielsweise Lispeln) auch Stimmbildung und die Behandlung von Schluckbeschwerden. Kurz gesagt: Logopäden helfen Menschen, besser zu kommunizieren.

Der Weg zum Logopäden führt meist über eine klassische Berufsausbildung. Diese kann aber um ein Studium ergänzt werden. Erfahren Sie hier mehr zum Thema Logopädie Studium und dazu, welche beruflichen Perspektiven Sie im Anschluss erwarten können.

Übersicht

  • Berufsbild Logopäde
  • Studium der Logopädie
  • – Ausbildungsbegleitendes Bachelorstudium
  • Studieninhalte
  • Studienaufbau
  • Zulassungsvoraussetzungen
  • – Duales Studium
  • – Berufsbegleitendes Studium
  • Berufliche Perspektiven nach dem Studium

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Berufsbild Logopäde

Unter dem Begriff Logopädie versteht man die medizinische Sprachheilkunde. Das heißt: Logopäden beraten, untersuchen und behandeln Patienten mit Sprach-, Sprech- oder Stimmstörungen. Dabei geht es im Detail um Prävention, Beratung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation sowie Lehre und Forschung auf den Gebieten der Stimme, Stimmstörungen und Stimmtherapie, des Sprechens, Sprechstörung und Sprechtherapie, der Sprache, Sprachstörung und Sprachtherapie sowie des Schluckens, Schluckstörung und Schlucktherapie.

Während der Behandlung werden je nach Bedarf Artikulation, Wortschatz, Sprachverständnis, Schreib-, Lese- und Rechenleistung, Atem-, Stimm- oder Schluckfunktion getestet. Nach der Diagnose folgt dann die Behandlung mit bestimmten Übungen, Gesprächen über den Behandlungsverlauf und Anleitung zum selbstständigen Üben.

Logopäden finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Krankenhäusern bzw. Kliniken
  • in Rehabilitationszentren
  • in Logopädie-Praxen
  • in psychologischen Praxen

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Kindergärten
  • in Grundschulen
  • in Kinder-, Wohn- und Erziehungsheimen
  • in Familienberatungsstellen
  • in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
  • bei Gesundheitsämtern

Studium der Logopädie

Logopäde/in ist eine bundesweit einheitlich geregelte 3-jährige schulische Ausbildung an Berufsfachschulen für Logopädie. Die Ausbildung kann um ein Studium ergänzt werden. Das grundständige Studienfach Logopädie vermittelt dabei wissenschaftliches Grundlagenwissen in Medizin, Linguistik, Psychologie, Pädagogik wie auch der Logopädie selbst.

Logopädie kann als ausbildungsbegleitendes Bachelorstudium, als duales Studium oder auch als berufsbegleitendes Studium absolviert werden.

Ausbildungsbegleitendes Bachelorstudium

Studieninhalte

Das Studium vermittelt wissenschaftliche und Managementkompetenzen wie z.B. wissenschaftliches Arbeiten, Grundlagen von Qualitätssicherung und -management sowie Medizinmanagement.

Die einzelnen Studieninhalte können von Hochschule zu Hochschule variieren. Grundsätzlich werden aber folgende Bereiche abgedeckt:

  • Linguistik
  • Medizin
  • Pädagogik
  • Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
  • Therapietheorien und -modelle
  • Sprachentwicklungs- und Aussprachstörungen
  • Therapiewissenschaftliche Aspekte der Logopädie
  • Gesundheitspädagogische Kompetenzen
  • Lehr- und Lernmethoden

Studienaufbau

Der Bachelorstudiengang Logopädie wird im ausbildungsbegleitenden Studienmodell für Logopädieschüler an Berufsfachschulen angeboten. Das Studium beginnt mit dem ersten Tag der Ausbildung an der Berufsfachschule und besteht aus insgesamt acht Semestern.

Sechs Semester werden ausbildungsbegleitend absolviert und schließen mit der Ausbildung und der Erlangung des Staatsexamens ab. Anschließend beginnt das Vollzeitstudium an der Hochschule, das die restlichen zwei Semester umfasst. Das Studium endet mit dem Abschluss „Bachelor of Science“.

