Als Fachkraft trägt der medizinische Bademeister Verantwortung für die Gesundheit seiner Patienten. Die Arbeit mit Menschen ist abwechslungsreich, herausfordernd und Bestätigung zugleich. Welche Aufgaben ein medizinischer Bademeister konkret hat, wie seine Karrieremöglichkeiten sind und wie viel er verdienen kann, erfahren Sie hier.
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Übersicht:
- Berufsbild
- Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkte
- Aufgaben im Einzelnen
- Lohn und Verdienst
- Vergütung während der Ausbildung
- Perspektiven nach der Ausbildung
- Ausbildung
- Zugangsvoraussetzungen
- Wie wird man medizinischer Bademeister?
- Das Berufsbild eines medizinischen Bademeisters
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Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkte
Medizinische Bademeisterinnen und Bademeister erstellen individuelle Behandlungspläne auf Wunsch ihrer Patienten und anhand ärztlicher Diagnosen. Dabei stehen ihnen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Beispiele sind Massagen, Elektrotherapie, Bewegungstherapie, Inhalationen und Packungen.
Medizinische Bademeister kümmern sich um die Vorbereitung der Räumlichkeiten inklusive benötigter Geräte und Hilfsmittel und sie führen die Behandlungen durch. Darüber hinaus sind sie für die Dokumentation der Patientendaten sowie die Abrechnung der durchgeführten Behandlungen gegenüber ihren Patienten oder mit den Krankenkassen verantwortlich.
Diese Aufgaben erwarten einen medizinischen Bademeister im Einzelnen:
Behandlungskonzepte erarbeiten
Der medizinische Bademeister legt für jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept fest. Dieses basiert entweder auf den individuellen Wünschen des Kunden oder auf ärztlichen Anordnungen. In den Patientenunterlagen dokumentieren sie alle Behandlungsverläufe und Erfolge.
Die überwiegende Anzahl der Behandlungen finden in pflegerischen und medizinischen Einrichtungen, in Massageinstituten und Wellnesseinrichtungen statt. Auf Kundenwunsch oder für Patienten, die bettlägerig sind, führen Masseure und medizinische Bademeister Hausbesuche durch.
Auch eine Behandlung im Rahmen der „Mobilen Massage“, beispielsweise am Arbeitsplatz auf einem transportablen Behandlungsstuhl gehört häufig zum Leistungsumfang, deren Abläufe sorgfältig geplant werden müssen.
Massagetherapie
Hierzu zählt die Ganzkörpermassage ebenso wie Rückenmassagen, Teilmassagen oder die Massage eines bestimmten Körperteils. Um Wasseransammlungen abzuleiten, wenden medizinische Bademeister die manuelle Lymphdrainage an. Auch Akupunkturmassagen, Reflexzonentherapie und Bindegewebsmassagen sind häufig verwendete Massagetechniken.
Zu den Handgriffen, die medizinische Bademeister sicher beherrschen müssen, gehören Kneten, Reiben, Streichen, Rütteln und Walken. Mitunter kommen spezielle Massagegeräte, Öle oder Cremes zum Einsatz. Im Allgemeinen sind Massagen reine Handarbeit, die dem Masseur körperlich einiges abverlangen.
Bewegungstherapie
Sofern es sich nicht um ganz spezielle Therapiemethoden handelt, die ausschließlich Physiotherapeuten vorbehalten sind, führen medizinische Bademeister auch Bewegungstherapien durch. Sie stellen beispielsweise individuelle Übungspläne zur Dehnung der Muskulatur und zur Mobilisation des Bewegungsapparates für ihre Patenten zusammen, zeigen die Übungen und kontrollieren deren richtige Durchführung.
Strom und Bäder
Eine weitere wichtige Behandlungsmethode ist die physikalische Therapie. Hier arbeitet der medizinische Bademeister mit Wärme, Licht, Gleichstrom, Kurzwellen oder Mikrowellen. Elektrolytische Bäder dienen beispielsweise der Linderung rheumatischer Erkrankungen.
Wärme wirkt durchblutungsfördernd und gefäßerweiternd, weshalb sie häufig bei muskulären Verspannungen Anwendung findet. Wasseranwendungen mit ätherischen Ölen steigern das Wohlbefinden und bereiten den Körper auf Massagen vor.
Inhalation und Packungen
Wärmepackungen mit Fango oder Moor sowie Kältekompressen und feuchte Wickel gehören ebenfalls zum Behandlungsspektrum eines medizinischen Bademeisters. Patienten, die unter Atemwegserkrankungen leiden, verabreichen sie Inhalationen mit Medikamenten oder Salzlösung. Gesichtsbehandlungen, Maniküre, Fußpflege und Enthaarung gehören häufig ebenfalls zum Angebot.