Zulassungsvoraussetzungen

  • Für den ausbildungsbegleitenden Studienabschnitt müssen grundsätzlich folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
  • Allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife gemäß § 37 HmbHG
  • bestehender Vertrag mit einer Berufsfachschule für Logopädie

Für den Vollzeitstudienabschnitt müssen grundsätzlich folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife gemäß § 37 HmbHG
  • eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung als Logopäde/Logopädin
  • die staatliche Anerkennung des Berufsabschlusses
  • die Berufserlaubnis als Logopäde/Logopädin
  • erfolgreich absolvierte Module des ausbildungsbegleitenden Studienabschnittes (Nachweis der Prüfungsleistungen)
  • Einstufungsprüfung und Anerkennung der Praktika

Duales Studium

Logopädie kann man auch im Rahmen von dualen Studiengängen studieren. Als duales Studium ist Logopädie in Deutschland bisher nur an der privaten Europäischen Fachhochschule (EUFH) in Rostock möglich. Dabei handelt es sich dann um die ausbildungsintegrierende Variante des dualen Studiums, wobei parallel die Logopädenausbildung absolviert wird.

Zulassungsvoraussetzungen für ein duales Studium an der EUFH sind:

  • Abitur oder Fachhochschulreife
  • gesundheitliche Eignung
  • Führungszeugnis (zum Schulstart)
  • gute Englischkenntnisse
  • phoniatrisches Gutachten

Das Studium umfasst insgesamt sieben Semester. Nach den ersten sechs Semestern des Studiums absolviert man das Staatsexamen zum Logopäden. Das Ende des siebten Semesters führt zum international anerkannten Studienabschluss Bachelor of Science.

Berufsbegleitendes Studium

Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zum Logopäden kann man im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums zusätzlich den akademischen Grad „Bachelor of Science“ oder „Master of Science“ erlangen.

Das berufsbegleitende Studium der Logopädie wird sowohl als Bachelor- als auch als Masterstudium angeboten. Im Bachelorstudium werden die Grundlagen der Logopädie und deren Therapiemöglichkeiten erlernt. Das Masterstudium bietet darauf aufbauend zudem die Möglichkeit einer weiteren Vertiefung und Spezialisierung im Bereich Logopädie.

Das berufsbegleitende Studium kann sowohl als Fernstudiengang als auch Abendstudiengang an Hochschulen, Akademien und weiteren Bildungseinrichtungen absolviert werden. Bei einem Fernstudium ist viel Selbstdisziplin gefragt. Selbstständiges Lernen steht hier im Vordergrund. Ein Abendstudium oder auch Teilzeitstudium wiederum ist mit mehr Präsenzphasen verbunden. Hier finden die Lehrveranstaltungen meist an Blockwochenenden statt.

Berufliche Perspektiven nach dem Studium

Logopädie ist eigentlich ein Feld, das als klassische Ausbildung angesehen wird. Ergänzt man diese aber durch ein Studium der Logopädie verbessert man seine Berufschancen um ein Vielfaches. Der Grund: Wissenschaftliches Arbeiten (Evaluation, Diagnostik, die Entwicklung von Therapiekonzepten) gewinnt immer mehr an Bedeutung, weswegen Akademiker in diesem Bereich sehr gefragt sind. Die Kombination aus Studium und Ausbildung bietet also viele Vorteile und noch mehr Chancen.

Als studierter Logopäde qualifiziert man sich neben den klassischen Tätigkeitsgebieten auch für andere Arbeitsbereiche wie z.B. Lehre, Forschung, Patientenberatung, -schulung und -betreuung oder für die Schüleranleitung und -betreuung in der praktischen Ausbildung. Auch eine Tätigkeit in den Bereichen  Qualitätsmanagement oder Management in Unternehmen der Gesundheitsbranche ist denkbar.

Bildquelle: © lassedesignen – Fotolia.com

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