Lohn und Verdienst
Die tarifliche Grundvergütung für medizinische Bademeister im Öffentlichen Dienst beträgt aktuell 2.500 bis 2.800 Euro pro Monat.
Das Berufsbild eines medizinischen Bademeisters bildet eine solide Basis für den Schritt in die Selbstständigkeit. Ob medizinisches Bad oder eigene Massagepraxis: Die Erwerbstätigkeit auf selbstständiger Basis bietet gute Verdienstmöglichkeiten, wobei die Spanne zwischen 25 und 60 Euro pro Stunde liegt.
Um eine Zulassung bei Sozialversicherungsträgern und Krankenkassen zu bekommen, ist allerdings eine mehrjährige, mit regelmäßiger Weiterbildung verbundene, Berufserfahrung Voraussetzung. Auch mit einer „Mobilen Massagepraxis“ lassen sich, unternehmerisches Geschick vorausgesetzt, rund 3000 Euro monatlich verdienen. In diesem Bereich ist auch eine selbstständige Tätigkeit als Franchisenehmer möglich.
Vergütung während der Ausbildung
Die Ausbildung an staatlichen Schulen ist in aller Regel kostenfrei. Private Bildungseinrichtungen erheben teilweise Lehrgangsgebühren. Gegebenenfalls fallen zusätzlich noch Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Während des schulischen Teils der Ausbildung zum medizinischen Bademeister gibt es keine Vergütung.
Um die staatliche Anerkennung zu erlangen, schließt sich an die schulische Ausbildung immer ein mehrmonatiges Praktikum an. Während dieser Zeit erhalten die Schüler eine Vergütung, das sogenannte Praktikumsentgelt. Je nach Einsatzort kann das zwischen 300 und 1500 Euro pro Monat betragen. Praktikanten, die den fachpraktischen Abschnitt ihrer Ausbildung in einer Einrichtung des Öffentlichen Dienstes absolvieren, erhalten aktuell rund 1400 Euro monatlich.
Perspektiven nach der Ausbildung
Im Anschluss an die Ausbildung arbeiten medizinische Bademeister überwiegend in Zentren für Physiotherapie, in Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Massageinstituten und Wellnesseinrichtungen. Der regelmäßige Besuch von Lehrgängen und Weiterbildungsveranstaltungen sorgt für die Ergänzung von Fachkenntnissen und erweitert die Einsatzmöglichkeiten.
Aufstiegsweiterbildungen helfen bei der beruflichen und finanziellen Entwicklung und ebenen den Weg in eine Führungsposition. Die Prüfung als Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen in Verbindung mit dem Fachabitur oder Abitur bildet die Basis für ein Studium. So können medizinische Bademeister mit entsprechenden Zugangsvoraussetzungen einen Bachelorabschluss im Fach Physiotherapie erlangen.
Neben der Arbeit im Angestelltenverhältnis bietet sich der Schritt in die Selbstständigkeit mit eigener Praxis oder einem medizinischen Bad an.
Ausbildung
Zugangsvoraussetzungen
Jeder Bewerber sollte ein hohes Maß an sozialem Verständnis, Empathie sowie reichlich medizinisches Interesse besitzen.
Die formalen Voraussetzungen für eine Ausbildung als medizinischer Bademeister sind:
- Realschulabschluss oder Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung
- körperliche Belastbarkeit
- Eignung in Hinblick auf persönliche Charaktereigenschaften, wie Einfühlungsvermögen, soziales Verständnis und psychische
- Belastbarkeit
- polizeiliches Führungszeugnis
- Empfehlenswert ist ein vorgeschaltetes Praktikum im Gesundheitswesen oder therapeutischen Bereich.
Wie wird man medizinischer Bademeister?
Die theoretische und praktische Ausbildung findet im Rahmen einer schulischen Ausbildung statt. Sie dauert in aller Regel zwei Jahre. Die Berufsfachschulen sind häufig großen Kliniken oder Krankenhäusern angegliedert.
Nach der schulischen Ausbildung folgt ein, mindestens sechs Monate andauerndes, fachspezifische Praktikum, welches in verschiedenen Fachbereichen der Krankenhäuser, in Kurbädern oder Rehabilitationseinrichtungen absolviert wird. Am Ende steht eine Prüfung zur Erlangung der staatlichen Anerkennung der Berufsbezeichnung „Medizinischer Bademeister“.
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